Beim Lesen einer Zeitung, einer Zeitschrift oder eines Magazins – egal ob print oder online – haben Sie es vermutlich schon einmal gesehen: Ein Advertorial. Also einen Beitrag, der optisch wie ein Artikel des jeweiligen Mediums aussieht, inhaltlich jedoch ein PR-Artikel ist. Wir haben Tipps, wie Sie gute Advertorials verfassen.
Der Ausdruck „Advertorial“ ist eine Wortschöpfung, zusammengesetzt aus den englischen Begriffen „Advertisement“ (Deutsch: Werbeanzeige) und „Editorial“ (Leitartikel oder Vorwort), und kennzeichnet eine besondere Art der Werbeeinschaltung: Ein Advertorial ist bezahlte Werbung für ein Produkt oder einen Service, aber – und das ist der große Unterschied zu einer herkömmlichen Anzeige – in redaktioneller Aufmachung.
Durch die Verbindung der Aspekte Werbung und redaktionelle Optik wird ein Advertorial auf den ersten Blick also nicht als Werbung wahrgenommen. Da der Unterschied beim flüchtigen Betrachten oft nicht sofort erkennbar ist, ihm von Leserinnen und Lesern deshalb sogar mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, ist es umso wichtiger, dass ein Advertorial eindeutig als solches gekennzeichnet ist. Advertorials müssen klar durch einen schriftlichen Zusatz wie „Werbung“, „Promotion“ oder „entgeltliche Schaltung“ erkennbar sein, um die Trennung von unabhängiger Redaktion und bezahlter Kommunikation zu gewährleisten. Wird ein bezahlter Text in einem Print- oder Online-Medium nicht klar gekennzeichnet, liegt ein Verstoß vor. Außerdem leidet die Glaubwürdigkeit des Medien-Unternehmens.
Advertorials sind beliebt – warum?
Egal ob in einem Print-Produkt oder online – Advertorials sind weit verbreitet und als ein Bestandteil im Mix der verschiedenen Werbemaßnahmen sehr beliebt. Denn die Werbewirkung eines Advertorials, das Werbeinhalte in einem redaktionellen Umfeld präsentiert und somit viele Leserinnen und Leser zielgenau mit wichtigen Informationen erreicht, ist enorm.
Ein klassisches Inserat besteht meist aus einem großen Bild und enthält nur die wichtigsten Informationen, die man an die potenziellen Kundinnen und Kunden bringen will. Im Unterschied dazu hat das Advertorial einen größeren Wortanteil und durch informative Inhalte das Potenzial, die Aufmerksamkeit der Leserinnen und Leser zu fesseln. Doch um diesen Vorteil gegenüber einer klassischen Werbeanzeige – die natürlich weiterhin ihre Berechtigung hat – ausspielen zu können, müssen Advertorials gezielt eingesetzt werden und Gestaltung sowie Inhalt überzeugen.
So gelingt ein gutes Advertorial
Botschaften, die in eine gute Geschichte verpackt werden, erzeugen mehr Aufmerksamkeit. Damit ein journalistisch gestalteter PR-Artikel also seine volle Wirkung entfaltet, und Inhalt und Informationen bei der gewünschten Zielgruppe ankommen, sind gutes Storytelling und inhaltlicher Mehrwert gefragt.
- Mit inhaltlicher Stärke die Neugierde wecken
Statt die Leserin und den Leser mit offensichtlichen Werbeinhalten zu langweiligen, gilt es, mit einer inhaltlich starken und interessanten Story zu fesseln und die Neugierde zu wecken. Das kann durch eine journalistische Herangehensweise gelingen: Am Beginn steht ein starker und sprachlich gut formulierter Einstieg, der die Kernbotschaft beinhaltet.
- W-Fragen beantworten, kurze und prägnante Sätze
Auch müssen zu Beginn die W-Fragen (wer, wann, wie, wo, was und warum) beantwortet werden, um vollständig und informativ zu sein. Sowohl die Sätze als auch der ganze Text sollen nicht zu lang sein, damit ein Lesefluss entsteht und Leserinnen und Leser nicht abspringen.
- Zitate lockern den Text auf
Empfehlenswert ist auch, authentische Zitate der handelnden Personen einzubauen. Sogenannte O-Töne von Interviewpartnerinnen und Interviewpartnern lockern den Text auf und sind gleichzeitig packender als die indirekte Rede.
- Anpassen an das redaktionelle Umfeld und Medium
Insgesamt gilt es, sich bei der Gestaltung und dem Stil des Advertorials an das Medium anzupassen, in dem es erscheint. Das gilt natürlich auch für die Auswahl der Bilder, die für den Artikel verwendet werden. Die Fotos zum Text sollen zum Medium passen und viel Aufmerksamkeit wecken – und somit Lust aufs Lesen des Advertorials machen.
Ein Advertorial kann also unter bestimmten Voraussetzungen eine gute und effektive Alternative zu einem Inserat sein. Es wird gesehen, es wird gelesen und kommt demnach – entsprechend gekennzeichnet natürlich – bei den Leserinnen und Lesern an.
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Ganz gleich ob Magazine 100 oder nur 40 Seiten haben, wöchentlich erscheinen oder nur einmal im Quartal bei ihren Leserinnen und Lesern landen: Allen gemeinsam ist, dass der zeitliche Ablauf gut vorbereitet sein muss, um eine erfolgreiche Magazinproduktion zu garantieren. Mit diesem soliden Grundgerüst gelingt die Planung und Produktion eines Magazins.
Newsletter, Websites, Podcasts und Social-Media-Plattformen sind für ein Unternehmen spannende Kanäle, um mit ihren Kundinnen und Kunden zu kommunizieren. Im Corporate Publishing muss die Kommunikation also nicht immer über Printprodukte laufen, diese sind jedoch im Kommunikationsmix und als Teil einer erfolgreichen Content Strategie weiterhin wichtig.
Magazine sind greifbar und glaubwürdig, das macht sie zu Vorzeigeobjekten und somit zu hervorragenden Werkzeugen der Unternehmenskommunikation. Für Print spricht außerdem, dass Publikumszeitschriften zwar in den vergangenen zehn Jahren deutlich an Auflage verloren haben – Kundenzeitschriften jedoch nicht.
Die Erstellung eines Magazins
Was ist die Botschaft, die mithilfe eines Printprodukts verbreitet wird? Wer ist die Zielgruppe, die angesprochen werden soll? Und wann und wie oft soll das Magazin erscheinen? Das sind die grundsätzlichen Überlegungen, die man sich am Beginn der Magazinproduktion stellen muss.
- Botschaft: Unternehmens-, Kunden oder Mitarbeitermagazine sind mehr als Werbung: Sie wirken und sie steuern aktiv das Image. Leserinnen und Leser erfahren wie ein Unternehmen tickt, wie es arbeitet – sie bekommt einen authentischen Einblick. Das erzeugt Interesse und schafft Vertrauen. Am Anfang steht deshalb die Frage: Was ist die Botschaft?
- Zielgruppe: Ein Magazin verbindet das Unternehmen mit seiner Zielgruppe – egal ob das Kundinnen und Kunden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Medien oder andere Partnerinnen und Partner sind. Erhalten diese relevante und nützliche Inhalte sowie hochwertigen Content, sorgt das für eine noch engere Bindung.
- Zeithorizont: Egal ob Print oder Online – Unabhängig vom Kanal, über den mit der Zielgruppe kommuniziert wird, ist die Frage des Zeithorizonts im Bereich Corporate Publishing wesentlich. Wann und wie oft soll das Magazin erscheinen? Die Beantwortung dieser Frage ist auch essenziell für eine wichtige Information: Wann startet die Umsetzung? Ab dem Erscheinungsdatum und damit dem Druckdatum können – quasi rückwärts – die entsprechenden Meilensteine der Magazinproduktion errechnet und die einzelnen Umsetzungsschritte gesetzt werden.
Neben Botschaft, Zielgruppe und Zeithorizont gilt es außerdem, die Kundinnen und Kunden zu verstehen, zu wissen und festzuhalten, was wichtig ist. Im Mittelpunkt steht dabei das gemeinsame Briefing – das „Finden des roten Fadens“.
Haben Sie erarbeitet, was mit Ihrem Printprodukt erreicht werden soll, können Sie sich um die innere Struktur des Heftes kümmern. Welche Themen sollen im Vordergrund stehen, und wie sollen diese aufbereitet werden? Zur Wahl stehen Interviews, Bilderstrecken, Reportagen und schließlich auch die Begleitung bzw. Ergänzung durch Online-Formate (hier bieten sich etwa Podcasts an).
Aber auch formale Überlegungen sind wichtig, denn redaktionell qualitätsvolle Inhalte werden den Leserinnen und Lesern idealerweise auch optisch hochwertig präsentiert.
- Look: Das Design und die visuelle Umsetzung können beispielsweise modern und klar strukturiert sein, mit einem hohen Anteil an Bild-, Grafik- und Illustrations-Elementen. Das Design wird von der Bildsprache getragen, die Bilder unterstützen die Authentizität des Inhalts.
- Feel: Eine Aufwertung des Magazins gelingt mit besonderen Papieren – das Magazin wird beim Blättern somit als hochwertiger empfunden. Bei viel Text bietet sich eine matte Optik an, auf glänzendem Papier kommen Fotos besser zur Geltung.
- Umfang und Auflage: Wie viele Seiten hat das Printprodukt, wie viele Stück werden produziert? Der Umfang wirkt sich auf die Größe des Teams sowie die Zeit aus, die für den Ablauf eingeplant werden muss. Die Stückzahl muss der Druckerei bekannt gegeben werden und hat Auswirkungen auf den Preis.
Die Umsetzung der Magazinproduktion
Ist die Entscheidung zu den Schwerpunktinhalte gefallen, werden diese im nächsten Schritt in konkrete Themen gegossen. Nach der Erstellung des Themenplans folgt jene des Seitenspiegels: Hier wird definiert, wie viele Seiten für welche Themen, Geschichten, Artikel eingeplant werden. Auch das Team, das an der Produktion arbeiten, wird nominiert und mit allen nötigen Informationen versorgt.
- Themenplan: Was ist relevant für unsere Zielgruppe und welche Themen interessieren sie am meisten? Steht fest, welche Inhalte mit dem Magazin transportiert werden sollen, werden diese im Themenplan festgehalten. Als nächstes wird die Form der Umsetzung festgelegt. Zur Auswahl stehen neben Berichten auch ausführliche Interviews sowie Reportagen, die mehr in die Tiefe gehen können.
- Seitenspiegel: Mit dem Seitenspiegel gelingt die visuelle Darstellung des inhaltlichen Konzepts. Auf einen Blick ist erkennbar, welche die Covergeschichte ist oder wie viele Seiten pro Text eingeplant sind. Textlastige Interviews wechseln sich idealerweise mit Bilderstrecken ab, mehrseitige Lesestücke werden im Wechsel mit kürzeren Texten angeordnet. Außerdem wird im Seitenspiegel die Platzierung der Inserate festgehalten.
- Team: An einer Magazinproduktion sind viele Player beteiligt. Es gilt, die Autorinnen und Autoren zu beauftragen und in Folge inhaltlich zu instruieren. Idealerweise liegen zwischen dem ersten Briefing und dem Redaktionsschluss nicht weniger als vier Wochen, somit bleibt genug Zeit für die Recherche und das Texten. Interviews werden außerdem üblicherweise von der Gesprächspartnerin oder dem Gesprächspartner freigegeben. Das dauert häufig länger als gedacht, also sollte ein zeitlicher Puffer eingeplant werden. Die Lektorin oder der Lektor ist die erste Leserin oder der erste Leser der Texte. Sie prüfen auf inhaltliche und grammatikalische Richtigkeit. Die Fotoredaktion ist für die Bebilderung der Texte zuständig, die Layouterin oder der Layouter fügt schließlich Text und Bild zusammen.
Parallel zur inhaltlichen Abwicklung ist es die Aufgabe der Produktion, Angebote bezüglich des Drucks und des Papier einzuholen. Der Abgabetermin für die Druckdaten wird definiert, der Vertrieb intern und extern abgestimmt. Zeitgleich werden den Kunden erste Layout-Entwürfe präsentiert und deren Feedback eingearbeitet. Bis zum Letztfeedback der Kunden und der finalen Freigabe können manchmal mehrere Korrekturschleifen notwendig sein, auch das muss bei der Erstellung des Zeitplans beachtet werden.
Ist die finale Freigabe erteilt, werden die Druckdaten erstellt und an die Druckerei gesendet. Meist halten Sie das fertige Produkt dann nach einigen Tagen in den Händen. Ein schöner, greifbarer Erfolg – egal ob das Magazin nur 40 oder über 100 Seiten hat.
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Ein Sprichwort besagt „Totgesagte leben länger.“ Wenngleich bereits seit mehreren Jahren über das Sterben der Printmedien debattiert wird, sind Unternehmen dennoch gut beraten, Printprodukte nicht als Relikte vergangener Zeiten, sondern essenzielle Elemente erfolgreicher 360°-Strategien zu sehen. Wer die volle Bandbreite des Content Marketing für sein Unternehmen nutzen möchte, sollte nicht auf gedruckte Inhalte verzichten: ob nun als Kunden- oder Mitarbeitermagazin, Argumente dafür gibt es viele.
Auch wenn sie ihre ehemalige Monopolstellung mittlerweile verloren haben, bilden vor allem Kundenmagazine einen essenziellen Teil erfolgreicher Content Strategien. Neben Websites, Podcasts und Social-Media-Kanälen bleiben Magazine – vor allem in Österreich – gern gelesene Medienprodukte. Laut den Zahlen der ÖAK (Österreichische Auflagenkontrolle) -Analyse 2021, ist die Druckauflage von monatlich erscheinenden Kundenmagazinen, mehr als fünfmal so hoch, wie jene von Kaufperiodika. Zum Vergleich: auto touring, das erfolgreichste heimische Mitgliedermagazin, herausgegeben vom Verkehrsclub ÖAMTC, hatte 2022 laut ÖAK eine Auflage von über 1,8 Millionen Exemplaren. Und die hält sich seit den letzten Jahren konstant bzw. konnte seit 2013 sogar um mehr als 200.000 Ausgaben gesteigert werden. Ebenfalls sehr auflagenstark: die Lifestylemagazine active beauty und maxima der Drogerieketten dm und BIPA. Auch das zweiterfolgreichste heimische Gratis-Monatsmagazin Kärnten.magazin, konnte seine Auflage heuer bereits um fast 5.000 Exemplare zum Vorjahr auf 299.357 steigern.
Während redaktionelle Magazine von Abonnements oder dem Einzelverkauf abhängig sind, erreichen Sie mithilfe von Corporate Publikationen wie Unternehmens-, Kunden- oder Mitarbeitermagazinen Ihre Zielgruppe viel direkter und zielgerichteter. Dennoch gilt es sich in ihrer Gestaltung an redaktionellen Produkten, eventuell durch weniger werblichen, sondern eher service-orientierten Elementen zu orientieren.
Print ist greifbar
Newsletter, Onlineanzeigen oder Infobanner – während die wenigsten Userinnen und User Onlinewerbung aufmerksam konsumieren, gehen Printprodukte im digitalen Chaos nicht unter. Sie setzen da an, wo Digital-Only-Strategien an ihre Grenzen stoßen. Durch ihre haptische Eigenschaft sprechen sie mehr Sinne an als rein digitale Formate und sind dadurch anders und nachhaltig erlebbar. Auch werden sie zumeist in entschleunigterem Ambiente konsumiert, im Gegensatz zum digitalen Raum gibt es hier weniger Ablenkung, was sich in Wirkung- und Nutzungsdauer widerspiegelt. Ansprechendes Design und hochwertiges Papier zeigen den Kunden außerdem, welche Qualitätsstandards Ihr Unternehmen hat. Kundenmagazine können nicht einfach „weggeklickt“ oder aus dem Posteingang gelöscht werden – der Eindruck, den sie hinterlassen können, ist definitiv von längerer Dauer.
Print ist glaubwürdig
Zahlreiche Studien setzen sich mit der Glaubwürdigkeit von medialen Formaten auseinander. Der Konsens lautet, dass über alle Generationen hinweg Print immer noch als zuverlässigste Quelle angesehen wird, während Inhalte auf Social Media eher auf Skepsis treffen. Eine vornehmlich auf Journalismus fokussierte Erhebung der Friedrich-Ebert-Stiftung hat sich 2021 der Frage gewidmet, wie eben jenes Vertrauen noch weiter gesteigert werden kann. Die Ergebnisse lassen sich gleichermaßen auf Content Strategien anwenden. Ihnen zufolge kann das Vertrauen bei Nutzerinnen und Nutzern erhöht werden, wenn abgesehen von qualitativ hochwertigen Inhalten auch Community-fördernde Formate, wie die Möglichkeit zur Hinterlassung eines Kommentars, Diskussionsforen oder Voting-Tools zum Einsatz kommen. Mithilfe dieser können sich die Mitglieder bei der Medienkonsumation entspannen, bei Bedarf aber auch „mitreden“.
Print bleibt in Erinnerung
Es zeigt sich, dass Online-Unternehmen massiv von Printprodukten profitieren können. So lässt sich beobachten, dass es nach der Veröffentlichung neuer Printausgaben zu Traffic- und Absatzsteigerungen auf den zugehörigen Websites kommt. So auch bei Manufactum, einem Unternehmen der OTTO Group, das mit seinen hochwertigen und von Medienmachern viel beachteten Katalogen dem Trend folgt. Dafür gibt es Analysen zufolge gute Gründe: In Onlineshops wird meist gezielt nach bestimmten Produkten gesucht, während in Katalogen eher gestöbert und das Ausgesuchte dann online bestellt wird. Ideal gestaltete Printprodukte schaffen zudem Orientierung und einen klaren Rahmen über das Angebot Ihres Unternehmens in der zum Teil reizüberfluteten Onlinewelt.
Print schafft Anerkennung
Um sich von der schnelllebigen Informationsflut des Online-Angebots zu differenzieren, beziehungsweise die Macht von Print effizient auszuschöpfen, müssen wirksame Publikationen hochwertig gestaltet sein. Eine qualitätsvolle Haptik passt dabei nicht nur in das entschleunigte und bewusste Nutzungsverhalten, sondern steigert auch das Unternehmensimage und verleiht den Leserinnen und Lesern ein Gefühl von Exklusivität.
Trotz Voranschreiten der Digitalisierung gibt es zahlreiche Gründe dafür, Print-Publikationen in die eigene Content Strategie mitaufzunehmen. Die Vorteile liegen dabei auf und im besten Fall gut in der Hand.
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Wie wäre es mit einem Kundenmagazin, das vielleicht nur eine Handvoll Kunden interessiert? Eines, das auf den ersten Blick nur kostet und nichts bringt. Schon mal etwas von (Brand) Awareness und Kundenbindung gehört? Wichtig dabei: Nicht zur freien Entnahme auflegen, sondern mit einem freundlichen Lächeln anbieten. Oder mit einem persönlichen Brief verschicken.
Stellen wir uns einen Plattenladen vor, in den 1990er Jahren. Es herrscht reger Betrieb, gesucht wird nach Musik. Jede Kundin und jeder Kunde sucht nach einer speziellen Stilrichtung, die wenigsten nach irgendetwas Bestimmten. Klar, nicht jedem gefällt Volksmusik und nicht alle stehen auf Hip-Hop. Und hier ist sie schon, die Nische. Wir leben in Bubbles, und fokussieren – ob wir es nun wollen oder nicht – auf das, was unser Leben gerade dominiert.
Schaffen Sie Klarheit
Bevor Sie ein Kundenmagazin beauftragen oder selbst in Angriff nehmen, müssen Sie sich im Klaren sein, warum Sie – abgesehen von finanziellen Gründen – Güter oder Dienstleistungen verkaufen.
Beispiel: Sie verkaufen bequeme Business-Kleidung für Frauen, weil Sie selbst nichts anderes tragen wollen. Sie sind überzeugt von Ihrem Produkt. So überzeugt, dass es in Ihnen ein positives Gefühl (manche nennen es Feuer) entfacht, wenn Sie darüber reden.
Definieren Sie Ihre Kernzielgruppe
Wir bleiben bei der bequemen Business-Kleidung für Frauen. Möchten Sie vorwiegend Frauen ab 40 Jahren ansprechen? Vielleicht Business-Mütter, die nach dem Office mit ihren Kindern am Spielplatz toben – in ihrer Business-Kleidung? Check! Hier ist Ihre Kernzielgruppe. Und der Rest? Frauen ab 30 Jahren, die sich in jeder Lage wohlfühlen wollen. Mit ihrer Kleidung, kein Problem!
Legen Sie Ihre Schnittmenge fest
Definieren Sie gemeinsame Interessen dieser Frauen ab 30 Jahren und schneiden Sie ein paar weitere auf die Kernzielgruppe zu. Das wären dann die Coverstorys, die Ihr Kundenmagazin attraktiv machen. Themen, die Sie – abgesehen von Ihrer tollen Kollektion – behandeln könnten: „Beruflich weiterbilden oder eine komplett neue Richtung einschlagen?“, „Erspartes veranlagen oder ausgeben?“, „Jetzt schon zur Mammographie oder lieber doch noch warten?“ und vieles mehr.
Und zu guter Letzt: Launchen Sie Ihr Magazin
Wagen Sie es einfach. Investieren Sie in ein Kundenmagazin, das Sie selbst anspricht. Eines, in dem Sie selbst gerne blättern. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem bequemen Schaukelstuhl, auf einer sommerlich-sonnig durchfluteten Terrasse in der Toskana. Es begleitet Sie Grillenmusik, ab und zu wird Ihr Gesicht von einer feinen Meeresbrise geküsst. In der Luft liegt der Geruch von frischen Feigen, Olivenöl, Brot und Rotwein. Sie freuen sich, denn endlich haben Sie Zeit, in Ihrem Magazin zu blättern. Jede Zeile ein Genuss, jede Seite Kunst. Das Papier nicht zu schwer, nicht zu leicht. Das Format nicht zu groß, nicht zu klein. Ok, nun genug philosophiert!
Häufige Annahme: „Jeder macht jetzt Kundenmagazine und niemanden interessiert es!“
Wohl wahr. Warum? Weil der Content möglichst breit aufgesetzt ist und das Magazin dann möglichst weit vertrieben wird. Sonst zahlt‘s sich‘s ja nicht aus! Die Auflage muss stimmen. Medienmacher behaupten gerne: Wir können Content, wir verstehen SEO, wir sind Digital Natives, wir wissen genau, wann und wie man wen erreicht und welchen Effekt das hat. Echt, jetzt? Die Essenz liegt wohl im Berühren. Darin positive Gefühle oder ein Feuer auszulösen. Denn Medien können den Rezipientinnen und Rezipienten viel Zeit kosten. Lebenszeit.
Also, bitte nur kein Kundenmagazin, das niemanden interessiert oder gar sich schlechter fühlend zurücklässt. Reißen Sie mit Ihrer Power, mit Ihrem Wohlgefühl die Leserinnen und Leser aus dem Hamsterrad, befeuern Sie ihr Denken und Agieren. Versuchen Sie mit Ihrem Kundenmagazin so zu berühren, wie es diese Inspirationsquellen in Ihrer Nische schaffen: Simon Sinek, Brené Brown, Seth Godin, Gary Vaynerchuk, Tony Robbins, Adam Grant, Malcolm Gladwell, Timothy Ferriss, Nick Vujicic, oder auch Jocko Willink. Allesamt auch gute Buchautorinnen und Buchautoren.
„Die Fähigkeit, sich verbunden zu fühlen, ist der Grund, warum wir hier sind.“ – leider nicht von mir, sondern von Simon Sinek. Wie auch: „Menschen kaufen nicht, was man tut, sie kaufen warum man es tut.“
Also machen Sie es, bedienen Sie Ihr WARUM in Ihrer Zielgruppe. Finden Sie Ihre Nische, Ihre Kernzielgruppe. Es muss kein teures Magazin sein, es braucht nicht viel Schnick-Schnack. Es muss einzig Ihr Feuer, Ihre Leidenschaft, Ihren Spirit enthalten. Sie sind die Leserin, der Leser Nummer 1. Sie müssen es gern lesen wollen und das am liebsten öfter.
Unsere fünf To-Dos für ein effektives Kundenmagazin:
- Unternehmens-Warum identifizieren
Wann fängt das innere Feuer an stärker zu brennen, bei welchen Themen
(wichtig: materielle Motivatoren ausgenommen)? - Kundenkern lokalisieren
Wer kommt immer wieder, und wenn niemand kommt, wie kann ich jene, die die gleichen Interessen haben wie ich, am ehesten für meine Unternehmung begeistern? - Themenfahrplan festlegen
Was interessiert mich brennend, interessiert das auch ziemlich sicher meinen Kundenkern? Bei großer Unsicherheit: kleine Umfrage starten. 100 ausgefüllte Fragebögen reichen hier vollkommen. - Profis holen
Machen Sie es nicht selbst, überlassen Sie das Schreiben, Umschreiben, vielleicht nochmal anders Schreiben, Fotos finden und Gestalten Menschen, wie uns. - Vertreiben
Wichtig: nicht auf die Auflage setzen, das machen die meisten und müssen dafür meist richtig viel Geld in die Hand nehmen. Der Erfolg kann sich auch im Kleinen festigen. Eine Auflage von 5.000 Stück in einem bestimmten Bundesland gezielt versendet tut es auch. Und wenn es zu wenig sein sollte – man kann nachdrucken oder online vermehren. Nicht vergessen: in der Nische spielt die Musik.