Social Media-Kanäle beeinflussen die Kaufentscheidungen ihrer Userinnen und User. Mit „Shoppable Content“ können Sie Ihrem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil auf den Plattformen verschaffen.
Die Digitalisierung, Social Media und E-Commerce sind Themen, die immer wieder im gesellschaftlichen Kontext auftauchen – und das nicht erst seit dem Beginn der Corona-Pandemie. Im Laufe der letzten Jahre rückten sie jedoch immer näher zusammen, um Unternehmens-Marketing erfolgreicher zu machen und den Umsatz zu steigern. Das neue Schlagwort, das Marketeers spätestens im Jahr 2022 kennen sollten, heißt „Shoppable Content“. Darunter sind alle Inhalte wie etwa Bilder, Videos, Postings oder Werbeanzeigen zu verstehen, die Userinnen und Usern ermöglichen, mit nur einem Klick direkt einen Kauf zu tätigen. So verkürzt sich der Weg potenzieller Kundinnen und Kunden zum Kauf auf ein Minimum und der Abschluss eines Handels wird wahrscheinlicher. Aber was genau ist nun „Shoppable Content“ und wie können Sie ihn für Ihr Unternehmen nutzen?
Was ist „Shoppable Content“?
Übersetzt man den Begriff „Shoppable Content“ auf Deutsch, wir sein Nutzen schnell klar. „Einkaufbarer Inhalt“ bezieht sich auf jede Art von Social Media Postings, Beiträgen auf Websites oder jeden anderen Inhalt, der Kundinnen und Kunden eine direkte Möglichkeit zum Kauf des abgebildeten oder beschriebenen Produkts bietet. Diese Marketing-Strategie ist für alle Unternehmen geeignet, die ihre Umsätze mithilfe unterschiedlicher Internet-Plattformen steigern wollen. In nur wenigen Schritten und ohne Unsummen an Budget wird mit „Shoppable Content“ ein deutlicher Mehrwert für potenzielle Kundinnen und Kunden geschaffen. Besonders wirkungsvoll ist das natürlich dann, wenn hinter dem Unternehmen eine starke Community steht. Deshalb sollte „Shoppable Content“ dort angeboten werden, wo am meisten Traffic stattfindet.
Generell gilt für die Customer Journey: Je weniger Schritte eine Nutzerin oder ein Nutzer benötigt, um von jenem Produkt, das ihr oder sein Interesse geweckt hat, zum Check Out des Warenkorbes zu gelangen, desto höher ist die Conversion. Außerdem wird durch die einfache Handhabung des „Shoppable Content“ auch die Customer Experience verbessert. Um diese Effekte zu erzielen, gibt es verschiedene Arten von „Shoppable Content“. Hier sind drei Beispiele:
- Shoppable Social Posts:
Besonders häufig kommt „Shoppable Content“ auf Social Media-Kanälen, allen voran auf den bildlastigen Plattformen Instagram und Pinterest, vor. Auf Instagram wird er beispielsweise durch eine kleine Einkaufstasche in einer der Bildecken markiert. Beim Öffnen wirkt das Posting wie jedes andere. Es enthält ein Foto samt Caption und Hashtags. Klicken Nutzerinnen und Nutzer jedoch auf das Foto, beziehungsweise auf das darauf abgebildete Produkt, gelangen sie erst auf eine Übersichtseite und von dort weiter zum gewünschten Produkt auf der Website der Anbieterin oder des Anbieters, oder können das Produkt gleich direkt in den Warenkorb legen. Ähnlich funktioniert das auch bei Video-Posts und Werbeanzeigen auf Social Media.
- Shoppable Text:
Auch in Blog-Artikeln oder Online-Magazinen finden sich „Einkaufbare Inhalte“ etwa via Verlinkungen, Call-To-Action-Buttons oder interaktiven Schaltflächen. So wird ein fließender Übergang zwischen Text und Bild sowie dem Produkt im Online-Shop der Anbieterin oder des Anbieters geschaffen.
- Shoppable Bilder:
Userinnen und Usern fällt es oft schwer, sich Produkte oder Kleidung an ihrem angedachten Platz oder angezogen vorzustellen. Visualisierungen rufen daher stärkere Emotionen bei potenziellen Kundinnen und Kunden hervor. Ein Möbelhaus ist beispielsweise gut beraten, ein optisch ansprechendes Foto eines möblierten Raums auf ihrer Website zu platzieren, in dem Userinnen und User auf einzelne Objekte klicken können und sogleich zum gewählten Produkt im Online-Shop weitergeleitet werden.
Beispiel: „Shoppable Content“ auf Instagram
Instagram Shops sind Online-Verkaufsflächen, in denen Produkte verkauft, markiert oder beworben werden können. Laut Instagram sind beinahe drei Viertel der Instagrammerinnen und Instagrammer der Meinung, dass die Plattform ihr Kaufverhalten beeinflusst. Zudem nutzen monatlich 130 Millionen Menschen „tap-on“ Shopping-Posts. Ein kostenloser Instagram-Shop kann also auch Ihrem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Für die Einrichtung braucht es nur wenige Schritte:
- Um Instagram Shopping verwenden zu können, benötigen Unternehmen eine Website-Domain und einen Online-Shop, auf dem jene Produkte zum Verkauf stehen, die auch über Instagram beworben werden sollen.
- Außerdem darf natürlich ein Instagram Business- oder Creator-Konto nicht fehlen.
- Verbinden Sie Ihren Instagram-Account mit Ihrem Facebook-Konto und richten Sie ein Business Manager-Konto ein.
- Die Einrichtung Ihres Shops erfolgt danach im Commerce Manager, in einer unterstützen Plattform wie Shopify oder WooCommerce oder direkt in der App.
- Ist Ihr Commerce-Manager eingerichtet und bereit loszulegen, wählen Sie die Checkout-Methode – also die Art, wie Ihre Kundinnen und Kunden den Shop verlassen sollen. Sie können entweder zu Ihrem Online-Shop verlinken, oder Kundinnen und Kunden das Produkt direkt in den Warenkorb legen lassen. Zweiteres bietet sich allerdings nicht an, wenn es beispielsweise mehrere unterschiedliche Farben des Produkts gibt, wenn es eher hochpreisig ist oder das Produkt Erklärungsbedarf hat.
- Sie können Ihren Shop entweder über Instagram, über Facebook oder über beide Plattformen ausspielen. Wählen Sie daher, in welchem Kanal Sie Ihren Shop einrichten wollen.
- Abschließend können Sie Ihren bestehenden Produktkatalog mit dem Shop verbinden oder neue Produkte anlegen. Ist das erledigt, leiten Sie Ihren Shop zur Prüfung durch Instagram weiter.
Sobald die Plattform ihr OK zu Ihrem neuen Shop gibt, können Sie anfangen, Ihre Produkte auf Instagram zum Verkauf anzubieten. Stellen Sie dabei sicher, dass Sie mit Einzel- und Karussell-Posts Abwechslung schaffen. Die Shoppable-Tags sollten so positioniert werden, dass klar ist, welches Produkt damit gemeint ist. Sie können zudem per Drag-and-Drop im Bild verschoben werden, sodass sie nicht zu viel verdecken. Mit Instagram Insights verfolgen Sie, wie Userinnen und User auf Ihre Postings und Produkte reagieren und wie hoch Engagement und Klickdaten sind. Aber merken Sie sich: Wie auch sonst stellen Authentizität und Menschlichkeit auf Instagram und anderen Social Media Kanälen heutzutage wichtige Erfolgsfaktoren dar. Das gilt auch für Ihren „Shoppable Content“.
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Sie möchten die Reichweite und Sichtbarkeit Ihres Unternehmens steigern? Instagram-Reels können Ihnen dabei helfen, mit Ihrem Service und Ihren Produkten Ihre Zielgruppe zu erreichen und von Ihrer Marke zu überzeugen. Wir zeigen Ihnen wie.
Laut Instagram for Business folgen neunzig Prozent der Userinnen und User mindestens einem Unternehmen. 83 Prozent der Community entdecken durch Instagram Unternehmen, die sie vorher nicht kannten. Sich über Produkte und Marken zu informieren, zählt zum zweithäufigsten Grund für den Instagram-Besuch – direkt nach dem Posten und Teilen von Fotos und Videos, bestätigt auch eine Studie des Marktforschungsunternehmens GWI 2022. Vor allem Postings in Video- und Karussell-Formaten führen bei Instagram-Userinnen und -Usern zu höheren Engagement-Raten als Bild-Postings. Das machten sich große Unternehmen wie Nike oder das Magazin National Geographic zunutze: Mit multimedialen Inhalten rangieren sie mit Celebrities wie Sängerin Beyonce oder Fußballer Ronaldo unter den Top-50-Seiten weltweit und überzeugen ihr Publikum unter anderem mit Reels, Kurzvideos mit Informationen, Unterhaltung und Kernbotschaften komprimiert auf maximal 60 Sekunden (Stand: März 2022). Wie können auch Sie Ihre Zielgruppe mit Instagram-Reels ansprechen?
Instagram-Reels für Ihr Unternehmen erstellen
Planen Sie Ihre Reels
Legen Sie sich eine Strategie und ein Storyboard (ein Skript Ihres geplanten Reels) zurecht und planen Sie Test-Reels. Sie können Ihr Publikum noch stärker erreichen, indem Sie auf aktuell angesagte Themen wie Reisen und Natur eingehen. Beim Bezug auf aktuelle Ereignisse wie der Pandemie sind Sensibilität, eine zielgruppengerechte Ansprache und das Schaffen eines Nutzens für das Publikum gefragt.
Senden Sie eine klare, starke Botschaft
Grundsätzlich gilt bei Reels: Steigen Sie stark ein, zeigen Sie Ihrem Publikum, worum es Ihnen geht, und enden Sie mit einem Call-to-Action! Scheuen Sie sich nicht, dabei Ihre Persönlichkeit zu zeigen. Erstellen Sie vier oder fünf Videos mit unterschiedlichen Formaten, Längen und Aspekten zu Ihrem Vorzeige-Produkt oder Vorzeige-Service, um seine Geschichte von verschiedenen Seiten zu beleuchten. Hier ein Beispiel, wie Sie vorgehen können:
- Zeigen Sie klar und direkt, worum es geht: Stellen Sie das Produkt vor und verkünden Sie seinen Namen und den Namen der Marke.
- Wenden Sie das Produkt an und bringen Sie seine Besonderheiten klar und prägnant auf den Punkt.
- Teilen Sie Preis und Verfügbarkeit und laden Sie das Publikum ein, seine Fragen, Kommentare und weiteren Nachrichten zum Produkt mit Ihnen zu teilen.
Wandeln Sie Videos in Reels um
Für die Umwandlung Ihrer Videos in Instagram-Reels, wählen Sie Ihr Video in Ihrer Galerie aus, klicken in Instagram auf das Quadrat mit dem Plussymbol, hier auf Reel und anschließend links unten auf das Quadrat mit der Bildvorschau, um ihr Video hinzuzufügen. Nun können Sie die Lautstärke verändern, ein Voice-Over erstellen, Stimmeffekte, Sticker, Texte und andere Effekte hinzufügen, sowie Video-Länge (15, 30 oder 60 Sekunden), Musik, Geschwindigkeit, Layout und Timer bestimmen. Soll Ihr Reel auch ohne Ton funktionieren, hilft es, Untertitel hinzuzufügen. Aktuell ist das in Instagram für deutschsprachige Reels allerdings nur über Umwege oder externe Apps möglich. Sind Sie schließlich mit Ihrem Entwurf zufrieden, dann trennt Sie nur noch ein Schritt von der Veröffentlichung.
Veröffentlichen Sie Ihren Reel
Mit einem aussagekräftigen Kurztext in der Reel-Bildunterschrift beschreiben Sie die Hintergründe und Zusammenhänge im Video. Fügen Sie rund sechs möglichst spezifische Hashtags hinzu. Die Hashtags machen Ihren Content für Userinnen und User, die Ihrer Unternehmensseite noch nicht folgen, auffindbar und schaffen damit Sichtbarkeit für Ihre Marke. Nun können Sie Ihr Reel für eine spätere Veröffentlichung speichern oder unmittelbar teilen.
Nach der Veröffentlichung erscheint Ihr Reel im Instagram-Feed Ihres Profils, im gesonderten Reel-Fenster (sofern das Video viele Interaktionen erhält auch auf der „Entdecken-Seite“). Wie sorgen Sie nun dafür, dass Ihre Reels unter die Menschen kommen?
Wachsen Sie mithilfe von Instagram-Kommentaren
Treten Sie mit Instagram-Userinnen und -Usern in Verbindung. Ähnliche Instagram-Posts mit Ihren Tipps, Ergänzungen, Ihren Learnings, Erfahrungen oder Empfehlungen zu kommentieren und Kollaborationen mit anderen Unternehmen aber auch Communities auf Instagram einzugehen, hilft Ihnen dabei, Ihre Reels und somit auch Ihre Marke sichtbarer sowie bekannter zu machen.
Best-Practice-Beispiele: Reels for Businesses
Dass sich Reels für sämtliche Firmenbereiche eigenen, haben nationale und internationale Unternehmen bewiesen. Mit Persönlichkeit in Form von professionellen Werten und Know-how überzeugen sie und schaffen einen Mehrwert für das Publikum. Hier finden Sie einige Beispiele für erfolgreiche Unternehmens-Reels:
Behind-the-Scenes
Wissenschaft: stina.biologista
Simpel und effektiv gibt Stina Börchers, PhD-Studentin im Bereich Neurowissenschaften am Institut für Neurowissenschaften und Physiologie an der Universität Gothenburg, Schweden, einen Blick hinter die Kulissen ihres Forschungsalltags. Damit gewährt sie dem Publikum Einblicke in Bereiche, die für Gewöhnlich nicht jedem zugänglich sind, und positioniert sich gleichzeitig als Expertin in ihrem Fachgebiet.
Exekutive: österreichische Polizei
Auch die österreichische Polizei setzt erfolgreich auf Reels, um ihre Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und deren Arbeit für die Community sichtbarer zu machen. Das Team zu zeigen, schafft Nähe, Vertrauen und Identifikation sowie eine Bindung zur Zielgruppe.
Launch neuer Produkte/Services
Kunst und Kultur: Kunsthistorisches Museum
Dass es nicht immer einer Person vor der Kamera bedarf, beweist das Kunsthistorische Museum in ihrer Produkt- und Service-Vorstellung. Mit einer Kamerafahrt durch das Gebäude und stimmungsvoller Musik zeigt sie dem Publikum, was es bei einem Besuch des Museums erwartet und macht Lust auf mehr.
Medien: The Economist
Produkt-Vorschauen und -Ankündigungen können sich natürlich auch auf Magazine beziehen, wie der Economist zeigt. Ein Ausschnitt einer Interview-Sequenz vermittelt die Kernbotschaft des Gesprächs und macht gleichzeitig neugierig auf das gesamte Interview. Durch Untertitel und Bauchbinden funktioniert dieser Reel auch ohne Ton.
Vision: Community als Markenbotschafter
Sportbekleidung: Nike
Nike holt erfolgreich seine Community von Athletinnen und Athleten, die dieselben Werte und Ansichten wie das Unternehmen teilen, vor den Vorhang. Indem Nike seiner Community die Möglichkeit gibt, sich zu präsentieren – und so mit ihnen kooperiert – stärkt das Unternehmen seine Beziehung zu dieser Community, schafft hochqualitativen, abwechslungsreichen Content und sichert sich ihre Unterstützung bei der Vermarktung.
Tourismus: VisitAustria
Das österreichische Tourismusbüro verpackt seine Inhalte in aufwendig produzierte Reels, die sie mit stimmungsvoller Musik hinterlegen. Dabei nutzt es hochqualitative Inhalte von Userinnen und Usern, die selbst gerne in Österreich unterwegs sind. Mit den Bild- und Video-Credits der Ersteller und Links zu ihren Instagram-Profilen zollt VisitAustria den Content-Erstellern Anerkennung und kooperiert auf diese Weise mit ihnen, um gemeinsam mehr Sichtbarkeit für die eigene Marke zu schaffen.
Der Blick auf unsere Best-Practice-Beispiele zeigt, dass bei der Kreation von Instagram-Reels Kreativität gefragt ist, um die gewünschte Zielgruppe mit den Inhalten zu erreichen und zu überzeugen. Das Video-Format von Instagram kann es Ihnen ermöglichen, Ihre Reichweite, Sichtbarkeit sowie Conversions zu erhöhen – denken Sie aber daran, Ihre Kerninhalte in maximal 60 Sekunden klar, deutlich und stark zu kommunizieren: Was sind die Vision und die zentrale Botschaft Ihres Unternehmens? Zeigen Sie es mit einer Portion Kreativität in Ihren Instagram-Reels!
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Das Podcast-Cover ist entscheidend, um neue Hörerinnen und Hörer zu gewinnen. Bei der Gestaltung sind einige wichtige Aspekte zu beachten. Wir zeigen Ihnen, mit welchen Tipps Sie Ihr Cover ansprechend gestalten und stellen Ihnen hilfreiche Tools und Designprogramme vor.
Das Podcast-Angebot wächst stetig, der Wettbewerbsdruck ist daher hoch. Um sich dennoch von der Konkurrenz abzuheben, optimieren Sie den ersten Eindruck der Hörerinnen und Hörer: das Titelbild. Es muss anziehend, klar und ausdrucksstark sein, gleichzeitig soll es Ihr Thema visualisieren. Dieser Blogpost unterstützt Sie bei Ihrem individuellen und zielgruppengerechten Erstellprozess.
Coverbild: Branding, Thema, Auftritt
Bevor Sie mit der Gestaltung des Podcast-Covers beginnen, definieren Sie zuerst Ihre Inhalte sowie Ihre potenzielle Zielgruppe, denn hier liegt der Schlüssel zum Erfolg. Kein Podcast funktioniert langfristig ohne Hörerinnen und Hörer. Daher gilt es herauszufinden, wer diese Personen sind und in weiterer Folge, wie Sie sie erreichen und ansprechen können. Das Podcast-Cover ist der erste Touchpoint für Ihre Kundinnen und Kunden und somit Ihr erstes und eines der wichtigsten Sprachrohre zur Außenwelt. Gefällt es, wird eher daraufgeklickt. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, beim Design Zeit und Geld zu investieren. Es ist wichtig, einen visuellen Wiedererkennungswert zu schaffen und sich vorab Gedanken über Message und Branding des Podcasts zu machen. Um ein konsistentes und stimmiges Erscheinen Ihres Podcasts zu gewährleisten, müssen diese Aspekte im weiteren Verlauf bei der Cover-Erstellung aufgegriffen werden.
Leitfragen für das Cover-Design:
- Was ist das Thema des Podcasts? Wer oder was steht im Fokus?
- Wie soll das Thema Ihrer Zielgruppe vermittelt werden? Was ist Ihre Message?
- In welcher Form möchten Sie sich als Host in Ihrem Podcast widerspiegeln?
- Welche stilistischen Elemente (Schrift, Icons, Fotos, Farben) passen dazu?
- In welchem Ton sprechen Sie zu Ihren Hörerinnen und Hörer?
Welche Informationen braucht das Cover?
Das Motto bei der Titelbild-Gestaltung lautet: „Weniger ist mehr“. Daher konzentrieren Sie sich auf die wesentlichsten Elemente und überladen Sie Ihr Cover nicht mit Text, unzähligen Grafiken oder Farben. Beschränken Sie sich auf maximal sieben Wörter. Achten Sie außerdem darauf, dass Ihre zuvor ausgearbeitete Markenidentität in Bild- und Designsprache gleichbleibend ist sowie in allen Bereichen (Ansprache, Farben, Wording) in Verbindung zu Ihrer Message steht (=Corporate Design). Auf ein gelungenes Cover gehören daher:
- Symbolische Elemente: Denken Sie darüber nach, welche symbolischen Elemente Ihre Botschaft beziehungsweise Ihre Thematik stützen und visualisieren könnten. Behandeln Sie beispielsweise Rechtsthemen in Ihrem Podcast, wäre das Paragraphenzeichen ein passendes Sinnbild. Dieses Vorgehen ermöglicht Ihren Hörerinnen und Hörern eine rasche Zuordnung und kann deren Interesse wecken. Achten Sie auch darauf, welcher Ton in Ihrem Podcast herrscht. Treten Sie als Expertin oder Experte rein sachlich auf und widmen sich ausschließlich der Wissensvermittlung? Bauen Sie auch Privates und Humorvolles in Ihre Podcast-Folgen ein und nehmen dadurch eher eine freundschaftliche Ebene ein? Diese Punkte können etwa bei der Farbgestaltung oder dem Einsatz von Schriftarten berücksichtigt werden.
- Logo des Unternehmens: Wenn es sich bei Ihrem Podcast um ein unternehmensorientiertes Projekt handelt, platzieren Sie Ihr Logo am Cover. Das ermöglicht einen schnellen Wiedererkennungseffekt und vermittelt direkt die mit Ihrer Marke verbundenen Botschaften, wie zum Beispiel ein Qualitätsversprechen oder eine bestimmte Überzeugung.
Welches Design passt zu meinem Podcast?
Bei der visuellen Umsetzung des Podcast-Covers gibt es einige wichtige Dinge zu beachten:
- Schrift: Verwenden Sie eine angemessene Schriftgröße, damit Ihr Titel gut lesbar ist und mischen Sie maximal zwei unterschiedliche Schriftarten. Schriften ohne Serifen sind auf dem Display immer leichter zu lesen.
- Platzierung: Platzieren Sie relevante Elemente, wenn möglich nicht im unteren Drittel des Bildes, da bei einigen Podcast-Portalen das Abspielfunktions-Menü diesen Bereich verdeckt.
- Optimierung: Vergewissern Sie sich, wie Ihr Cover bei der Nutzung des Dark-Modus (einer dunklen Bildschirmdarstellung auf Smartphones mit schwarzem Hintergrund und weißer Schrift) wirkt. Verwendete Farben, Fotos und Bilder können in dieser Darstellungsoption eine ganz andere Wirkung erhalten. Ziel ist es, dass Ihr Titelbild in allen Formaten und Modi ansprechend ist.
- Konsistenz: Erarbeiten Sie ein einheitliches und konsistentes Corporate Design, um einen Wiedererkennungswert zu schaffen.
Ausschlaggebend für das Design des Covers ist auch, ob es sich bei Ihrem Podcast um einen persönlichkeitsorientierten (Personal Brand) oder unternehmensorientierte Podcast (Corporate Podcast) handelt:
- Personal Brand: Sie stehen als Host im Vordergrund Ihres Podcasts. Um daher eine Verbindung zu Ihren Hörerinnen und Hörern aufzubauen, empfiehlt es sich, Ihr Cover mit einem Foto von sich selbst zu versehen. Das schafft Vertrauen und wirkt zudem authentisch und seriös. Bilder lösen bei Menschen Gefühle und Emotionen aus und stellen etwas Reales dar. Dieser Wirkungsmechanismus („emotionale Werbung“) sollte beim Branding daher nicht außer Acht gelassen werden. Ein besonders bekanntes und erfolgreiches Beispiel für ein Personal Brand-Format ist der ZDF-Podcast „Lanz & Precht“, der Hörerinnen und Hörer persönlich zugetan mit gesellschaftlich und politisch relevanten Themen versorgt. Sowohl das Foto am Cover als auch der Name selbst (ebenso am Titelbild) lassen Rückschlüsse zum Qualitätsniveau des Podcasts zu. Beide Hosts, Markus Lanz und Richard David Precht, stehen für Qualitätsjournalismus und werden mit niveauvollen Beiträgen in Verbindung gebracht. Diese Assoziation wirkt sich unmittelbar vorteilhaft auf die Höreranzahl aus.
- Corporate Podcast: Im Falle von unternehmensorientierten Podcasts steht nicht nur eine bestimmte Person im Vordergrund, sondern eine bestehende Marke oder ein spezifisches Thema. Daher richten Sie das Cover passend zu Ihren Inhalten und der bestehenden Markenidentität aus. Das Einhalten der Markenrichtlinien (Farben, Schriftart etc.) schafft Wiedererkennungswert. Oft empfiehlt es sich in diesen Fällen auf Grafiken, Icons oder passende Symbole zurückzugreifen. Je nach Inhalt (zum Beispiel Nachrichtenpodcast) kann auch ein eher cleanes Titelbild mit klaren Strukturen von Vorteil sein. Als bekanntes Corporate-Beispiel können die Formate von Ö1 angeführt werden. Hier kommt am Cover immer wieder das gleiche Template zum Einsatz. Verwendete Farben lassen bereits erste Rückschlüsse zu den behandelten Themenbereichen (Nachrichten & Wissensvermittlung, Musik, etc.) zu, Kreise setzen klare Strukturen. Es herrscht am Bild wenig Ablenkung, man beschränkt sich bewusst auf die „cleane“ Gestaltung und rückt damit den Wiedererkennungswert der Marke und die individuellen Stärken in den Fokus. Handelt es sich um Formate, bei welchen bestimmte Personen im Vordergrund stehen wie zum Beispiel „Warum Klassik?“ befindet sich zusätzlich ein Porträt des Hosts am Titelbild. Dieses Vorgehen verdeutlicht das individuelle und notwendige Abwägen: Steht Ihr Unternehmen im Fokus oder ein Individuum, eine Person?
Welche technischen Voraussetzungen müssen Sie beachten?
Podcasts werden hauptsächlich am Smartphone oder auf mobilen Endgeräten konsumiert. Daher ist bei der Cover-Erstellung besonders darauf zu achten, dass alle Inhalte auch für kleinere Display-Darstellungen und die gängigen Abspielplattformen (Apple Podcasts, Spotify, etc.) optimiert werden. Diese technischen Aspekte müssen Sie dabei beachten:
- Für Podcast-Plattformen: quadratisches Format, minimal: 1400 x 1400, maximal: 3000 x 3000 Pixel
- Für die Verwendung des Covers auf Ihren sozialen Medien: 1080 x1920 Pixel
- Auflösung: 72 dpi
- Dateigröße: max. 515 kB
- Dateiformat: .jpeg oder .png
- RGB Farbraum, nicht CYMK
Woher bekomme ich Bilder und Grafiken?
Sowohl kostenpflichtige als auch Gratis-Websites bieten eine große Auswahl an hochwertigen Stockfotos. Achten Sie darauf, dass Sie ausschließlich hochauflösende Bilder verwenden, um einer verpixelten Ansicht entgegenzuwirken. Wichtig ist auch, dass Sie über die jeweiligen Lizenzen verfügen. Beispiele für Bilddatenbanken sind:
- Pexels
- Unsplash
- Freepik
- Adobe Stock (kostenpflichtig)
- Shutterstock (kostenpflichtig)
Welche Programme eignen sich?
Mit professionellen Bildbearbeitungsprogrammen wie Shutterstock oder Affinity Photo können Sie ganz individuell Ihr einzigartiges Podcast-Cover gestalten. Ihrer Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Allerdings bedürfen beide Programme einiger Vorkenntnisse und sind kostenpflichtig.
Einfacher ist es, auf bereits bestehende Vorlagen zurückzugreifen. Hierbei eignen sich besonders die beiden Programme Canva (kostenlos mit der Option eines preisgünstigen Upgrades in die Premium-Version) und Adobe Creative Cloud Express (kostenlose Testversion für 60 Tage, danach kostenpflichtig). Dort finden Sie unzählige Templates und Entwürfe, die Sie an Ihre Bedürfnisse anpassen können. Außerdem stehen Ihnen praktische Tools wie Farbpaletten, die bei der grafischen Feinabstimmung hilfreich sind, zur Verfügung. Die Farbauswahl ist besonders wichtig bei der Gestaltung, da sie einen großen Einfluss auf die Kundinnen- und Kundenwahrnehmung hat – Stichwort: Farbenlehre. Farben haben psychologische Effekte und wirken in verschiedenen Kontexten immer wieder anders auf Menschen. Daher spielen sie auch eine entscheidende Rolle im Marketing.
TIPP
Holen Sie von unterschiedlichsten Seiten Feedback zu Ihren Entwürfen ein! Fragen Sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder auch Freundinnen und Freunde nach Ihrer Meinung und leiten Sie aus Ihrer Zielgruppe Personas ab, die Sie in Ihrer Umfrage einschließen. Dies sichert Ihnen eine direkte Rückmeldung zur Wirkung des Covers, zeigt Missverständnisse auf und ermöglicht eine zielgruppengerechte Optimierung.
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Interviews mit Expertinnen und Experten eignen sich nicht nur in der medialen Berichterstattung zur Informationsgewinnung. Auch im Unternehmens-Marketing bieten sie enorme Chancen, Fachwissen an die jeweilige Zielgruppe zu vermitteln. Welche Möglichkeiten es gibt und wie Sie sich auf das Gegenüber vorbereiten, erfahren Sie in unserem Beitrag.
Expertinnen- und Experteninterviews helfen Unternehmen, ihre Reichweite zu erhöhen und bekannter zu werden. Neben dem Stammpublikum können auch Zuhörerinnen und Zuhörer abgeholt werden, die für ein Unternehmen oder ein Produkt anders nicht erreichbar gewesen wären. Außerdem ist es möglich, die Glaubwürdigkeit zu steigern, da Fachthemen ausgewiesenen Expertinnen und Experten überlassen werden. Dadurch vermitteln Sie potenziellen Kundinnen und Kunden das Gefühl, bei komplexen Themen auf den Rat von Profis zu vertrauen.
Bei der Wahl der Expertin oder des Experten bedarf es allerdings Sorgfalt. Stellen Sie bereits bei der Suche sicher, dass Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner zu Ihrem Unternehmen passen und für dieselben Werte stehen. Dies gelingt, indem Sie vorab nach vergangenen Interviews recherchieren und ein Vorgespräch mit der gewünschten Person führen.
Interviewformen
Je nachdem, welches Endergebnis Sie anstreben, muss vorab das Setting festgelegt werden. Mit einem per Video aufgezeichneten Face-To-Face-Interview lassen Sie sich alle Möglichkeiten offen, wie Sie das Interview im Anschluss aufbereiten und verbreiten. Interviews über Collaborate-Plattformen wie Zoom oder Microsoft-Teams haben sich im Laufe der Corona-Pandemie bewährt und sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Zwar läuft ein Onlineinterview aufgrund der Verbindung minimal zeitversetzt, reicht jedoch im Normalfall für eine gute Tonspur. Kann vorab eine gute Internetverbindung sichergestellt werden, ist es zudem möglich, das Interview im Videoformat auszuspielen. Onlineinterviews erfordern aber auch Geschick und Fingerspitzengefühl, da es schwieriger ist zu unterbrechen und Zwischenfragen zu stellen.
Bewährte Interviewformen sind:
- Interview als Text: Das Gespräch wurde – entweder vor Ort, telefonisch oder per Videogespräch geführt – aufgezeichnet und niedergeschrieben. Anschließend muss die Aufnahme transkribiert werden und einzelne Passagen, wie zum Beispiel Wortwiederholungen oder komplizierte Satzstellungen, geglättet werden. Um Missverständnisse zu vermeiden, sollten Sie sich vor der Veröffentlichung die Richtigkeit der Antworten von dem Gesprächspartner oder der Gesprächspartnerin bestätigen lassen.
- Interview als Audioformat/ Podcast: Audioformate machen Marken menschlich. Laut dem Digital News Report 2021 hört jeder dritte Österreicher und jede dritte Österreicherin regelmäßig Podcast: Mithilfe des Audiomediums können Sie somit Ihre Reichweite steigern und mehr Bekanntheit in bisher nicht erreichten Zielgruppen erreichen. Als Nachteile sind die Anschaffung der Technik und der Zeitaufwand in der Nachbereitung zu nennen.
- Interview als Videoformat: Nehmen Sie das Interview zusätzlich mit einer Kamera auf, können Sie dieses im Anschluss ideal auf Ihrer Website, im eigenen YouTube-Channel und in den hauseigenen Social-Media-Kanälen ausspielen. Zudem bieten Sie ihren Zusehern und Zuseherinnen den Mehrwert der Mimik und Gestik der handelnden Personen, der in Text- oder Audioformaten nicht möglich ist. Dem gegenüber steht ein hoher Produktionsaufwand, der unbedingt mitbedacht werden sollte.
Die richtige Planung
Ein gutes Interview beginnt meist viel früher als erst zum Aufnahmezeitpunkt, da es sowohl eine Vor- als auch einer Nachbereitung bedarf. Je nach gewähltem Format (Text, Audio oder Video) sollte dafür genug Zeit eingeplant werden: Haben Sie sich dazu entschlossen, das Interview im Audio- oder Videoformat zu führen, benötigen Sie eine umfangreiche technische Ausrüstung: Licht, Videokameras, Mikrofone. Um bei der Aufnahme einen unangenehmen Nachhall zu vermeiden, ist es entscheidend, nicht in einem kahlen, leeren Raum aufzuzeichnen. Ein Zimmer mit verkleideten Wänden und einer schalldichten Decke bietet passende Verhältnisse für eine Audioaufnahme. Ebenso muss sichergestellt werden, dass störende Hintergrundgeräusche, wie Baustellenlärm oder laute Elektrogeräte die Aufnahme nicht beeinflussen. Wenn Sie den richtigen Raum gefunden haben, sollten Sie sich Gedanken über die Auswahl eines passenden Mikrofons machen. Hier gibt es mittlerweile Modelle für jede Anforderung und in jeder Preisklasse.
Für ein Interview in schriftlicher Form bedarf es weniger Planung. Hier reichen Zettel und Stift, ein funktionstüchtiges Aufnahmegerät sowie ein geeigneter Ort für das Treffen mit Ihrer Gesprächspartnerin oder Ihrem Gesprächspartner. Findet das Gespräch wie bereits erwähnt online statt, kann die Aufnahmefunktion der jeweiligen Plattform verwendet werden. Generell gilt:
Vor dem Interview
- Überlegen Sie sich vorab, was Sie von Ihrem Gesprächsgast wissen möchten und wer für das jeweilige Thema infrage kommen könnte.
- Lesen Sie sich in das Thema ein, um bestens vorbereitet in das Gespräch zu gehen.
- Kontaktieren Sie Ihren Gesprächsgast für ein Vorgespräch.
- Vereinbaren Sie einen Gesprächstermin, und legen Sie das gewünschte Setting fest.
- Überlegen Sie sich konkrete Fragen und halten Sie diese in einem Leitfaden fest: Die Fragen sollten aufeinander aufbauen und als offene Fragen formuliert werden, um informative und spannende Antworten zu bekommen.
Während des Interviews
- Zeichnen Sie das Gespräch auf, ein Mitschreiben per Hand hindert Sie am aufmerksamen Zuhören. Holen Sie sich dafür aber unbedingt das Einverständnis der interviewten Person ein!
- Hören Sie zu und trauen Sie sich Zwischenfragen zu stellen. Antwortet Ihre Expertin oder Ihr Experte wirklich auf die gestellte Frage? Gibt es einen spannenden Aspekt, der einer Nachfrage bedarf?
- Bewahren Sie Spontanität: Es kann vorkommen, dass Fragen, die für einen späteren Zeitpunkt geplant waren, vorgezogen werden müssen – Reagieren Sie flexibel und gehen Sie auf Ihr Gegenüber ein.
Nach dem Interview
Ist das Interview abgeschlossen, geht es an die Nachbereitung der Aufnahme. Wollen Sie ihr Interview in schriftlicher Form veröffentlichen, muss das Gesagte transkribiert werden. Um dies nicht händisch durchführen zu müssen, bieten sich Transkriptions-Softwares wie das kostengünstige Online-Programm sonix.ai an. Da Programme wie dieses das Interview jedoch nicht fehlerfrei verschriftlichen können, muss auch hier noch händisch nachgearbeitet werden.
Interviews in Audio- oder Video-Form bedürfen einer aufwendigeren Nachbereitung – vom Schnitt der Aufnahmesequenzen bis zur Hinterlegung einzelner Textpassagen in Video-Formaten mit alternativem Bildmaterial oder etwa dem Einfügen von Untertiteln. Über die Nachbereitung von Interviews für Podcasts, lesen Sie im Beitrag „Das richtige Programm zum Schneiden von Podcasts.“
Mit etwas Geschick bieten Ihnen Interviews die Möglichkeit, Inhalte spannend und authentisch an die gewünschte Zielgruppe zu vermitteln. Zudem können Sie es für jeden gewünschten Zweck aufbereiten und in verschiedenen Formaten und Plattformen ausspielen.
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Das Kaufverhalten der heutigen Kundinnen und Kunden kann nicht auf die digitale oder die analoge Welt beschränkt werden. Der „hybride Kunde“ will beides vereint sehen. Das müssen Sie darüber wissen.
Die Digitalisierung ist ein unaufhaltsamer Prozess, der unser tägliches Leben vom Schulbetrieb über die Arbeitswelt bis hin zum Einkaufen maßgeblich beeinflusst. Besonders aufgrund der Corona-Pandemie sind nun auch weite Teile der Customer Journey, also des Weges potenzieller Kundinnen und Kunden vom Kennenlernen einer Marke, eines Unternehmens oder eines Produktes bis zur Kaufentscheidung, in die Online-Welt abgewandert. Daneben bleiben jedoch auch klassische Methoden wie die persönliche Beratung weiterhin von großer Bedeutung für den Entscheidungsprozess. Die Kombination digitaler und analoger Kanäle wird daher immer wichtiger, um das Interesse von Kundinnen und Kunden zu wecken und zu halten. „Hybride Kundenerlebnisse“ sind somit künftig essenziell für alle Retailer, um wettbewerbsfähig zu sein.
Der hybride Kunde
Prinzipiell existieren zumindest zwei unterschiedliche Ansätze, den sogenannten „hybriden Kunden“ zu beschreiben. Einerseits legt er gleichzeitig und je nach Bedürfnis ein sparsames und verschwenderisches Kaufverhalten an den Tag. Er gibt also beispielsweise bei Lebensmitteln darauf acht, stets die günstigsten Produkte oder solche im Angebot zu kaufen, gönnt sich aber im Gegensatz dazu immer das neueste iPhone. Dieses Verhalten stellt Marketeers vor eine besondere Herausforderung, da soziodemographische Kriterien wie Alter, Geschlecht oder Familienstand für eine Kunden- und Marktsegmentierung nicht mehr zu zählen scheinen.
Wir wollen uns hier jedoch auf eine andere Version des „hybriden Kunden“ konzentrieren, die mit der Vermischung analoger und digitaler Kundenerlebnisse zusammenhängt. Im Grunde verhält er sich ähnlich wie in unserem vorherigen Beispiel. Je nach Bedürfnis und Situation passt der „hybride Kunde“ sein Nachfrageverhalten in Bezug auf die Verwendung unterschiedlicher Kanäle an. Er möchte also beispielsweise in einem Geschäft eine persönliche Beratung in Anspruch nehmen, sich aber während einer Autofahrt auch telefonisch informieren können. Online sammelt er zusätzliche Informationen über die verschiedenen Angebote und Anbieter und klärt per Mail oder Chatbot noch offene Fragen, bevor er sich final für den Kauf eines Produktes entscheidet.
Für den „hybriden Kunden“ muss aber nicht nur der Wechsel zwischen verschiedenen Kanälen reibungslos funktionieren, auch eine Vermischung der analogen und digitalen Kaufnachfrage ist für ihn von Bedeutung. Er versucht also, das Beste aus beiden Welten zu vereinen. Als Beispiel:
- Buy & Collect: Die Möglichkeit, online einzukaufen und die Produkte später persönlich im Geschäft abzuholen, wird immer beliebter. Viele Händlerinnen und Händler machten sich dieses „Buy & Collect“-Konzept während der Corona-Pandemie zu eigen.
- Just walk out: In Österreich noch weniger verbreitet ist der Ansatz eines virtuellen Einkaufswagens, der jedoch nicht wie üblich beim Online-Shopping befüllt wird, sondern während eines physischen Bummels durch ein stationäres Geschäft. So können Kundinnen und Kunden ein reales Kauferlebnis genießen, ohne das mühsame Anstehen an der Kassa auf sich nehmen zu müssen. Der Internetriese Amazon demonstriert dieses Konzept mit seiner Supermarktkette „Amazon Go“ in Amerika. Sensoren erkennen, sobald eine Kundin oder ein Kunde das Geschäft mit seinen gewählten Produkten verlässt. Sofort wird automatisch der fällige Betrag per App abgebucht. Ein vergleichbares Modell, bei dem auch hierzulande in manchen Geschäften Produkte via Handy-Kamera eingescannt und über eine App bezahlt werden können, nennt sich „Scan & Go“.
- Self Ordering: Auch Touchscreens, mit deren Hilfe etwa in McDonalds-Filialen ein Menü zusammengestellt und gekauft werden kann, sind ein erfolgreiches Beispiel für analoge und gleichzeitig digitale Kundenerlebnisse.
Hybridmodell „Phygital“
Für das Zusammenspiel der beiden Kundenerlebnis-Sphären im Einzelhandel existiert ein mehr oder weniger neues Marketing-Modell. Der Begriff „Phygital“, ein Kofferwort aus „digital“ und „physisch“, wurde geprägt, um ein kanalübergreifendes Omnichannel-Marketing zu beschreiben. Dabei soll über die Verwendung verschiedener, miteinander verknüpfter Werbe- und Verkaufsplattformen ein umfassendes Kundenerlebnis geschaffen werden. Die Verbraucherinnen und Verbraucher von heute machen jedoch keinen Unterschied mehr zwischen digitaler und analoger Welt. Sie wollen ein nahtlos verbundenes physisches und digitales Ökosystem, das speziell auf sie zugeschnittene und interaktive Kundenerlebnisse präsentiert.
Um dies zu erreichen, müssen Händlerinnen und Händler somit Wege finden, digitale Technologien wie Automatisierungen, künstliche Intelligenz oder Augmented Reality in ihren analogen beziehungsweise stationären Geschäften zu integrieren. Um ein Geschäft tatsächlich phygital statt nur omnichannel werden zu lassen, muss die gesamte Kundenbeziehung digitalisiert werden. Andererseits liegt weiterhin ein Fokus auf sensorischen Aspekten des Shopping-Erlebnisses, die Käuferinnen und Käufer beispielsweise über eine App nicht bekommen können. Die Customer Journey muss neu gedacht werden – Kundinnen und Kunden wollen beim Einkaufen etwas erleben und sich unterhalten lassen. Laut einer Studie des Wirtschaftsprüfers pwc ist für 73 % der Bevölkerung die Customer Experience ein entscheidender Faktor für die Kaufentscheidung. Überlegen Sie also zusammengefasst:
- Wie Sie Emotionen und sensorische Erfahrungen beim Einkauf in ihrem Showroom priorisieren können. Kundinnen und Kunden wollen hier mehr erleben, als ihnen ein einfacher Klick auf den Zahlen-Button im Online-Shop bieten kann.
- Welche Erfahrungen Ihren Kundinnen und Kunden fehlen. E-Commerce-Unternehmen sowie stationäre Geschäfte sollten darüber nachdenken, wie Sie das Kundenerlebnis mit Elementen aus der jeweils anderen Welt aufwerten können.
Go „Phygital“
Ein Vorteil des phygitalen Marketings zur Schaffung hybrider Kundenerlebnisse ist zudem, dass Unternehmen sowohl analoge als auch digitale Kundendaten sammeln können, um in weiterer Folge noch besser auf die Bedürfnisse ihrer Kundinnen und Kunden eingehen zu können. Um eine ganzheitlich phygitale Marketing-Strategie aufzubauen, müssen die drei „Ichs“ Unmittelbarkeit, Immersion und Interaktion berücksichtigt werden. Unmittelbarkeit (zeitliche Gewissheit) und Immersion (Eintauchen in Kundenerlebnisse) kommen dabei aus dem digitalen Bereich, die Interaktion (emotionaler Austausch) aus dem physischen.
Ein besonders bekanntes und erfolgreiches Beispiel für phygitales Marketing ist die Spiele-App „Pokemon Go“, die Userinnen und User mit Augmented Reality abholt. Ein weiteres Beispiel sind Push-Benachrichtigungen die am Handy-Display aufpoppen, sobald Verbraucherinnen oder Verbraucher sich einem Laden nähern. Sie versuchen sie beispielsweise mit Gutscheinen ins Geschäft zu locken. Für kleinere Unternehmen liegt ein aufwendiges technisches Upgrade in ihrem Shop oft nicht im Budget. Bereits mit minimalen Veränderungen können Sie jedoch die ersten Schritte in Richtung eines „phygitalen“ Kundenerlebnisses machen.
- Social Media-Account einrichten: Soziale Medien stellen für Händlerinnen und Händler ein digitales Schaufenster dar. Sie bieten eine kostengünstige Möglichkeit, um online für Produkte und Sonderangebote zu werben oder Promotions anzubieten. Über E-Commerce-Funktionen auf Facebook, Instagram und Co. lassen sich zudem Produkte auch ohne separaten Online-Shop verkaufen. So können stationäre Händlerinnen und Händler physische und digitale Kaufoptionen verbinden. Ein besonderes Beispiel für den Einsatz von Social Media im Rahmen einer phygitalen Marketing-Strategie sind etwa „Social Media Hänger“. Ein Shop in Brasilien präsentierte damit in Echtzeit im Shop, wie viele Likes ein Produkt auf Social Media bekommen hat.
- QR-Codes integrieren: QR-Codes, beispielsweise in traditionellen Zeitschriftenanzeigen, sind ein einfaches Beispiel für phygitales Marketing. Sie können von potenziellen Kundinnen und Kunden unmittelbar dann gescannt, wenn sie die Werbeanzeige sehen. So wird verhindert, dass Produkte schnell wieder in Vergessenheit geraten. Auch können in QR-Codes in öffentlichen Verkehrsmitteln virtuelle Karten integriert werden, die Kundinnen und Kunden direkt zum stationären Geschäft leiten.
- Buy & Collect-Option einrichten: Haben Sie bereits einen Online Shop sowie ein stationäres Geschäft, kann eine Abholung vor Ort ermöglicht werden. Kundinnen und Kunden bestellen und bezahlen dabei wie üblich online, holen ihre gekauften Waren allerdings selbst im Geschäft ab. Die Lieferung bleibt Ihnen damit erspart.
Auch kleinere Konzepte wie diese könne bereits gute Erfolge erzielen und einem Unternehmen dabei helfen, in Zeiten der Digitalisierung wettbewerbsfähig zu bleiben. Phygitales Marketing bietet Chancen für Einzelhändlerinnen und -händler sowie für Marketeers. Sie können dem stationären Handel neues Leben einhauchen und gleichzeitig neue Marketingmöglichkeiten schaffen.
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Als die Social-Media-App Clubhouse während der Corona Pandemie an Beliebtheit gewann, entschieden sich Plattformen wie twitter, Spotify und Facebook auf den Social Audio Trend aufzuspringen und eine Interaktion mit Followern via einer Gesprächsfunktion zu ermöglichen. Doch welches Potential hat der Social Media Trend als Marketing-Strategie für Unternehmen?
Social Audio-Plattformen bieten die Möglichkeit, sich während eines Vortrages mit anderen Userinnen und Usern sowie mit dem Creator via Sprachfunktion in Live-Audio-Rooms auszutauschen. Moderatoren behalten dabei den Überblick. Große Aufmerksamkeit erhielt Social Audio erstmals zu Beginn der Covid-19 Pandemie. Die Applikation Clubhouse erlangte zu dieser Zeit große Beliebtheit, unter anderem dank der Unterstützung prominenter Persönlichkeiten wie Elon Musk und Oprah Winfrey. Anfangs war Clubhouse von Exklusivität geprägt, da eine Nutzung nur mit iOS Geräten und einer expliziten Einladung möglich war. Mittlerweile kann die App auch auf Androide Geräten heruntergeladen werden. Aufgrund der starken, positiven Resonanz kündigten auch andere Plattformen an, Social Audio-Tools für ihre Userinnen und User einzurichten. „twitter spaces“ von Twitter und „live audio rooms“ von Facebook machen Live-Unterhaltungen in Gruppen auf den Social Media Plattformen möglich. Die Creator profitierten dabei von der bereits bestehenden Reichweite der Sozialen Netzwerke. Auch der Audio Streaming Dienst Spotify griff den Trend auf und brachte die Social Audio App Greenroom auf den Markt. Damit ist auch eine Aufnahme der Live-Diskussionen möglich, die später als Podcastfolge zur Verfügung gestellt werden kann.
Vorteil: authentische Kommunikation
In den letzten Jahren wuchs die Nachfrage nach Audio-Content. Diese Entwicklung ist unter anderem anhand der steigenden Beliebtheit von Podcasts und Hörbüchern sowie neuer Chatfunktionen wie Sprachnachrichten zu beobachten.
Verbale Kommunikation unterscheidet sich stark von einer rein textlicher. Während geschriebene Nachrichten unterschiedlich interpretiert und aufgrund fehlender Aussprache häufig falsch verstanden werden können, minimieren Sprachnachrichten Missverständnisse in der Kommunikation. Durch das Sprechen und die dabei verwendeten Rhetorik kann eine größere Empathie beim Gegenüber entwickelt und Gefühle sowie Intentionen besser ausgedrückt werden. Und gerade in Bezug auf Soziale Netzwerke bergen diese Voraussetzungen ein großes Potential. Denn im Gegensatz zu Bildern und Videos, die schnell durch Filter, Effekte und Bearbeitungsprogramme verändert werden können, lässt sich die Stimme nur schwer manipulieren. Social Media-Userinnen und Usern wird so ein authentischerer Austausch ermöglicht. Zudem liegt der Fokus bei Social Audio weniger auf dem Aussehen und dem Styling der Personen, da die Kommunikation ausschließlich via Ton und ohne Kamera funktioniert.
Nachteil: zeitliche Gebundenheit
Durch den direkten Austausch während Live-Konversationen ist die Nutzung von Social Audio jedoch von bestimmten Time-Slots abhängig, die nicht immer mit dem Terminkalender der Nutzerinnen und Nutzer vereinbar sind. Gespräche können etwa im Gegensatz du voraufgezeichneten Podcasts nicht zu einem beliebigen Zeitpunkt angehört oder pausiert werden. Wenn Userinnen und User also an einer fortlaufenden Konversation teilnehmen wollen, ist die Rolle der Moderatoren von Bedeutung. Denn diese können neue Teilnehmerinnen und Teilnehmer regelmäßig über die aktuelle Gesprächsthematik informieren. Bei einer größeren Gesprächsgruppe ist es zudem wichtig, eine geordnete Unterhaltungsatmosphäre zu schaffen, da sonst die Gefahr besteht, dass Userinnen und User den Überblick verlieren.
Social Audio als Marketingstrategie
Da sich Social Audio noch in seinem Anfangsstadium befindet, haben Unternehmen und Social Media-Plattformen die Möglichkeit, eine Vorreiterrolle einzunehmen und von der wachsenden Begeisterung zu profitieren. Jedoch sollte bei der Planung der Marketingstrategie berücksichtig werden, dass Social Audio Plattformen derzeit noch eine geringere Reichweite erzielen als bereits etablierte Soziale Netzwerke.
Gerade deshalb ist eine zielgruppenspezifische und authentisch vermittelte Werbung besonders wichtig, um Leads (Kontakte zu potenziellen Kundinnen und Kunden) zu sammeln und langfristig an ein Unternehmen zu binden. Social Audio Plattformen bieten den Vorteil Content in eben dieser Form zu vermitteln, da sich Rezipientinnen und Rezipienten im Gespräch besser mit dem Creator identifizieren können als mit Messages, die ausschließlich schriftlich vermittelt werden. Denn durch die Stimme kann nicht nur Authentizität, sondern vor allem auch Empathie und eine Nähe zu den Followerinnen und Followern transportiert werden.
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Wer „Cookies“ hört, denkt erstmal an duftende Backwaren frisch aus dem großmütterlichen Ofen. Bei den Keksen im Internet sind Schokolade und Nüsse allerdings Fehlanzeige. Stattdessen handelt es sich bei den beliebten „Third Party Cookies“ um Funktionen, die Drittanbietern Aufschluss zum Userverhalten geben. Derzeit wird jedoch das sogenannte „Ende der Cookie-Ära“ prophezeit und wirft die Frage auf, wie Marketing ohne Third-Party Cookies aussehen wird.
Beginnen wir doch am Anfang. Kurz und knackig handelt es sich bei Cookies um einen Datensatz, der verwendet wird, um Userinnen und User einer Website zu identifizieren. Es wird generell zwischen First-Party Cookies, die von der besuchten Webseite selbst verwaltet werden, und Third-Party Cookies unterschieden. First-Party Cookies können in zwei Kategorien unterschieden werden: Notwendige Cookies sind essenziell, um die grundlegende Funktionstüchtigkeit einer Website zu gewährleisten. Sie sorgen beispielsweise dafür, dass die Daten im Warenkorb nicht verloren gehen oder Einstellungen der Sprache gespeichert werden. Funktionale Cookies erhöhen im Gegensatz dazu die Usability für die Nutzerin und den Nutzer, indem sie beispielsweise über mehrere Besuche hinweg auf der Seite eingeloggt bleiben.
Bei Third Party Cookies, auf Deutsch „Drittanbietercookies“, ist das Prinzip dasselbe. Auf dem Rechner wird gespeichert, wer eine bestimmte Website besucht hat. Als Unterschied zu den regulären Cookies werden diese aber nicht vom Website-Eigentümer gesetzt, sondern von Drittanbietern. Zu kompliziert?
Keine Sorge, rollen wir das Feld von ganz hinten auf: Eine Websitebetreiberin oder ein Websitebetreiber hat beispielsweise die Möglichkeit, Teile seiner Webpräsenz als Werbefläche zu verkaufen. Großteils kaufen diese Werbeplätze sogenannte Netzwerke, die die Anzeigen individuell und personenbezogen auf Seiten platzieren können. Für Endnutzerinnen und Endnutzer heißt das also konkret: Wenn sich jemand ganz besonders für Fotografie interessiert und einschlägige Websites dazu besucht, dann kann das Werbenetzwerk dieser Person genau auf sie zugeschnittene Werbung beispielsweise für Kamerazubehör ausspielen. Genau dafür wurden die Drittanbieter-Cookies bisher benötigt – das Verhalten der Personen im Netz verrät nämlich viel über deren Interessen und Konsumverhalten.
Welche Daten sammeln Third-Party-Cookies?
Third-Party-Cookies erlauben über die Identifikation einer Nutzerin oder eines Nutzers beispielsweise folgende Informationen zu ermitteln:
- Demographische Daten wie zum Beispiel das Alter, das Geschlecht oder den Standort
- Besuchte Webseiten und Unterseiten…
- …woraus zudem auch Interessensprofile gebildet werden können.
Die Kontroversen rund um Third-Party-Cookies würden darauf schließen lassen, dass die Userin oder der User aus dieser Methode des sogenannten „Nutzertargetings“ nur Nachteile zieht. So einfach ist das allerdings nicht. Denn obwohl Cookies datenschutzrechtlich umstritten sind, profitiert die Nutzerin oder der Nutzer auch von den Vorteilen maßgeschneiderter Werbung. Sind wir doch ehrlich: Wer hat noch nie etwas gekauft, weil dafür Werbung auf den sozialen Medien gemacht wurde? Viele Webinhalte werden zudem nur durch Werbung ermöglicht. Ein gänzliches Blockieren von Werbeanzeigen ist der Vielfalt des Internets daher nicht zuträglich.
Gleichzeitig können Webseitenbetreiber Werbeplätze wesentlich teurer verkaufen, wenn die Werbung zielgerichtet ausgesteuert werden kann. Das stellt die Überlebensfähigkeit zahlreicher Web-Publikationen sicher, die nicht genug Reichweite hätten, um bei billigeren Werbepreisen überlebensfähig zu bleiben.
Natürlich sollte man dennoch wachsam bleiben, was die Nutzung von Third-Party-Cookies betrifft und sie gegebenenfalls einschränken oder gar verhindern. Es ist ein fließender Übergang von der Bildung von Interessensprofilen über alltägliches Kaufverhalten bis hin zur Identifikation politischen Wahlverhaltens, der sexuellen Orientierung oder ähnlichen Punkten, die höchstpersönliche Lebensbereiche berühren.
Aus einem Urteil des EuGH im Oktober 2019 ging hervor, dass voreingestellte Zustimmungsbanner, die automatisch ihre Einwilligung für die Nutzung von Cookies geben, unzulässig sind. Userinnen und User müssen also Cookies aktiv und freiwillig zustimmen, bevor diese für Werbezwecke verwendet werden dürfen.
Welche Alternativen gibt es für eine cookielose Zukunft?
Nachdem immer mehr Userinnen und User Third-Party-Cookies aus den genannten Gründen blockieren, haben sich Unternehmen rund um die meistgenutzten Browser nun dazu entschlossen, diese endgültig zu verbannen. Grundsätzlich kündigte Google bereits Anfang 2020 an, Third-Party-Cookies im Google-Browser Chrome abzuschaffen. Der „Cookiegeddon“ wurde für 2022 angedacht, inzwischen aber bereits auf 2023 verschoben. Google meinte dazu im März 2021:
„Heute machen wir deutlich, dass wir nach dem Auslaufen von Cookies von Drittanbietern keine alternativen Kennungen erstellen werden, um Einzelpersonen beim Surfen im Internet zu verfolgen, und wir werden sie auch nicht in unseren Produkten verwenden.“
Werbetreibende fordern daher neue Lösungswege, wie das Nutzerverhalten messbar gemacht werden kann. Dazu möchten wir euch dreieinhalb mögliche Wege aufzeigen:
- Contextual Targeting: Dabei handelt es sich um eine programmatische Targeting-Lösung. Der Content einer Website wird von Anbietern der Werbeflächen gescannt. Dabei geht es sowohl um technische als auch linguistische Aspekte. Kommt etwa auf der Seite ein bestimmtes Wort vor, kann entsprechend Werbung dort platziert werden. Aufgrund dieser Kontext- und Schlagwortanalyse wird Werbung – ohne Nutzerverhalten auszuwerten – in dem richtigen Umfeld ausgespielt. Allerdings ist hier die Relevanz der Nutzerinnen und Nutzer unvergleichlich schlechter als bei tatsächlich individualisierten Nutzerprofilen und die erwartbaren Werbeumsätze entsprechend geringer.
- Identifier: Bei der ID-Lösung werden anonyme Identifier erstellt. Wenn sich eine Userin oder ein User mit seiner E-Mail-Adresse auf einer Website anmeldet, wird für sie oder ihn ein Identifikations-Code vergeben. Im Internet wird diese Nutzerin oder dieser Nutzer nun anhand der vergebenen ID erkannt und kann so für das Retargeting, also das zielgerichtete Bespielen mit Werbeinhalten auch auf anderen Webseiten, genutzt werden. Die Daten sind datenschutzkonform und verschlüsselt, und können sowohl offline als auch online miteinander verknüpft werden.
- Facebook-Pixel-Lösung: Facebook ist bisher die einzige Plattform, die bereits eine Lösung aufbereitet hat. Für uns ist sie allerdings nur eine halbe Lösung, denn es ändert sich technisch nicht viel. Der Facebook-Pixel wird einfach als First-Party-Cookie deklariert. Das bedeutet, dass der Cookie dann für den Browser so aussieht, als würde er zu der Website gehören, auf der die Userin oder der User surft. Um DSGVO-konform zu agieren, braucht es dafür allerdings auch eine Einwilligung (Opt-In) vonseiten der Userin oder des Users, dass Daten getrackt werden dürfen.
- Topics API: Die neusten Cookie-Lösung von Google stammt von Ende Jänner 2022. Dabei handelt es sich um Topics API. Topics ist ein neuer Datenschutz-Sandbox-Vorschlag für interessensbasierte Werbung. Der Browser erstellt wöchentlich für jede Nutzerin und jeden Nutzer Themenprofile wie „Fitness“ oder „Reisen“, die für diese Woche aufgrund ihres Browserverlaufs relevant sind. Beim Besuch einer Website wählt Topics drei Themen aus – ein Thema aus jeder der letzten drei Wochen, um sie mit der Website und ihren Werbepartnern zu teilen.
Einige Optionen stehen somit schon in den Startlöchern, die Third-Party Cookies nach ihrem Aus 2023 ersetzen werden. Ähnlich wie die sich ändernden Bedingungen, die früher zu Cookie-basierter Werbung geführt haben, werden also auch hier Lösungen gefunden werden, wie Marketing in einer neuen Ära zielgerichtet funktionieren kann.
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Gute Geschichten begeistern, fesseln und inspirieren. Nutzen Sie die Macht einer guten Story und die Kunst des Erzählens auch für Ihre Brand. Wir verraten Ihnen, warum Storytelling in Ihrer Unternehmensstrategie nicht fehlen darf.
Es war einmal eine Brand. Doch, obwohl sie ein gutes Produkt vertrat, konnte sie sich am Markt nicht etablieren. Grund dafür war, dass relevante Informationen über die Marke und das Produkt ihr potenzielles Publikum nie richtig erreichten. Um dies zu vermeiden, dürfen Unternehmen im Marketing nie auf das sogenannte Storytelling vergessen. Aber was genau bedeutet das?
Im digitalen Informationszeitalter ist Aufmerksamkeit ein hohes Gut. Um sie zu bekommen, müssen Unternehmen aus der Menge hervorstechen und ihrem Publikum etwas bieten. Wie das gelingt? Mit einem bewährten Prinzip aus der Menschheitsgeschichte: dem Storytelling. Der evolutionäre Erfolg des Menschen ist vor allem dadurch bedingt, dass es Teil unseres Wesens ist, Geschichten zu erzählen. Das Übermitteln von Botschaften in Form von Geschichten, gibt es so lange, wie es Menschen gibt. Ob in Form von Höhlenmalereien oder oralen Traditionen bis hin zum Buchdruck oder der Entwicklung moderner Massenmedien –unsere Kommunikation besteht darin, Geschichten zu erzählen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind sich einig, dass wir uns nur durch die menschliche Fähigkeit Erfahrungen zu überliefern, Narrative zu schaffen und ausgewählte Informationen weiterzugeben, so gut entwickeln konnten.
Auch im unternehmerischen Kontext ist dies natürlich nicht anders. Ihre Brand, Ihr Unternehmen in einen Kontext zu rücken, macht den feinen Unterschied: Von der Idee, der Entstehung, über die Notwendigkeit Ihres Angebots und alles was seither dafür getan wurde, um auf dem Markt zu bestehen – all das bildet Ihre Identität und kann helfen, Ihrer Marke Leben einzuhauchen oder den Weg bereiten, über den Sie mit ihrer Zielgruppe in Kontakt bleiben.
Warum Storytelling?
In unserer datengetriebenen und über-automatisierten Zeit ist Menschlichkeit das neue Premium. Unternehmen können es sich nicht mehr leisten, gesichtslose Entitäten zu sein – sie brauchen Profil. Um auf dem Markt zu bestehen, müssen Brands und Institutionen daher Charakter zeigen, um mit ihrem Publikum auf einer tieferen, emotionalen Ebene zu kommunizieren. Hier kommt das Storytelling ins Spiel.
Mithilfe dieser Erzählmethode bilden Sie Narrative, die Fakten, Daten und Emotionen über das kommunizierende Unternehmen miteinander verweben. Es reicht nicht, ein solides Produkt oder eine gefragte Dienstleistung anzubieten. Langfristig erfolgreiche Brands geben Einblicke in die Hintergründe ihres Bestehens und die Motivation hinter der Gründung. All das sind Informationen, die die Kundschaft dauerhaft an das Unternehmen binden können. Storytelling für Brands ist kein nettes Trend-Accessoire, es ist das Must-Have aller kommenden Saisonen.
Choose your fighter
Der erste Schritt, der für erfolgreiches Storytelling essenziell ist, ist die Findung der Protagonisten. Denn gute Geschichten erwachen erst durch ihre Charaktere zum Leben. Diese können Identifikationspotenzial für ihr Publikum bieten, das dadurch potenziell die Ziele und Bedürfnisse des jeweiligen Charakters übernimmt und zu dem es eine emotionale Bindung aufbaut. So können Kundinnen und Kunden eine mögliche Reaktanz überwinden: Nimmt die rezipierende Person einen Akteur als Freund oder Bekannten wahr, so ist sie weniger geneigt, diesem eine womöglich negative, manipulierende Absicht zu unterstellen. Ist dieser Zustand erreicht, werden oft auch Einstellungen und Verhalten der als Vorbild bzw. parasozialen Bezugsperson erachteten Person übernommen.
Exkurs:
Parasoziale Interaktion ist ein Phänomen sozialen Verhaltens, mit dem sich Rezipienten zu den in den Medien dargestellten Akteuren in Beziehung setzen. Erstmals benannt wurde es von den US-amerikanischen Psychologen Horton und Wohl. Während Identifikation und Imitation in der Regel den Wunsch ausdrücken, einer Medienperson ähnlich zu sein, beschreibt die parasoziale Interaktion das Phänomen einer partnerschaftlichen Auseinandersetzung, die aber vornehmlich einseitig gerichtet ist. Ein Beispiel: Influencer und ihre Follower, die trotz der ungleich gewichteten Beziehung das Gefühl haben, ihre Idole persönlich zu kennen.
Aber nicht jeder Charakter hat die Fähigkeit, sein Publikum auf diese Weise einzunehmen. Nicht jede Perspektive ist stark genug, nicht jede Eigenschaft so liebenswert oder ansprechend. Storyfinding, das zur Protagonistenfindung gehört, will von Seiten der Unternehmen wohl überlegt sein. Dabei gibt es drei Eigenschaften zu bedenken:
- Originalität: Was unterscheidet diese Person von anderen?
- Bedürfnisse: Wonach strebt der Charakter?
- Komplexität: Was treibt die Person in ihrem Streben an?
Bevor es also daran geht, Ihre Geschichte zu erzählen, müssen Sie Ihre Protagonistinnen und Protagonisten definieren. Überlegen Sie, wer die Geschichte Ihres Unternehmens trägt, wer einen Bezug dazu hat, wer wertvolle Perspektiven und Erfahrungen beisteuern kann. Binden Sie diese Personen ein, lassen Sie sie die Geschichte mitgestalten.
Emotion als Treiber
Tag für Tag wird neuer Content produziert und geteilt – was davon ankommt, ist nicht immer steuerbar. Doch da nicht nur das beste Produkt oder die beste Leistung zählen, sondern das Image oder die Story Ihres Angebots eine große Rolle spielen, ist es wichtig, dass und wie über Ihr Angebot gesprochen wird. Fragen Sie sich selbst: was unterscheidet mich von der Konkurrenz? Was ist die Botschaft, die ich meinem Publikum überbringen möchte? Welche Emotion möchte ich evozieren? Denn Ihr Publikum wird vielleicht irgendwann vergessen, was Sie gesagt haben, es wird aber nicht vergessen, wie es sich in der Interaktion mit Ihrem Unternehmen gefühlt hat. Und das ist eine Botschaft, die weitergegeben wird.
Wenn Sie sich für Storytelling innerhalb Ihrer Marketing-Strategie entscheiden, haben Sie es in der Hand, den Kern dieser Botschaft nach ihren Vorstellungen und Idealen zu gestalten.
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Sie arbeiten gerade an einem Blog oder einer Webseite für Ihr Unternehmen und möchten, dass Ihre Inhalte auch die richtige Zielgruppe erreichen? Wenn der Begriff „Persona“ im Content Marketing noch ein Fremdwort für Sie ist, dann kann dieser Beitrag Ihnen helfen, ihre Zielgruppe besser auszuarbeiten.
Das Marketing Ihres Unternehmens soll einen Mehrwert für potenzielle Kundinnen und Kunden bieten. Inhalte, die Ihre Zielgruppe nicht interessieren, werden nicht konsumiert. Das Marketinginstrument „Persona“ – also ein fiktiver Mensch, der Ihre typische Kundin oder ihren typischen Kunden repräsentiert – kann hilfreich sein, die Bedürfnisse derselben zu eruieren. Diese Zielgruppen-Prototypen werden für das gesamte Aufgabengebiet des Content Marketing verwendet, beispielsweise also für die Erstellung von Websiteinhalten, Bewerbungen oder zur Erstellung neuer Content-Konzepte. Aufgrund des breitgefächerten Anwendungsfeldes konzentrieren wir uns hier auf ihren Nutzen für zielgerichtete Erstellung von Blogbeiträgen und ansprechenden Website-Content.
Wozu dienen Personas?
Wer Menschen erreichen möchte, braucht Personas. Sie sind fundamental für kundenzentriertes Arbeiten und dienen als Sprachrohr der Bedürfnisse, Wünsche und Ängste der Zielgruppen. Sie bilden die Grundlage für eine gelungene Content Strategie und schaffen eine gute Basis für Briefing-Gespräche mit Agenturen, für weitere Marketing-Schritte und Strategien und für die Auswahl der Distributionskanäle und Content-Arten. Anhand ihres Vorbildes können Sie Inhalte maßgeschneidert anfertigen lassen. Besonders zu Beginn eines Projekts oder bei einem Relaunch schaffen Sie anhand Personas ein einheitliches Verständnis der Zielgruppe im Team, das als Grundlage für jedes weitere Vorgehen dient.
Auch für die kontinuierliche Weiterentwicklung eines Produktes sind Personas ideal geeignet, da durch neue Produkte auch neue Personas entstehen können. Die Kommunikationstrategie ihres Unternehmens muss daher an die veränderte Zielgruppe angepasst werden.
Betrachten Sie daher die Schaffung von Personas nicht als eine Reise mit einem Anfang und einem Ende. Es ist ein Prozess, der immer wieder optimiert werden muss.
So erstellen Sie eine Persona
Content Marketing benötigt genau definierte Personas. Egal ob Sie selbst für Ihren Blog oder Ihre Webseite texten wollen oder eine Agentur beauftragen: Personas gehören zu einer guten Content Marketing Strategie dazu. Mit dieser Anleitung finden sie Schritt für Schritt die passende Persona oder die passenden Personas für ihr Unternehmen:
Schritt 1: Skizzieren Sie ihre Zielgruppe
Idealerweise werden Zielpersonen von jenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Unternehmen definiert, die viel Kundenkontakt haben. Sie kennen die Wünsche und Sorgen der Kundinnen und Kunden am besten. Daher ist es empfehlenswert, wenn Sie nicht selbst im direkten Kontakt mit Ihrer Kundschaft stehen, sich von diesen Kolleginnen und Kollegen Unterstützung zu holen.
Stellen Sie sich nun gemeinsam Ihre Zielgruppe bildlich vor. Von Ratgebern wird zur besseren Visualisierung empfohlen, aus Bildern in Zeitungen und Magazinen einzelne Körperpartien auszuschneiden und zu einer neuen Person zusammenzusetzen, die ihrer potenziellen Kundin oder ihrem potenziellen Kunden entspricht. Dabei sollten Sie sich am Anfang folgende Fragen stellen:
- Name: Wie heißt ihre Persona?
- Alter: Wie alt ist sie?
- Beruf: Welchen Beruf übt sie aus? Welche Ausbildung hat sie genossen?
- Familienstand: Ist diese Persona single oder verheiratet? Hat sie Kinder?
- Herkunft: Woher lebt sie? Gibt es vielleicht wichtige Hintergrundinformationen?
- Hobbies: Welche Interessen hat sie?
- Foto: Wie ist ihr äußeres Erscheinungsbild?
Mit dieser Herangehensweise schaffen sie einen Menschen, eine sogenannte Persona (aus dem Lateinischen: Maske), der die Zielkundschaft ihres Unternehmens verkörpert. Es handelt sich hierbei, um eine fiktive Persönlichkeit, die der anonymen Zielgruppe einen Charakter verleiht.
Wie viele Personas Sie brauchen, hängt von Ihrer Marketing-Strategie, ihrer Zielgruppe und dem jeweiligen Projekt ab. Aufgrund des unterschiedlichen Sprachgebrauchs sowie unterschiedlichen Interessen und Vorlieben müssen Jugendliche in einer anderen Form angesprochen werden als etwa Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer. Daher müssen für diese beiden Personengruppen auch unterschiedliche Personas erstellt werden. Die Devise lautet: „So wenig Personas wie möglich, so viel wie nötig.“. In frühen Phasen der Content Strategie können erste Entwürfe ihrer Zielpersonen schnell für Klarheit sorgen, welche Marketing-Maßnahmen gesetzt werden müssen.
Schritt 2: Definieren Sie die Persona
Sie haben nun Name, Alter, Beruf, Familienstand, Herkunft sowie die Interessen definiert. Im nächsten Schritt analysieren Sie ihre Personas noch näher. Persönliche Eigenschaften und Merkmale von Menschen werden dadurch greifbar. Eine Persona hilft Ihnen zu verstehen, wie die Mitglieder Ihrer Zielgruppe fühlen, denken und handeln. Dabei können Steckbriefe oder Moodboards, bei denen die demographischen Daten durch detailliertere Informationen zur Gefühlswelt ergänzt werden, sehr hilfreich sein.
- Statements: Wie fühlt und denkt diese Persona? Welche Einstellungen und Werte vertritt sie?
- Nutzungsverhalten und Kaufprozess: Wie kauft diese Persona ein? Wo informiert sie sich? Welche Suchbegriffe nutzt sie? Wer beeinflusst sie?
- Erwartungen & Ziele: Was treibt diese Person an? Welche Wünsche und Träume, aber auch Ängste hat sie?
- Lösungsansätze: Wie können Sie dieser Persona mit Ihren Texten, Produkten und Dienstleistungen helfen?
Für diesen Schritt gibt es unterschiedliche Herangehensweisen. Eine andere Möglichkeit wäre, all diese Fragen als Fließtext aus der Ich-Perspektive zu beantworten. Wichtig ist, dass Sie am Ende zufrieden mit den von Ihnen definierten Personas sind und sie tatsächlich auch für Ihre Kommunikationsstrategie verwenden.
Schritt 3: Der Optimierungsprozess
Verfassen Sie Ihre , Blogartikel, Beschreibungen von Produkten et cetera so, dass sie die geschaffenen Personas ansprechen. Beobachten Sie, wie viele Leserinnen und Leser sich die Beiträge tatsächlich durchlesen und wie lange sie auf der Seite verweilen.
Nach den ersten Beiträgen werden Sie merken, dass sich gewisse Muster herausbilden. Auf Basis Ihrer ersten Beobachtungen können Sie Themengebiete ausschließen oder sogar eine Persona streichen. Durch einen permanenten Optimierungsprozess werden Sie immer wieder Änderungen bei den Personas tätigen müssen.
Egal ob Webtext, Blog, Social Media-Post, Podcast oder Print-Magazin: Nur wer seine strategischen Ziele kennt, kann eine optimale Content-Performance erreichen. Nur Content, der die Bedürfnisse der Leserinnen und Leser stillt, macht auch wirklich Sinn.
Bildquelle: unspalsh.com
Der Unternehmens-Blog als Marketing-Mittel lockt potenzielle Kundinnen und Kunden auf Ihre Website. Hier finden Sie die wichtigsten Tipps, wie Sie eine fundierte Recherche für hochwertige Beiträge durchführen.
Ein Unternehmens-Blog ist ein exzellentes Marketing-Mittel, um Ihr Unternehmen bei potenziellen Kundinnen und Kunden bekannter zu machen und ihm mehr Sichtbarkeit zu verschaffen. Denn Unternehmen, die regelmäßig neue Beiträge veröffentlichen, werden von Suchmaschinen mit einem besseren Ranking bei den Suchergebnissen belohnt. So erhöht sich der Traffic, also der Besucherstrom auf der Website – und das laut einer Studie des amerikanischen Marketing-Unternehmens Hubspot um 55 Prozent.
Die Themen, die Sie mit Ihrem Blog behandeln, sollten die Menschen auf Ihre Marke, Produkte und Dienstleistungen aufmerksam machen. Gut recherchierte Blogbeiträge sind hier das A und O. So können Sie sich als Expertin oder Experte auf Ihrem Gebiet positionieren und Kundinnen und Kunden mit Ihrem Wissen zur Seite stehen. Außerdem können Sie mit informativen und unterhaltsamen Blogbeiträgen die Beziehung zu Ihren Kundinnen und Kunden stärken. Dabei ist es jedoch wichtig in Ihren Texten immer bei den Tatsachen zu bleiben. Wie Sie unseriöse Quellen erkennen und eine faktenbasierte Recherche betreiben, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.
- Das passende Thema finden
Unternehmens-Blogs, oder auch Corporate-Blogs genannt, sind ein wirksames Marketing-Instrument, um mehr Traffic auf Ihre Webseite zu leiten. Die Auswahl der Themen dafür ist vielfältig und individuell gestaltbar. Generell macht es jedoch Sinn, Inhalte, die Ihr Geschäftsfeld betreffen, zu veröffentlichen. Planen Sie vorab, welche konkreten Ziele Sie mit Ihrem Unternehmens-Blog erreichen möchten.
Beispiele:
- Ein „Service-Blog“ gibt der Leserschaft Zusatzinformationen zu Ihren Dienstleistungen und Produkten.
- Nutzen Sie Ihren Corporate-Blog primär zu Recruiting-Zwecken, eignet sich etwa ein Fokus auf das „Employer Branding“: Sie können zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ihrem Blog zu Wort kommen lassen. Diese Form des Blogs ist sowohl für die externe als auch für die interne Kommunikation nützlich, zusätzlich wird Ihr Image als attraktiver Arbeitgeber gestärkt.
- Möchten Sie Ihre Kundenbeziehungen stärken, eignet sich ein „Customer-Relationship-Blog“. Hier steht neben der Information die Unterhaltung im Vordergrund.
Anhand ihrer Absicht wählen Sie ein passendes Thema für Ihren Text und grenzen Sie dieses schon vorab ein. So lassen sich für Sie nicht brauchbare Quellen bei der Recherche schneller erkennen und aussortieren. Kontaktieren Sie Expertinnen und Experten, um Ihre Recherche-Ergebnisse bestätigen zu lassen. Interviews eignen sich außerdem als Stilmittel. Bauen Sie O-Töne der Expertinnen und Experten in den Text ein, um ihn menschlicher und seriöser zu machen oder veröffentlichen Sie das geführte Gespräch als Wortlaut-Interview in Form eines Dialogs auf ihrem Corporate-Blog.
- Richtig suchen
Die Online-Recherche beginnt meist mit einer Anfrage in der Suchmaschine. Jene entscheidet mittels eingegebenen Suchbegriffes, welche Inhalte den Userinnen und Usern angezeigt werden und welche nicht. Wichtig ist es deshalb, die Suchanfrage effizient zu gestalten.
- Reihenfolge: Die Reihenfolge der Suchbegriffe spielt eine wesentliche Rolle. Ein Beispiel: Die Suche nach „Paris Hilton“ liefert andere Ergebnisse als die Suche nach „Hilton Paris“. Im ersten Fall zeigt die Suchmaschine Treffer zur bekannten Persönlichkeit Paris Hilton an, während bei zweiterem vor allem Informationen zur Hotelkette Hilton in Paris präsentiert werden.
- Operatoren: Nützlich für die Online-Suche sind auch sogenannte Suchoperatoren. Hierbei handelt es sich um bestimmte Wörter oder Sonderzeigen, die helfen sollen, die Google-Suche einzuschränken. Durch diese Schlüsselwörter oder -zeichen können Nutzerinnen und Nutzer zum Beispiel nach bestimmten Wortkombinationen suchen oder Wörter ausschließen. Besonders bei mehrdeutigen Wörtern, lässt sich die Suche dadurch vereinfachen. Durch den Operator OR werden zum Beispiel Treffer erzielt, die einen oder beide der gewünschten Begriffe enthalten. Suchen Sie beispielsweise nach „schreiben OR recherchieren“, werden in der Trefferliste nur Ergebnisse angezeigt, die eines oder beide dieser Wörter beinhalten. Anstelle des Operators OR kann auch das Pipe-Zeichen (|) verwendet werden.
- Anführungszeichen: Wenn Sie bei der Online-Suche Ihren Suchbegriff in Anführungszeichen setzen, erzwingen Sie bei Google eine exakte Suche. Dadurch lassen sich mehrdeutige Suchen verfeinern und Synonyme ausschließen. Sie geben beispielsweise „gut recherchierte Texte“ in die Suchmaschine ein und erhalten in der Trefferliste nur Ergebnisse, die Ihrer Worteingabe haargenau entsprechen. So können Sie bei Ihrer Recherche einfacher nach konkreten Phrasen und Zitaten suchen.
- Fake News und unseriöse Quellen erkennen
Bei der Online-Suche begegnen Ihnen nicht nur faktenbasierte Inhalte, sondern auch unzählige Falschinformationen, sogenannte Fake News. Sie sollten daher Online-Quellen immer kritisch hinterfragen und Zeit in ihre Überprüfung investieren. Unseriöse Beiträge auf dem Unternehmens-Blog wirken für potenzielle Kundinnen und Kunden schnell unprofessionell und schmälern deren Vertrauen in Ihre Marke. Folgend finden Sie ein paar Anhaltspunkte, die Ihnen helfen, seriöse von unseriösen Quellen zu unterscheiden:
- Wie professionell wirkt die Website? Reißerische Überschriften mit grellen Fotos und Rechtschreibfehlern sind selten seriöse Quellen. Auch die restlichen Beiträge auf einer Webseite und deren Aktualität können Auskunft über die Qualität der Website geben.
- Namen der Autorin/des Autors kontrollieren: Überprüfen Sie die Autorinnen und Autoren der Blog-Beiträge. Anhand deren beruflicher Tätigkeit und Ausbildung lässt sich erkennen, ob die Verfasser der Inhalte qualifiziert sind, um als seriöse Quelle für Ihr Thema herangezogen zu werden. Wird im Text außerdem auf die verwendeten Quellen verwiesen? Prüfen Sie im besten Fall auch diese nochmal, bevor Sie die Quelle für Ihren Blogbeitrag verwenden.
- Vorsicht auf Social Media: Facebook, Twitter und Co. können eine Vielfalt an Information bieten. Nicht alle dieser Informationen entsprechen jedoch der Wahrheit. Der Filter des Faktenchecks fehlt zumeist, wenngleich sich Netzwerke wie Facebook durch unabhängige Faktenprüfer vermehrt darum bemühen, Falschmeldungen deutlich zu kennzeichnen. Soziale Medien haben dennoch einen Ruf als „Fake News-Schleudern“ und eignen sich daher nur bedingt als seriöse Quellen. Um hier belegte Informationen zu erhalten, sollten Sie besser nur jene Medien, die auch abseits von ihren Social-Media-Kanälen als seriös gelten, für die Recherche heranziehen oder gefundene Informationen noch einmal gegenchecken.
Praxis-Tipp: Qualitätsmedien, Regierungsseiten oder Fachliteratur eignen sich gut als erste Anlaufstelle, um faktenbasiert über ein Thema informiert zu werden. Sollten Sie Schwierigkeiten damit haben, seriöse Quellen online zu finden, ist die Website APA OTS eine gute Rechercheplattform. Hier werden die neuesten Pressemitteilungen sowie aktuelle Informationen aus verschiedenen Rubriken wie Politik, Sport, Kultur oder Wirtschaft veröffentlicht. Über die Suchfunktion der Webseite lassen sich aber auch eigene Suchbegriffe recherchieren. Fachliteratur und wissenschaftlichen Arbeiten finden Sie auch über Google Scholar. Die Plattform bietet eine große Auswahl an Publikationen in verschiedenen Sprachen, einige davon sind jedoch nur kostenpflichtig erhältlich.
Bildquelle: Sanja – stock.adobe.com
Haben Sie schon einmal die Redensart „ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ gehört? Natürlich, wer nicht! Tatsächlich ist diese Floskel aber nicht nur so dahingesagt. Fotografien, Grafiken, Illustrationen, Videos, Memes – oder kurz gesagt „Visual Content“ – vermittelt Informationen an unser Gehirn, die rund 60.000-mal schneller verarbeitet werden können als reine Textinhalte. Und sie bleiben deutlich länger und besser – selbst drei Tage später noch ganze fünf bis sechs Mal besser – in Erinnerung. Wer Content-Marketing betreibt, sollte den Fokus also nicht nur auf gelungene Texte legen, sondern auch Visual Content sinnvoll einsetzen. Wie Ihnen das gelingt? Das sehen wir uns nun näher an.
Bilder als Kundenmagnet
Durch gut gewählte und passende Bilder können Sie wirkungsvoll die Aufmerksamkeit der Kundinnen und Kunden auf Ihre Brand lenken, mehr Traffic und Interaktionen generieren wie auch länger in Erinnerung bleiben. Noch effektvoller als starre Fotografien oder Grafiken sind dabei Videos oder GIFS, da sich der Mensch von Natur aus von Bewegungen anzogen fühlt und der Blick so schnell zum gewünschten Ort gelenkt werden kann. Bilder jeglicher Art erzählen Geschichten, die ihre Marke außerdem für die Audience erlebbar machen, Gefühle vermitteln, Vertrauen aufbauen und somit Ihre Glaubwürdigkeit erhöhen.
Wussten Sie, dass etwa 80 Prozent der Kaufentscheidungen unbewusst durch Sinneseindrücke wie eben Bilder getroffen werden? Aber auch online performen Websites und Werbungen, in die Bilder oder Videos eingebunden sind, deutlich besser als bilderlose Pendants. Marketer sollten daher die Wirkung von symbolstarkem Visual Content nicht unterschätzen.
Bild ist nicht gleich Bild
Einfach nur irgendein Bild zu verwenden, macht natürlich keinen Sinn. Der wissenschaftlich belegte „Picture Superiority Effect“ – die Überlegenheit des Visuellen – funktioniert nur, wenn Text und Bild zusammenpassen. Eine starke und vor allem persönliche Bildsprache – Stockfotos sind manchmal durchaus geeignet, wirken aber oftmals auch etwas hölzern – eine gute Bildqualität und die passende Grafik-Wahl zum Sujet spielen eine große Rolle dabei, wie das Bild von ihrer Custom Audience aufgenommen wird.
Daneben haben jedoch auch noch viele andere Faktoren eine Auswirkung auf die Reaktionen der potentiellen Kundinnen und Kunden, wie eine Studie der Österreich Werbung am Content Day 2019 erhob. Die Wahl des Visual Content muss zur Markenidentität und ihrem Image, aber auch zur Zielgruppe passen. Außerdem sollte sich die Bildsprache gleichbleibend mit sich wiederholenden Elementen präsentieren, um den Wiedererkennungswert der Brand zu steigern. Das alles zu beachten kann manchmal eine Herausforderung für Unternehmen darstellen. Ein relativ einfach zu befolgender Hilfsanker ist dabei, das Google-Ranking der eigenen Bilder durch einen treffenden Dateinamen und eine passende Bildbeschreibung gespickt mit Keywords zu beeinflussen. So werden Ihre Fotos, Videos, Grafiken und Co. leichter bei der Bilder- und Videosuche auf Google auffindbar – Tools, die sich im Laufe der Zeit als besonders beliebt herausgestellt haben.
Achten Sie im Internet auch auf die Bildrechte ihres Visual Contents, sofern Sie ihn nicht selbst erstellt haben, um Konsequenzen zu vermeiden.
Visual Content platzieren
Beim Visual Content-Marketing gibt es zahlreiche Stolpersteine, aber auch unzählige Möglichkeiten, seine Brand richtig und wirksam in Szene zu setzen. Es ist vor allem wichtig, immer auf dem Laufenden zu bleiben, denn in Zeiten von Instagram, Pinterest und TikTok – Social Media Kanäle, die sich auf visuellen Content in verschiedenen Formaten spezialisiert haben – sind Grafiken, wie Memes oder GIFs, so schnell aus der Mode wie sie aufgetaucht sind.
- Auf Social Media: Besonders aus der eben erwähnten Social-Media-Ecke kennen wir auch das Platzieren von visuellen Medieninhalten in einem News-Feed oder als Pinnwand. Eine besonders gängige Methode des Visual Content Marketing, mit der Unternehmen auf besagten Social-Media-Seiten schon lange nicht mehr alleine sind. Aber auch auf Facebook, LinkedIn und Twitter erzielen Beiträge mit Bildern mehr Aufmerksamkeit als nur reiner Text. Achten Sie jedoch darauf, je nach sozialem Netzwerk auch die richtige Bildgröße zu verwenden.
- In Blogs: In einem Firmen-Blog wie diesem hier, helfen beispielsweise Grafiken nicht nur wichtige Informationen leichter verständlich zu machen, sondern auch Texte aufzulockern – immerhin lesen Internet-Userinnen und User nur 28% des Texts auf einer Seite. Außerdem werden Blogbeiträge durch visuellen Content sichtbarer, denn Bild- und Videosuchmaschinen leiten den Traffic dorthin, wo sie ihn haben wollen.
- Auf Websites: Nicht nur in Blogs sind daher Bilder, Grafiken und Videos nützlich, um mehr Informationen an seine potenziellen Kundinnen und Kunden heranzutragen. Auch auf Websites fesseln Bilder ihre Gäste schneller als eine Textwüste. Mehr als die Hälfte von Website-Besuchern verlassen diese nämliche bereits nach 15 Sekunden wieder – zu kurz, um lange Texte zu lesen und auch noch zu verstehen. Mit Bildern und Videos optimiere Websites generieren zwischen 20-60 % zusätzlichen Traffic.
Es gibt also viele Möglichkeiten und Orte, seine Marke in der digitalen Welt durch visuelle Inhalte zu präsentieren und ihren Bekanntheitsgrad zu steigern. Dabei entwickeln sich diese stetig weiter, werden diversifizierter und komplexer.
TIPP:
Mit diesen Programm-Beispielen können Sie einfach und kostenlos Collagen, Grafiken oder Videos für Ihren Marktauftritt erstellen und bearbeiten:
Grafiken und Collagen
- Canva: Der bekannte Online-Editor ist ideal, um Grafiken oder Collagen zu erstellen. Leider sind aber viele Funktionen nur in der bezahlten Version zugänglich.
- Crello: Dieser Editor ist Canva sehr ähnlich, allerdings bietet er mehr kostenlose Funktionen und stellt gleich zu Beginn alle gängigen Formate mit passender Beschriftung zu Auswahl.
- Adobe Spark: Im Gegensatz zu vielen anderen Adobe-Produkten ist Adobe Spark kostenlos, aber auch ein wenig komplexer als Canva oder Crello. Dafür steht Userinnen und Usern eine Datenbank mit unzähligen Bildern und Grafikelementen zu Verfügung.
Videobearbeitung
- Powtoon: Das Programm ist übersichtlich und bietet Userinnen und Usern viele fertige Elemente und Werkzeuge, um etwa Erklärvideos zu erstellen.
- Renderforest: Auch Renderforest stellt viele Vorlagen zur Verfügung, in der bezahlten Version kann hier sogar ein Voice Over-Tool genutzt werden.
- Shotcut: Das Profi-Programm bietet alle Standardtools zur Bearbeitung ihres Videos und darüber hinaus auch einige Effekte, Animationen und Filter.
Schaubilder und Infografiken
- easel.ly: Das Programm kann direkt im Browser genutzt werden und muss nicht erst heruntergeladen werden. Schaubilder und Infografiken sind schnell und einfach erstellt.
- piktochart: Auch piktochart kann online genutzt werden, ist aber eher zum Erstellen von Infografiken praktisch.
- Visme: Mit dem Programm können visuelle Markenerlebnisse ganz einfach auch von Neulingen auf dem Gebiet erstellt werden.
Bildquelle: Yok_Piyapong - Adobe Stock, unsplash.com
Der Versand von Newslettern ist eine klassische Maßnahme des Online-Marketings. Laut einer Prognose von Statista.com soll sich die Anzahl der täglich versendeten und empfangenen E-Mails weltweit im Jahr 2020 auf 306,4 Milliarden belaufen. Damit Ihr Mail in dieser Flut nicht untergeht, braucht es das richtige Tool.
Qual der Wahl bei der Newsletter-Tool-Suche
Der Text ist geschrieben, die Zielgruppe definiert, die E-Mail-Adressen sind vorhanden und die Kampagne kann starten: Doch welches Tool ist das richtige, um das Mailing zu den Kundinnen und Kunden zu bringen und gelesen zu werden? Auf der Suche wird bald klar: Programme zum Versenden von Newslettern gibt es zuhauf, es herrscht die Qual der Wahl. Ein Blick auf die Features und Funktionen hilft, eine qualifizierte Auswahl zu treffen. Wir stellen Ihnen vier E-Mail-Marketing-Tools vor.
Weit verbreitet: Mailchimp
Großer Beliebtheit erfreut sich der US-Dienst Mailchimp. Die cloudbasierte Software mit dem Schimpansen-Logo wird laut eigenen Angaben von 13 Millionen kleinen Unternehmen genutzt. Diese sind die Hauptzielgruppe für die Plattform, auf der neben dem E-Mail-Kampagnen-Tool auch Zielgruppen-Tools, kreative Tools sowie Automatisierungstools angeboten werden.
Was kann Mailchimp?
- Dank vorgefertigter Layouts und zusätzlicher Design-Tools – die klar strukturiert sind – können Anfängerinnen und Anfänger individuelle Newsletter erstellen.
- Die umfangreiche Galerie mit E-Mail-Vorlagen dient als zusätzliche Inspirationsquelle, die Bedienung des Drag&Drop-Editors zur Umsetzung der Templates wie auch eigener Ideen funktioniert intuitiv.
- Mit der kostenlosen Version können bis zu 2.000 Abonnentinnen und Abonnenten monatlich mit insgesamt 10.000 E-Mails beschickt werden – einen kleinen Werbebanner muss man dafür in Kauf nehmen. Mailchimp empfiehlt die „Standard“-Version um 12,57 Euro, der „Premium“-Tarif um 250,82 Euro umfasst außerdem einen (englischsprachigen) Telefonsupport.
- Achtung: Um das gesamte Potential nutzen zu können, muss man die englischen Anleitungen und Fachbegriffe lesen und verstehen können.
Europäische Alternative: Sendinblue
Eine europäische Alternative für den Newsletter-Versand ist Sendinblue. Das in Paris gegründete Unternehmen arbeitet cloudbasiert und bezeichnet sich als All-in-One-Marketingplattform. 180.000 Agenturen, Start-ups, NGOs, Unternehmen und E-Commerce-Händler in 160 Ländern greifen bei ihren Marketing-Maßnahmen laut Eigenangaben auf die Dienste von Sendinblue zurück.
Was kann Sendinblue?
- Newsletter erstellen, gestalten und versenden – und das im Handumdrehen: Das verspricht Sendinblue dank vorgefertigter Templates, auch neue Designs sind per Drag&Drop-Editor leicht umsetzbar. Als Ergänzung können SMS-Marketing-Nachrichten erstellt werden.
- Die Tools sind intuitiv anwendbar, bei Fragen helfen (deutschsprachige) Video-Tutorials, die auf der Homepage des Unternehmens zu finden sind, weiter.
- Sendinblue bietet ein kostenloses Paket für Einsteigerinnen und Einsteiger an. Damit können bis zu 300 E-Mails pro Tag an unbegrenzte Kontakte verschickt werden. Marketing-Einsteigern wird das „Lite“-Paket um 19 Euro pro Monat empfohlen, das „Premium“-Paket um 49 Euro pro Monat richtet sich an Profis. Das „Enterprise“-Paket inkludiert alle angebotenen Features inklusive einem „persönlichen Ansprechpartner“, der Preis wird auf Anfrage verraten.
- Sendinblue hat eigenen Angaben zufolge seinen Serverstandort in Deutschland. Die Nutzerdaten, die gespeichert werden, fallen also unter das deutsche beziehungsweise europäische Datenschutzrecht. Rechtssicherheit habe einen hohen Stellenwert.
Newsletter plus Event-Management: Eyepin
Auf große Marken wie Austrian Airlines oder Daimler als Referenzkunden verweist das in Berlin und Wien stationierte Unternehmen Eyepin. Neben E-Mail-Marketing bietet der zertifizierte Datenverarbeiter Unterstützung beim Event-Management, bei Umfragen, Gewinnspielen und beim Kontaktmanagement per SMS. Aktuell werden Lösungen für die Organisation und Abwicklung von Covid-Impfungen angeboten.
Was kann Eyepin?
- Eyepin bietet eine webbasierte Softwarelösung zur Erstellung der Newsletter an: Die Usability kommt Anfängerinnen und Anfängern entgegen, die Datenbereiche sind übersichtlich angeordnet und erlauben eine rasche Erstellung von Kampagnen. Durch dynamische Inhalte in den Newslettern kann individuell auf einen Empfänger eingegangen werden.
- Bei den Designs gibt es Layoutvorlagen, die an die eigene CI (Corporate Identity) angepasst werden können, individuelle Layouts werden selbst oder auch von Eyepin erstellt.
- Besonders betont werden bei Eyepin Service und Beratung. Tauchen Fragen auf – egal ob zu den Tools oder zu anderen Themen – kann direkter Kontakt zu Beraterinnen und Beratern aufgenommen werden.
- Zu den Preisen für den Service gibt es auf der Eyepin-Website keine Informationen, dieser wird individuell vereinbart.
Betreuung inklusive: Emarsys
Das österreichische Unternehmen Emarsys bezeichnet sich als „Omnichannel Customer Engagement Plattform“ – denn Kontakt wird über viele Kanäle aufgebaut. Das Nutzer-Engagement wird etwa für die Sprachlernplattform Babbel gesteigert, eine Dienstleistung für den Sportartikelhersteller Puma Europe ist die Skalierung des E-Mail-Versands mit neuen CRM-Strategien. Weltweit kümmern sich 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um 2.200 Kundinnen und Kunden.
Was kann Emarsys?
- Die kanalübergreifende Kundenbindung beinhaltet E-Mail-Marketing: Mails werden als wichtigster Engagement-Kanal jeder Marketingstrategie gesehen. Die Contenterstellung erfolgt schnell, Vorkenntnisse sind nicht notwendig.
- Neben der Optik wird viel Augenmerk auf die Personalisierung von Mails durch „Open Time Content“ gelegt. Dynamischer, sich in Echtzeit verändernder Content – wie Lagerverfügbarkeit oder frühere Suchergebnisse – über Widgets hinzugefügt, soll die User-Experience verbessern.
- Auf der Website gibt es Webinare, Podcasts und Blogbeiträge mit Best-Practice-Beispielen darüber, wie Marketing und Kundenbindung funktionieren.
- Zu den Preisen für den Service gibt es auf der Emarsys-Website keine Informationen, dieser wird individuell vereinbart. Support wird rund um die Uhr angeboten.
Erst der Vergleich macht sicher
Bereits dieser kurze Überblick zeigt, dass die Entscheidung für ein Newsletter-Tool von vielen Faktoren abhängt. Der Preis mag ein Faktor sein, dieser kann sich durch zusätzlichen Support oder mehr Service natürlich nach oben bewegen. Grundsätzlich gilt, einige Fragen vorab zu beantworten: Haben Sie Vorkenntnisse oder gehören Sie zu den Anfängerinnen und Anfängern? Wollen Sie selbst einen Newsletter verschicken, oder diese Aufgabe auslagern? Sind Sie zufrieden mit schlichten Designs, oder suchen Sie das Außergewöhnliche? Von den Antworten hängt ab, welches Tool das Richtige für Sie ist.
Bildquelle: memyjo- stock.adobe.com
UGC – User Generated Content – ist die mit Abstand am schnellsten wachsende Mediengattung, nicht zuletzt aufgrund der verfügbaren Technik. Smartphones, Tablets und kinderleichte Software, die noch dazu vorinstalliert oder kostenlos verfügbar ist, haben zur grenzenlosen Demokratisierung von Bewegtbild geführt. Unabhängig von Alter, Bildung oder Herkunft laden Menschen rund um den Globus über 400 Stunden Video auf YouTube – pro Minute wohlgemerkt.
Die Entwicklung von YouTube hat aber auch der Nutzung von Video als Marketing Tool eine völlig neue Dynamik verliehen. Hatte sich „Business TV“ bis dahin sperrig und teuer angefühlt, so stand nun eine leistungsfähige und noch dazu kostenlose Publikationsplattform zur Verfügung. Um den YouTube Player in eine Webseite oder einen Social Media Post zu „embedden“ (also zu integrieren), muss man kein technisches Genie sein. Und mit einem eigenen YouTube Channel kann ein beständiges Publikum aufgebaut werden.
Was es für Business Generated Content braucht
Eines hat sich allerdings nicht geändert, nämlich was es braucht, um Menschen zu begeistern und zu interessieren. Das sollte man verstehen und auch umsetzen können. Es beginnt bei der unterschiedlichen Erwartungshaltung an User Generated versus Business Generated Content. Bei ersterem drückt man gern ein Auge zu und feiert Kreativität vor Qualität. Lautet der Absender aber Business (oder Public), liegt die Latte automatisch höher. Die Benchmarks sind Werbefilme und TV. Keines von beiden etwas für Anfänger.
Tatsächlich sollte sich ein Marketingvideo am Qualitätsstandard fürs Fernsehen orientieren. Schlechte Ausleuchtung, blecherner Ton, starre Kameraeinstellung, hölzerne Akteure und fehlende Erzählstränge sind nicht nur Quotenkiller. Im schlimmsten Fall wirken sie unfreiwillig komisch und werden von einer johlenden Community durch Twitter & Co gepeitscht, und wenn es ganz schiefläuft, gibt es gleich einen Shitstorm obendrein. Dazu kommt: Anders als etwa eine missglückte Webseite können Videos, besonders grottenschlechte Videos, nicht so einfach offline genommen werden, sondern entwickeln sehr schnell ein Eigenleben, werden wieder und wieder geteilt und gepostet.
Kann doch nicht sein? Kann sehr wohl sein. Es ist gar nicht untypisch, dass frisch gebackene Neo-Regisseure von ihrem Oeuvre so begeistert sind, dass jegliche kritische Distanz abhandenkommt: Hurra, wir haben ein Video! Selbst Profis sind davor nicht gefeit: Wäre es anders, würden schließlich nur gute Filme ins Kino kommen.
Business Videos: Expertise für das gewisse „Etwas“
Apropos Profis: Es empfiehlt sich, solche zurate zu ziehen. Mag die Schwellenangst groß sein, die Dienste einer „Fernsehproduktionsgesellschaft“ in Anspruch zu nehmen, ist es doch eine Tatsache, dass die überwiegende Mehrheit jener Unternehmen nur einen Teil ihrer Umsätze mit lukrativen TV-Produktionen erwirtschaften. Das Butter-und-Brot Geschäft sind Unternehmensvideos bzw. Werbung und die erfahrenen Player verstehen es sehr gut, auch mit kleinen Budgets gute Ergebnisse zu liefern.
Ein Beispiel: Ein Nahrungsmittelhersteller hat die Idee, Kochvideos für seine Homepage, YouTube und Social Media zu produzieren. Die Umsetzung erfolgt durch eine mittelständische lokale Filmproduktion mit entsprechenden Empfehlungen. Man sucht oder mietet eine Location, wobei auch dies üblicherweise eine Expertise der Produktionsfirma ist. Dort können an einem Drehtag entsprechende Vorbereitung vorausgesetzt, 4-6 Videos entstehen. Die Kosten sollten insgesamt nicht über 10.000 Euro betragen. Kurzum: Für die ganz kleine Börse ist Video nicht das richtige, aber mit dem richtigen Know-how lassen sich die Ausgaben gut im Rahmen halten.
So wird Ihr Corporate Video erfolgreich
Ein gut gemachtes Video ist die halbe Miete. Und die andere Hälfte? Heißt Distribution. Den verlockend fantastischen Nutzerzahlen von YouTube steht nämlich dummerweise der Umstand entgegen, dass unser eben hochgeladenes Video genau niemanden erreicht. Wenn man sich nicht darum kümmert. YouTube ist Teil des Google-Imperiums und so wundert es nicht, dass es auch in dieser Welt des Bewegtbilds darum geht, gefunden zu werden. Die Optimierung von Search Engine relevanten Parametern und auch die Buchung entsprechender Keywords sind daher ebenso anzuwenden wie bei Webseiten und Blogs.
Die Videostrategie im Content Marketing sollte sich aber keinesfalls auf YouTube beschränken. Social Media, allen voran Facebook, sind ein wichtiger Trigger und Lead-in Kanal für Videoinhalte, egal ob diese auf der eigenen Homepage oder auf YouTube präsentiert werden. Hier gilt es, durch gezielte Posts – mit Hinweis (und Link) auf das neueste Video – Interesse und Neugier zu erzeugen.
Merken Sie sich diese fünf Tipps, wenn Sie über Corporate Video nachdenken:
- „User first“:
Konzipieren Sie Inhalt und Machart des Videos nie aus Sicht ihres Unternehmens oder Ihrer Kommunikationsziele, sondern immer aus der Sicht der Zuseher. - Story:
Stellen Sie sich (und vor allem anderen) die Frage: Was ist wirklich interessant an dem, was wir zeigen wollen? Was ist die Story? Könnte es darüber einen TV-Beitrag geben? - Budget:
Budgetieren Sie gründlich und stellen Sie sicher, dass Sie sich eine professionelle Produktion leisten können. Alles andere kann ganz leicht nach hinten losgehen. - Involvement:
Kümmern Sie sich um die Produktion und seien Sie mit dabei, hören Sie aber auch auf den Rat der Profis. Auf diesem Grat liegt der Erfolg eines authentischen, aber auch interessanten Videoprodukts. - Planung ist alles:
Reservieren Sie Kapazität (personell und finanziell) für die Verbreitung ihrer Videos und entwerfen Sie dafür eine Strategie und ein Vorgehensmodell, gerne mit Unterstützung entsprechend kundiger Agenturen oder Freelancer.
Bildquelle: Microgen - stock.adobe.com
Der wahrscheinlich wesentlichste Unterschied zwischen traditioneller Werbung und Content Marketing ist die Wiederholfrequenz ein und derselben Botschaft. Ziel ersterer ist es, simple Messages in die Köpfe möglichst vieler zu bekommen. Im Content Marketing wollen wir exakt das Gegenteil erreichen, nämlich Zielgruppen mit immer neuen Informationen unterhalten und informieren. Die Redaktionsplanung hat dabei eine Schlüsselfunktion: Sie definiert was, wann und wo publiziert wird und vor allem wie oft. Wie das gelingen kann, sehen wir uns nun näher an.
Der Weg zum Redaktionsplan
Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen und noch mehr Möglichkeiten, einen Redaktionsplan abzubilden. Inhaltlich existiert aber ein klarer gemeinsamer Nenner: Welche Linie verfolgt das Content Marketing und wer soll damit angesprochen werden? Letzteres, die Zielgruppe, ist dabei der weit einfachere Teil. Wird diese doch eine Etage höher, als Teil der Marketingstrategie insgesamt, definiert.
Etwas kniffliger ist da schon jener rote Faden, der in der Print-Welt als „Blattlinie“ bezeichnet wird. Jene unverkennbare Handschrift in Themensetzung und Schreibstil, die den Inhalt dem Absender zuordenbar machen. Und genau das soll ja erreicht werden, nämlich mit einem Themenfeld assoziiert zu werden und daraus Vorteile für die eigene Unternehmens- bzw. Markenposition, insbesondere gegenüber dem Mitbewerb zu entwickeln. Das Problem dabei: Kaum ein Unternehmen bewegt sich in einem Umfeld, das per se Berichtenswertes hervorbringt. Die wenigen Ausnahmen haben einen Startvorteil – man denke etwa an einen Zoo, der praktisch täglich putzige Tiergeschichten lancieren kann. Oder auch Kultureinrichtungen mit ihren fast täglichen Vorstellungen und Bühnen Celebrities.
Abseits von Schönbrunn und Burgtheater heißt es über den Tellerrand blicken und Themenfelder definieren, in denen man sich zuhause und kompetent fühlt. Für eine Fluglinie könnten es Reiseberichte, Restaurantempfehlungen und City Guides sein, für eine Haarpflegemarke Styling- und Mode-Tipps und für einen IT-Dienstleister Profi-Tricks im Umgang mit MS Office. Wichtig ist, dass es eine natürliche, logische und klare Brücke zwischen Unternehmen bzw. Marke und Themenfeld geben muss. Diese darf nicht zu offensiv und plump sein, das würde die wahrgenommene Objektivität gefährden, aber auch nicht zu vage, um die Assoziation überhaupt erst möglich zu machen.
Das gewählte Themenfeld muss ebenso interessant wie relevant für die Zielgruppe sein. Ob man sich bei der Bewertung dieser Faktoren auf Hausverstand und Erfahrung oder auf Marktforschungsergebnisse beruft, ist eigentlich gar nicht so entscheidend. Schließlich ist das A und O erfolgreichen Contents dessen konkrete Aufbereitung. Man kann das tollste Thema in Langeweile „zerschreiben“ und umgekehrt aus manch‘ einer Nebensächlichkeit Sensationelles herauskitzeln.
Was in den Redaktionsplan gehört
Für die Content Marketing Praxis der meisten Unternehmen empfiehlt sich eine Jahresbetrachtung, die selbst bei einwöchiger Periodizität noch einigermaßen übersichtlich ist. Das sind die Spalten der Matrix. In den Zeilen werden die Zielmedien geführt, wie sie in der Content Marketing Strategie definiert wurden: Webseite, Blogposts, Podcasts, Print, Social Media (nach Kanälen), Video, Drittmedien.
Weitere wichtige Informationen im Redaktionsplan:
- Publikationsanlässe und -termine: Wöchentlich am Freitag, jeder erste Mittwoch im Monat, täglich im Advent, etc. Sie werden markiert und müssen gefüllt werden.
- Storys mit Thema, Verfasser, Format, Genre sowie eine Liste von Storyideen, die noch konkreten Terminen zuzuordnen sind, gegebenenfalls mit Hinweis auf Parameter, die die Relevanz beeinflussen (z.B. es liegt Schnee oder nicht), mit entsprechenden Alternativen.
- Farbcodes für Sub-Themen: Beim Themenfeld Gesundheit wären das etwa „Ernährung“, „Bewegung“, „Spiritualität“, „Krankheiten“, „Vorsorge“ usw. Das Farbbild der Matrix gibt ein visuelles Gefühl dafür, ob die Sub-Themen im richtigen Mix stehen.
- Publikationsabhängige Termine im Workflow sowie deren Status: Redaktionsschluss, Freigabe, Promotion, Offline-Stellung, Archivierung, usw.
Kaum ein Lebensbereich hat sich in den letzten Jahrzehnten stärker verändert als unser Informationsverhalten. Und das nicht erst seit der Entstehung des World Wide Web vor knapp dreißig Jahren. Bereits davor haben private TV- und Radiostationen, unzählige Zeitungen und Magazine zu noch so kuriosen Nischenthemen und eine unglaubliche Schwemme an Buchveröffentlichungen das verfügbare Informations- und Unterhaltungsangebot vervielfacht. Die Mehrheit dieser Medien sind werbefinanziert, was zu einer massiven Inflation der kommerziellen Botschaften geführt hat, die tagtäglich auf uns einprasseln. Mit Einzug der Online Werbung stieg die Zahl der Werbe-Messages außerdem zunehmend. Die Konsumentenforschung kommt zu dem Schluss, dass bereits bei weniger als der Hälfte des heutigen Werbedrucks die sogenannte „Werbeblindheit“ eintritt. Unsere Wahrnehmung riegelt einfach ab und schaltet den ganz großen Filter ein – „interessiert mich alles nicht mehr“.
Die Marketingwelt wird umgekrempelt
Der klassische Werbeansatz gerät dadurch unter enormen Druck, wird doch sein Grundaxiom ausgehebelt: AIDA, das beherrschende Akronym von Marketing Erstsemestern. Alle zusammen: Attention, Interest, Desire, Action. Eh fein, im Grunde, aber wo keine Attention ist, fällt auch der Rest flach. Dass Konsumentinnen und Konsumenten die Aufmerksamkeit fehlt, lässt sich an jedem Supermarktregal ablesen. Die überwiegende Zahl der (Haupt- bzw. Dach-)Marken, die sich dort finden, waren bereits vor zehn oder zwanzig Jahren da und in vielen Fällen noch um einiges länger. Bestenfalls mit Diversifikationen, saisonalen Limited Editions und anderen Tricks lassen sich die reizermüdeten Konsumentenblicke noch fangen. Die Einführung neuer Brands auf dem Level von Red Bull, Oreo oder Axe, ist zu einer fast unüberwindbaren Hürde geworden.
Dem gegenüber stehen die neuen Markenriesen, die praktisch ohne Ausnahme der digitalen Welt entsprungen sind. Wobei wir eines wissen: Ein klassischer Werbeansatz hat dem US-IT-Giganten Google, der französischen Musikplattform Deezer, dem US-Streamingdienst Netflix und Co. sicherlich nicht zu ihrer Bedeutung geholfen. Sie wurden gefunden, entdeckt, sie erwiesen sich von praktischem Nutzen für Konsumentinnen und Konsumenten, fanden ihren Weg in die Mode. Sie werden geliebt. Die Marketingwelt: Upside down. Und weiter?
Wo der Bevormundung durch unerträglichen Werbedruck ein Riegel vorgeschoben wird, müssen Konsumentinnen und Konsumenten andere Strategien entwickeln. Schließlich hat sich eines nicht geändert: Produkte und Dienstleistungen werden nach wie vor gekauft. Aber wie? Die klassischen Unterhaltungsmedien haben den Trend ausgelöst und an ihnen können wir auch erkennen, wohin die Reise geht. Vom allabendlichen Genuss von ORF1 über das ziellose Zappen durch dutzende Channels zum bewussten Auswählen dessen, was man sehen will, egal wann und wo. Vielleicht mit ein bisschen Push durch Recommendation Engines, Alexas oder andere Artificial Intelligence Helferlein. Nicht anders ist es bei Musik, nicht anders bei News.
Menschen werden nicht mehr von Information eingefangen, sie drehen den Spieß um und fangen sie selbst ein. Genau an diesem Punkt kommt Content Marketing ins Spiel. Denn wenn Menschen sich aktiv auf die Suche begeben, so ist davon auszugehen, dass nicht eine inhaltsleere Kurzbotschaft im Zentrum dieses Strebens steht, sondern „echte“ Inhalte: Unterhaltsames, Informatives, Bewegendes sind die Leitmotive und jedes Angebot, das auf eines, besser noch auf mehr als eines dieser Bedürfnisse eingeht, hat gute Chancen, das erste „A“, nämlich Attention, in AIDA zurückzugewinnen.
Die Suche nach echten Inhalten in der digitalen Welt
Im Grunde wurde die ganze Formel durchgeschüttelt, denn in einer digitalen Welt gibt es weit weniger spontane Aufmerksamkeitsimpulse als in einer Einkaufsstraße, einem Supermarkt oder einem Versandhauskatalog. Man kann nicht so gedankenlos über eine Website wischen, wie man durch ein Shoppingcenter schlendert. Online weiß man meistens, wonach man sucht, zumindest ungefähr. Das Interesse oder vielleicht sogar das Bedürfnis sind es, die Verhalten auslösen, die Aufmerksamkeit folgt danach – und richtet sich auf die Top Positionen bei Google oder Amazon. Die Action schließlich folgt dem Impuls oft unmittelbar ohne Zwischenschritt.
Das Bedürfnis nach Content ist das Wasser, das die digitalen Mühlen antreibt. Marketingentscheider, deren Welt sich über Jahrzehnte am 30 Sekunden dauernden TV-Spot orientiert hat, lassen nicht so leicht los. Ein ganzes Ökosystem lebt von der Annahme, dass sich Kaufverhalten darüber tatsächlich noch signifikant steuern ließe. Umso mehr wird daran festgehalten, solange noch Mittel für klassische Kampagnen in Multi-Millionen Höhe freigegeben werden. Man kann doch nicht so falsch gelegen sein? Ist man auch nicht. Aber liegt man jetzt. Zumindest in Teilen.
Zugegeben, es gibt Einfacheres als eine auf Content Marketing basierende Kommunikationsstrategie zu entwerfen. Die Best Practices sind rar, die Kanäle vielfältig, die Themen unendlich. Dazu kommt, dass Content Marketing ein ständiger Prozess ist, der sich fast täglich neu erfindet, wie das auch für periodische Medien gilt. Wer seine Instagram Community nicht bei Laune hält, ist sie schnell wieder los. Aber vielleicht war das ja auch in der klassischen Werbung schon so, nur haben wir es – mangels Analytics – nicht bemerkt.
Nach diesem Plädoyer für Content Marketing wollen wir Sie nun in genau diese, unsere, Welt ein- und entführen. Ihre Aufmerksamkeit, Ihr Interesse und schließlich den Wunsch in Ihnen wecken, mitzumachen. Denn so funktioniert AIDA.
Bildquelle: Freedomz - stock.adobe.com
Zum Weiterlesen:
Apropos AIDA und „A“ wie Attention:
Finden Sie hier fünf To-Dos, um sich auch im Print die Aufmerksamkeit Ihrer Zielgruppe zu sichern.