Laden

Am Mittwoch, dem 24.04.2024, ging die Impulskonferenz der Content Agentur Austria in die zweite Runde! Wir blicken zurück auf einen spannenden Vormittag im Dachboden des 25Hours Hotels mit unseren Gästen aus unterschiedlichen Branchen. Themenschwerpunkt der aktuellen Impulskonferenz war nachhaltige Kommunikation.

Panel Gespräche und Networking

Die Vermittlung von Nachhaltigkeitsthemen ist für Unternehmen wichtig, kann sich allerdings schnell als Herausforderung entpuppen. Botschaften zum Thema Nachhaltigkeit sollen nicht nur gut klingen – es müssen vor allem Tatsachen und authentische Geschichten dahinterstecken. Umso entscheidender ist es hier, transparente Kommunikation zu finden, um das Vertrauen der Zielgruppe zu erlangen. Wie das gelingen kann, darum drehte sich die zweite Impulskonferenz der Content Agentur Austria.

“Positive Zukunftsbilder schaffen”

In der ersten Speaker Session erklärte Sabine Hoffmann, wie Menschen für komplexe Themen gewonnen werden können. Hoffmann begleitet mit The Tomorrow Tribe Organisationen bei Veränderungsprozessen oder setzt mit ihnen Nachhaltigkeitsprojekte um. Wie man in der Kommunikation etwa mit dem Phänomen der „fossilen Kränkung“ umgehen kann, oder Botschaften gestaltet, die Veränderungsprozesse unterstützen, vermittelte die Unternehmerin in einem aktivierenden Vortrag.

Darauf folgte ein Blick hinter die Kulissen des Nachhaltigkeitsberichts 2023 der Mediengruppe Wiener Zeitung. Unter dem Titel „Vom trockenen Dokument zum authentischen Bericht“ erklärte Rainer Brunnauer-Lehner von der Content Agentur Austria, mit welchen gestalterischen Kniffen der Nachhaltigkeitsbericht der Mediengruppe nicht nur formalen Standards entspricht, sondern seine Leser:innen auch begeistern soll.

Höhepunkt der Veranstaltung stellte ein Panel dar, bei dem hochkarätige Kommunikationsprofis über Herausforderungen der Nachhaltigkeitskommunikation diskutierten. Mit dabei waren: Marlene Erlacher (Teamkoordinatorin Themenmanagement im ÖBB Newsroom), Sabine Hoffmann (The Tomorrow Tribe), Wilfried Lecher (Country Head of Marketing & Communication, Wienerberg Österreich) und Anna Maria Reich-Kellnhofer (Leiterin Unternehmenskommunikation, Wiener Linien).

„Früher bekamen bei uns Nachhaltigkeitsthemen ein grünes Label. Doch mittlerweile gehören sie so sehr zu unserem Selbstverständnis, dass wir Nachhaltigkeit auch im Corporate Design unter dem ÖBB-Rot in die Gesamtmarke integriert haben. Das macht uns nicht weniger „grün“ – ganz im Gegenteil.“, erklärte Marlene Erlacher den Umgang und die Bedeutung von Nachhaltigkeit beim heimischen Vorzeigeunternehmen.

„Auf Social Media setzen wir auf die feine Klinge, aber auch auf Humor und nicht immer bierernst zu sein. Unsere Expert:innen müssen im Communitymanagement entscheiden, wo es lohnt, sich auf eine Argumentation einzulassen und wo das vergebene Liebesmüh wäre. Grundsätzlich ist aber die Polarisierung auch in Nachhaltigkeitsdebatten eine große Herausforderung“, berichtete Anna Maria Reich-Kellnhofer unter anderem aus der täglichen Kommunikationsarbeit der Wiener Linien.

„Wir wollen mit den Vorurteilen aufräumen, dass sich in der Baustoffbranche bei der Nachhaltigkeit nichts tut. Der Ziegel ist kein Super-Emittent mehr und wir investieren viel Geld zum Beispiel, um in der Produktion Gas durch Strom zu ersetzen. Besonders wichtig ist darüber hinaus, die Veränderung aus der Organisation heraus. Mit unserem Team Green versuchen wir intern mehr Bewusstsein zu schaffen und unsere Bemühungen auf eine breite Basis in der Belegschaft zu stellen“, so Wilfried Lechner von Wienerberger über das Engagement des Baustoffkonzerns.

„Es braucht Räume, in der Kommunikation stattfinden kann, wo man seine Sorgen und Ängste formulieren kann. Was mich glücklich macht an dem, was ich hier heute heraushöre, ist, dass wir alle engagiert sind, Polarisierung zu entschärfen und zu vermeiden. Genau dieses „in Kontakt“ bringen ist das Wichtigste – erst dann können wir nötige Veränderungen umsetzen“, bemerkte Sabine Hoffmann zusammenfassend.

„Aus unserem Transformationsprozess und der Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts haben wir gelernt, wie wichtig es ist, die eigene Geschichte selbst zu erzählen. Nachhaltigkeitsberichte sind eine Möglichkeit, ein wahrheitsgetreues aber auch ein inspirierendes Bild eines Unternehmens zu vermitteln“, gab Markus Graf, Agency Lead der Content Agentur Austria zu bedenken.

Nachhaltigkeitsbericht als strategische Chance

Weder die Content Agentur Austria noch die Mediengruppe Wiener Zeitung erfüllen aktuell die Beschäftigen-, Gewinn- und Umsatzkriterien für eine verpflichtende Berichterstattung. Trotzdem haben wir im April 2023 begonnen, einen Nachhaltigkeitsbericht zu erarbeiten. Zum einen möchten wir dieser Aufgabe als verantwortungsbewusstes Medienunternehmen nachkommen. Zum anderen möchten wir die Herausforderungen eines solchen Berichts als Medien- und Informationsanbieter nachvollziehen können, um die Aspekte einer effizienten nachhaltige Kommunikation besser zu verstehen. Mit den Erfahrungen aus unserem Bericht wollen wir künftig auch andere Organisationen bei der Erstellung eines eigenen Nachhaltigkeitsberichts unterstützen und zeigen, dass dies nicht kompliziert sein muss und einen Mehrwert bieten kann. Um diese Unterstützung vollwertig bieten zu können, haben wir den Erstellungs-Prozess des Nachhaltigkeitsberichts entsprechend den Standards der Global Reporting Initiative (GRI) absolviert. Dazu gehörten eine erste Kontextanalyse, eine Stakeholder-Befragung, das Prinzip der doppelten Wesentlichkeit, eine Datensammlung, die Formulierung strategischer Stoßrichtungen und die dazugehörige Aufbereitung.

Die im Bericht gesetzten Ziele und geplante Maßnahmen zu ihrer Erreichung orientieren sich an unserem GoGreen-Programm, bei dem unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sowie Führungskräfte aus allen Abteilungen an Projekten für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen arbeiten.

Bildquelle: Marion Pertschy

Einen Longread zu schreiben, ist Fluch und Segen zugleich. Je länger der Text werden soll, desto herausfordernder wird es. Mit diesen fünf Tipps können Sie sich helfen.

Magazine bieten Platz – Platz für verspielte Illustrationen, Platz für doppelseitige Fotografien und vor allem Platz für lange Artikel, die sogenannten Longreads. Geschichten, die in der Hektik des Alltäglichen untergehen, können in Magazinen mit Tiefgang und Detailliebe erzählt werden. Das macht die Produkte so beliebt bei Leser:innen und Schreiber:innen.

Doch der Platz kann auch einschüchternd sein. Einen langen Text zu schreiben, der über 6.000 Zeichen lang ist, ist herausfordernd. Je länger er werden soll, desto schwieriger wird es, die Leser:innen nicht zu verlieren. Deshalb bedarf es bei der Recherche, dem Schreibprozess und der Überarbeitung eines genauen Plans. Mit diesen fünf Tipps wird Ihnen die Arbeit an Ihrem nächsten Longread leichter fallen.

Finden Sie den roten Faden – und halten Sie daran fest

Die größte Herausforderung beim Schreiben von Longreads ist es, die Leser:innen trotz der Länge in den Bann zu ziehen und zu halten. Das misslingt, wenn der Text thematisch ausfranst, also nicht klar ist, welche Themen er behandeln und welche Geschichte er erzählen möchte. Überlegen Sie sich daher schon während der Recherche, welche Aspekte Ihrer Geschichte Sie intensiver beleuchten und welche sie ausklammern werden. Trauen Sie sich, Themenkomplexe auszulassen, wenn sie nicht zwingend notwendig für Ihre Geschichte sind. Es ist ein Magazintext und keine wissenschaftliche Abhandlung.

Um einen roten Faden durch einen Artikel zu ziehen, eignen sich wiederkehrende Elemente sehr gut. Das können Gesprächspartner:innen sein, die immer wieder an unterschiedlichen Stellen auftauchen, aber auch Orte oder Gedanken, zu denen Sie zurückkehren. Besonders beliebt ist die Technik, um einen Text mit derselben Szene zu beginnen sowie abzuschließen.

Reden Sie mit Leuten – und denken Sie originell

Egal wie viel Sie über ein Thema wissen, ein Text profitiert davon, wenn darin Interviewpartner:innen zu Wort kommen. Dadurch liefern Autor:innen den Leser:innen nicht nur unterschiedliche Perspektiven. Wörtliche Zitate lockern Artikel und mit Informationen bepackte Passagen auf. Zudem erhält Ihr Text durch Interviews ein Alleinstellungsmerkmal. Im Regelfall schreiben Sie nicht als Erste:r über ein Thema, Sie haben aber die Möglichkeit, als Erste:r mit einer bestimmten Person darüber sprechen.

Die Gesprächspartner:innen können dabei ganz unterschiedliche Funktionen für einen Text einnehmen. Es können Expert:innen sein, die sich durch ihr Fachwissen auszeichnen, aber auch Menschen, die direkt betroffen sind. Oft gilt: Je ausgefallener, desto besser. Es muss nicht immer die Fachfrau oder der Fachmann sein, die ohnehin ständig in den Medien auftaucht. Auch das verstärkt die Originalität Ihres Artikels.

Schreiben Sie sich ein Konzept – und verändern Sie es

Idealerweise gießen Sie diese Überlegungen – der rote Faden und Ihre Gesprächspartner:innen – in ein Konzept. Das hilft Ihnen dabei, einen Überblick über Ihre Quellen und den Weg Ihrer Recherche zu behalten. Die Erstellung eines Konzepts erfüllt jedoch noch einen weiteren Zweck: Mit einem langen Text anzufangen, kann überwältigend sein. Ein Konzept zu schreiben, bietet einen sanften Einstieg.

Aber: Das Konzept ist nicht unveränderlich. Oft erweisen sich im Zuge der Recherche Vorannahmen als falsch oder zumindest nicht ausreichend durchdacht oder Interviews bringen sie auf neue Ideen. Sie können Ihr Konzept also immer wieder aktualisieren, es wird Ihnen beim Schreiben als Gerüst dienen, dass sukzessive befüllt wird.

Überfordern Sie sich nicht – und machen Sie Pausen

Eine Faustregel besagt, dass es schwer möglich ist, einen Artikel mit über 7.000 Zeichen an einem Tag zu schreiben. Die genaue Zeichenzahl ist von Person zu Person und Text zu Text unterschiedlich. Jene 7.000 Zeichen bilden jedoch als Richtwert die Grenze unserer Konzentrationsfähigkeit. Orientieren Sie sich beim Erstellen eines Zeitplans daran.

Denn auch wenn die Recherche mehr als die halbe Miete ist, benötigt auch das Schreiben Zeit. Es ist anstrengend, über Stunden hinweg am selben Text zu feilen. Immer wieder werden Sie ganze Absätze löschen oder Formulierungen mehrmals überarbeiten und trotzdem nicht ganz zufrieden sein. Sie werden auch an einen Punkt kommen, an denen es sich anfühlt, als würde Ihnen nichts mehr einfallen. Erzwingen hat keinen Sinn, längere Pausen wirken oft Wunder.

Lassen Sie sich helfen – und werden Sie besser

Ganz egal wie viele Texte Sie schon geschrieben haben, redaktionelle Unterstützung hilft immer. Wenn möglich, schicken Sie Ihren ersten Entwurf an jemanden, der:die für das selbe Magazin schreibt und bitten Sie um Feedback. Das wird Ihnen helfen, die blinden Flecken, die sich im Zuge des Recherche- und Schreibprozesses für einen Longread automatisch einstellen, zu finden. Dinge, die für Sie selbstverständlich geworden sind, benötigen eventuell ausführlichere Erläuterungen. Formulierungen, die Sie für besonders gelungen erachten, lenken vielleicht zu sehr ab. „Kill your darlings“ – also die Beseitigung unnötiger Elemente zum Wohle der Gesamtgeschichte – steht nicht umsonst in jedem Journalismus-Ratgeber.

Seien Sie also nicht eitel. Gehen Sie auf grundlegenderes Feedback ein und überarbeiten Sie Ihren Text: Das kann vom stilistischen Feinschliff bis zu strukturellen Änderungen ganzer Absätze führen. Das wird nicht nur Ihren Text besser machen, sondern auch Sie als Autor:in.

Bildquelle: pexels.com

Viele Redaktionen arbeiten regelmäßig mit freien Autorinnen und Autoren zusammen. Sind die beauftragten Texte nicht so wie gewünscht, ist langes Bearbeiten notwendig. Mit diesen Tipps redigiert man Texte richtig – und es hilft den Verfasserinnen und Verfassern.

Freie Autorinnen und Autoren können eine wichtige Stütze für Redaktionen und Agenturen sein. Vor allem kleinere Büros arbeiten gerne mit nicht festangestellten Schreiberinnen und Schreibern zusammen, da es zeitsparend und effizient sein kann, Aufträge extern zu vergeben. Doch bis ein fertiger Auftragstext freigegeben ist, ist es ein langer, hürdenreicher Weg. Denn immer wieder kommt es vor, dass trotz Briefings (Einweisung in die Aufgabenstellung) der Autorin oder des Autors, ein abgegebener Text nicht den jeweiligen Anforderungen entspricht. In diesem Fall ist ein langwieriges Redigieren, also ein Überarbeiten des Textes notwendig. Mit diesen Tipps erfahren Sie, wie man sie richtig redigiert und was man bereits bei der Auftragsvergabe tun kann, damit gute Texte auf Ihrem Schreibtisch landen.

Die richtige Vorgehensweise beim Redigieren

Egal ob Interview, eine erklärende Hintergrundstory oder eine Produktbeschreibung – freie Autorinnen und Autoren decken oft eine große Bandbreite an Textsorten ab. Doch egal, um welche Art es sich handelt, die Methode des Redigierens ist dieselbe. Und Sie werden merken, dass Redigieren weitaus mehr als das bloße Ausbessern von Grammatikfehlern ist!

  • Durchlesen

Als ersten Schritt empfiehlt es sich, den Text einmal in Ruhe durchzulesen. Ohne Beistrich- oder Tippfehler zu korrigieren. Lassen Sie den Text auf sich wirken und gewinnen einen ersten Überblick über Struktur, Stil und Sprache.

  • Faktencheck

Am Anfang des Redigierens steht der Faktencheck. Das hat nichts mit Misstrauen gegenüber den Autorinnen und Autoren zu tun, sondern gehört zur journalistischen Sorgfaltspflicht. Denn Fakten und Zahlen in einem Text müssen stimmen und vollständig sein. Der Gegencheck wird einfacher, wenn man die Autorinnen und Autoren bittet, ihre Quellen für ihre Recherchen am Ende des Textes anzuführen. Die Namen und Funktionen der Personen, die in der Story vorkommen, der Orte und Unternehmen oder – bei Kulturthemen – der Events oder Aufführungen müssen richtig sein. Außerdem muss geklärt werden, ob die Zitate von Interviewpartnerinnen und -partnern freigegeben sind.

  • W-Fragen

Wer Texte schreibt, lernt rasch, dass die Beantwortung aller W-Fragen essenziell ist. Was, wer, wo, wann, wie und warum – diese Fragen dürfen nach dem Lesen nicht offen sein. Sind sie es trotzdem, muss der Redigierende das anzeichnen.

Nach dem Inhalt folgt die Struktur

Wurde der Inhalt kontrolliert und gegebenenfalls überarbeitet, kann man sich der Struktur des Textes, der Sprache und dem Stil zuwenden. „Was darf ich ändern?“, lautet hier die häufigste Frage. Die Antwort darauf ist schlicht: „Alles, was geändert werden muss.“ Wer redigiert, nimmt die Rolle der ersten Leserin oder des ersten Lesers ein. Stolpert man über eine Formulierung, werden auch viele Leserinnen und Leser, die mit dem fertigen Produkt angesprochen werden sollen, darüber stolpern. Ist ein sprachliches Bild schief oder unverständlich, wird das auch in der Zielgruppe so wahrgenommen werden.

  • Die Struktur des Textes

Ein guter, packender Einstieg, der Lust aufs Lesen macht. Ein Ausstieg, der einen Text abrundet. Und dazwischen ein klarer Aufbau und eine klare Gliederung sowie ein gut ausgearbeiteter Spannungsbogen: Das ist auf dem Papier der ideale Text. In der Praxis haben Autorin und Autor oft schlechte Briefings erhalten und wissen nicht genau, wer die Zielgruppe eines Textes ist oder wohin die Recherche führen soll. Oder sie schaffen es aus einem anderen Grund nicht, Ordnung in ihren Text zu bringen. Hier müssen Redigierende eingreifen und einen verständlichen Aufbau schaffen, Überflüssiges streichen, Wichtiges an den Anfang stellen und die Leserin und den Leser so durch die Textkapitel begleiten.

  • Sprache und Stil

Den persönlichen Stil der Autorin oder des Autors zu erhalten fällt vielen, die einen Text redigieren, schwer. Denn ob einem ein gewisser Stil oder eine Sprache gefällt, ist oft Geschmackssache und hängt von den eigenen Vorlieben ab. Doch wie beim Inhalt und der Struktur gilt auch hier: Stolpert man beim Redigieren über einen unverständlichen Satz oder eine komplizierte Formulierung, wird dieser vermutlich auch die Leserin und den Leser irritieren. Grundsätzlich gilt auf kurze Sätze zu achten und Fremdwörter sowie Füllwörter zu vermeiden. Ein aktiver Sprachstil regt zum Weiterlesen an, schwer verständliche Konstrukte dagegen nicht.

  • Rücksprache mit Autorinnen und Autoren

Planen Sie Zeit für eine Rücksprache mit der Autorin und dem Autor ein. Erklären Sie, welche Änderungen aus welchen Gründen gemacht wurden. Das ist kollegial und hilft, die gute Arbeitsbeziehung aufrecht zu halten. Dank der Kommentarfunktion in Word-Dokumenten kann man Änderungen einfach erklären und so mit der Autorin und dem Autor nochmal Rücksprache halten. Doch Vorsicht, schriftliche Anmerkungen können härter klingen, als sie gemeint sind. Auch sollte so präzise wie möglich angemerkt werden, welche Stelle im Text eine Frage aufwirft. Statt „Unverständlich“ sollte man also konkretisieren, wie genau eine Textstelle missverstanden werden kann. Denn schließlich geht es beim Redigieren auch um Respekt gegenüber einem Text und vor allem gegenüber seiner Verfasserin oder seines Verfassers.

 

Das Redigieren und die nachfolgende Kommunikation über die Änderungen nehmen oft viel Zeit in Anspruch. Wer jedoch konstruktiv Kritik übt und gut erklären kann, weshalb etwas im Text geändert wurde, kann in der Zukunft Zeit gewinnen: Die Autorin und der Autor werden besser verstehen, wie sie eine Recherche ideal umsetzen müssen und dementsprechend darauf hinarbeiten.

Und vor allem: Ein klares Briefing erleichtert das Redigieren. Das ist für viele, die mit freien Autorinnen und Autoren zusammenarbeiten und einen Auftragstext bestellen, eine zentrale Erkenntnis. Denn je klarer die Vorgaben sind, je eindeutiger die Richtung und Intention, was mit einem Text erreicht werden soll, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Umsetzung auf Anhieb gelingt.

 

Bildquelle: unsplash.com

Teilen auf:

Beim Lesen einer Zeitung, einer Zeitschrift oder eines Magazins – egal ob print oder online – haben Sie es vermutlich schon einmal gesehen: Ein Advertorial. Also einen Beitrag, der optisch wie ein Artikel des jeweiligen Mediums aussieht, inhaltlich jedoch ein PR-Artikel ist. Wir haben Tipps, wie Sie gute Advertorials verfassen.

Der Ausdruck „Advertorial“ ist eine Wortschöpfung, zusammengesetzt aus den englischen Begriffen „Advertisement“ (Deutsch: Werbeanzeige) und „Editorial“ (Leitartikel oder Vorwort), und kennzeichnet eine besondere Art der Werbeeinschaltung: Ein Advertorial ist bezahlte Werbung für ein Produkt oder einen Service, aber – und das ist der große Unterschied zu einer herkömmlichen Anzeige – in redaktioneller Aufmachung.

Durch die Verbindung der Aspekte Werbung und redaktionelle Optik wird ein Advertorial auf den ersten Blick also nicht als Werbung wahrgenommen. Da der Unterschied beim flüchtigen Betrachten oft nicht sofort erkennbar ist, ihm von Leserinnen und Lesern deshalb sogar mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, ist es umso wichtiger, dass ein Advertorial eindeutig als solches gekennzeichnet ist. Advertorials müssen klar durch einen schriftlichen Zusatz wie „Werbung“, „Promotion“ oder „entgeltliche Schaltung“ erkennbar sein, um die Trennung von unabhängiger Redaktion und bezahlter Kommunikation zu gewährleisten. Wird ein bezahlter Text in einem Print- oder Online-Medium nicht klar gekennzeichnet, liegt ein Verstoß vor. Außerdem leidet die Glaubwürdigkeit des Medien-Unternehmens.

Advertorials sind beliebt – warum?

Egal ob in einem Print-Produkt oder online – Advertorials sind weit verbreitet und als ein Bestandteil im Mix der verschiedenen Werbemaßnahmen sehr beliebt. Denn die Werbewirkung eines Advertorials, das Werbeinhalte in einem redaktionellen Umfeld präsentiert und somit viele Leserinnen und Leser zielgenau mit wichtigen Informationen erreicht, ist enorm.

Ein klassisches Inserat besteht meist aus einem großen Bild und enthält nur die wichtigsten Informationen, die man an die potenziellen Kundinnen und Kunden bringen will. Im Unterschied dazu hat das Advertorial einen größeren Wortanteil und durch informative Inhalte das Potenzial, die Aufmerksamkeit der Leserinnen und Leser zu fesseln. Doch um diesen Vorteil gegenüber einer klassischen Werbeanzeige – die natürlich weiterhin ihre Berechtigung hat – ausspielen zu können, müssen Advertorials gezielt eingesetzt werden und Gestaltung sowie Inhalt überzeugen.

So gelingt ein gutes Advertorial

Botschaften, die in eine gute Geschichte verpackt werden, erzeugen mehr Aufmerksamkeit. Damit ein journalistisch gestalteter PR-Artikel also seine volle Wirkung entfaltet, und Inhalt und Informationen bei der gewünschten Zielgruppe ankommen, sind gutes Storytelling und inhaltlicher Mehrwert gefragt.

  • Mit inhaltlicher Stärke die Neugierde wecken

Statt die Leserin und den Leser mit offensichtlichen Werbeinhalten zu langweiligen, gilt es, mit einer inhaltlich starken und interessanten Story zu fesseln und die Neugierde zu wecken. Das kann durch eine journalistische Herangehensweise gelingen: Am Beginn steht ein starker und sprachlich gut formulierter Einstieg, der die Kernbotschaft beinhaltet.

  • W-Fragen beantworten, kurze und prägnante Sätze

Auch müssen zu Beginn die W-Fragen (wer, wann, wie, wo, was und warum) beantwortet werden, um vollständig und informativ zu sein. Sowohl die Sätze als auch der ganze Text sollen nicht zu lang sein, damit ein Lesefluss entsteht und Leserinnen und Leser nicht abspringen.

  • Zitate lockern den Text auf

Empfehlenswert ist auch, authentische Zitate der handelnden Personen einzubauen. Sogenannte O-Töne von Interviewpartnerinnen und Interviewpartnern lockern den Text auf und sind gleichzeitig packender als die indirekte Rede.

  • Anpassen an das redaktionelle Umfeld und Medium

Insgesamt gilt es, sich bei der Gestaltung und dem Stil des Advertorials an das Medium anzupassen, in dem es erscheint. Das gilt natürlich auch für die Auswahl der Bilder, die für den Artikel verwendet werden. Die Fotos zum Text sollen zum Medium passen und viel Aufmerksamkeit wecken – und somit Lust aufs Lesen des Advertorials machen.

Ein Advertorial kann also unter bestimmten Voraussetzungen eine gute und effektive Alternative zu einem Inserat sein. Es wird gesehen, es wird gelesen und kommt demnach – entsprechend gekennzeichnet natürlich – bei den Leserinnen und Lesern an.

 

Bildquelle: Adobe Stock – onephoto

Teilen auf:

Eine ausdrucksstarke Titelseite ist mitunter ausschlaggebend für den Erfolg eines Magazins auf dem Markt und gegenüber der Konkurrenz. Ihre Erstellung ist jedoch oft eine echte Herausforderung. Wir geben Ihnen Tipps, wie sie dennoch gelingt.

Dass der erste Eindruck in jeder Situation einen entscheidenden Einfluss auf unsere Handlungen hat, trifft auch auf die Wahl eines Magazins anhand seines Covers zu. Müssen sich potenzielle Leserinnen und Leser zwischen verschiedenen, ihnen noch unbekannten Magazinen entscheiden, wählen Sie jenes, dass für ihren Geschmack am ansprechendsten wirkt. Das kann unter anderem an den verwendeten Farben, den Bildern oder neugierig machenden Artikel-Teasern liegen. Viele eindrucksvoll gestaltete Cover, die im Laufe der Jahre gedruckt wurden, schrieben dabei sogar Geschichte. Eine der wohl berühmtesten Frontseiten ist etwa jene des National Geographic Magazins von Juni 1985, das ein Foto des grünäugigen afghanischen Flüchtlingsmädchens Sharbat Gula – eine Aufnahme des Fotografen Steve McCurry – zeigt. Dieses und andere Magazine entwickelten sich dank ihres außergewöhnlichen Covers zu Sammlerstücken, die heute zu weit höheren Preisen als dem ursprünglichen Wert der Zeitschrift gehandelt werden. Auch wenn nur wenige Titelseiten mittlerweile weltberühmt sind, können für die Zielgruppe attraktiv gestaltete Coverseiten dennoch Auswirkungen auf die Zahl der Leserinnen und Leser haben. Zeit in die Gestaltung zu investieren, rechnet sich für Unternehmen daher allemal. Wir zeigen Ihnen, worauf zu achten ist.

Von Farben und Formen

Wen soll Ihr Magazin-Cover ansprechen? Und wie präsentiert sich Ihre Konkurrenz? Die Titelseite muss so gestaltet werden, dass Angehörige Ihrer Zielgruppe den Wunsch verspüren, die Zeitschrift zu öffnen und zu lesen. Zudem sollte sie sich klar und deutlich von anderen Magazinen derselben Sparte abheben. Bevor Sie daher mit Ihrem ersten Cover beginnen, machen Sie eine Zielgruppen- und eine Konkurrenzanalyse und erstellen Sie gegebenenfalls Personas, um ihrer zukünftigen Leserschaft Charakter zu verleihen. Ziel ist es herauszufinden, welche Bedürfnisse Ihre potenziellen Leserinnen und Leser haben und was sie von einem Magazin-Cover erwarten.

Die Farben

Im Erstellungsprozess muss dabei unter anderem nicht nur auf die Farbwahl geachtet werden, sondern auch auf die Bildsprache. Diese beiden Komponenten stellen in erster Linie den Blickfang eines Magazin-Covers dar. Um ein Gefühl für das angestrebte Design des Magazins zu bekommen, ist es hilfreich, ein Moodboard, das etwa Farbproben, Beispiel-Fotos und -Texte enthält, zu erstellen und gegebenenfalls auch die Corporate Identity des Unternehmens zu Rate zu ziehen. Daraus und aus der thematischen Ausrichtung Ihres Magazins ergibt sich die Farbwelt, in der sich das Cover bewegen soll. Harmonische Farbkombinationen können sowohl intensive Signalfarben wie auch gedeckte Töne umfassen – der Adobe Farbpaletten-Generator hilft bei der Zusammenstellung. Überlegen Sie also, welche Themen Ihr Magazin behandelt und wählen Sie dementsprechend eine passende Farbwelt, die auch zur farblichen Ausrichtung Ihres Unternehmens passt. Als Beispiel:

  • Veröffentlichen Sie beispielsweise ein Magazin, das sich um die Themen Natur und Umwelt dreht, sind Grüntöne eine gute Wahl. Ein bekannter Vertreter ist hier etwa das GEO Magazin.
  • Die Farbe Rot zieht als Signalfarbe die Aufmerksamkeit ganz besonders auf sich, weshalb sie viele Magazine auf ihren Coverseiten verwenden – Beispiele dafür sind etwa das österreichische Nachrichtenmagazin Profil oder die Wochenzeitschrift News.
  • Das Feel-good-Magazin Flow vermittelt seine Ausrichtung durch zurückhaltende, aber dennoch bunte und lebensfrohe Titelseiten.
  • Unser Verwaltungsmagazin „Die Republik“ zeigt durch sein klares und unverblümtes Auftreten den Charakter des behördlichen Umfeldes.

ACHTUNG

Üblicherweise werden CMYK-Farben für den Druck verwendet. Besonders grelle Neon- oder Metallicfarben lassen sich durch sie allerdings nicht gut darstellen. Wollen Sie dennoch Akzente in neon oder metallic auf Ihrem Magazin-Cover setzen, kommen sogenannte Sonder- oder Volltonfarben zum Einsatz, die ein anderes (jedoch nicht zwingend teureres) Druckverfahren erfordern.

Das Bild

Häufig geben sogenannte Aufmacher-Bilder schon erste Informationen zum Inhalt des Hefts. Ist die Titelstory beispielsweise ein Interview mit einer bekannten Persönlichkeit, ist diese nicht selten Thema des Cover-Fotos. So wissen potenzielle Leserinnen und Leser auf den ersten Blick, dass der wichtigste Artikel des Magazins in Zusammenhang mit dem steht, was diese Person vertritt. Sie sollten hier jedoch unbedingt darauf achten, dass ihr Fotomotiv direkt in die Kamera blickt und so Augenkontakt mit Ihrem Publikum aufnimmt. Denken Sie beispielsweise an das eingangs erwähnte afghanische Flüchtlingsmädchen auf dem National Geographic Cover: Ihre grünen Augen starren Leserinnen und Leser des Magazins vor dem Aufschlagen förmlich an. Was fühlen Sie, wenn Sie ihren starken Blick erwidern? Eine weitere wichtige Eigenschaft von Cover-Bildern neben ihrem Informationsgehalt ist es nämlich, bestimmte Emotionen hervorzurufen. Und die müssen nicht zwingend positiv sein. Cover-Seiten dürfen ebenso provozieren, Meinungen vertreten oder Fragen aufwerfen – was es aussagen soll, kommt ganz auf den Inhalt Ihres Magazins und die Werte, die Sie damit nach außen tragen wollen, an. Wichtig ist auf jeden Fall, dass das Foto Druckqualität (300dpi) hat. Verpixelte Abbildungen, die eindeutig nicht so gewollt sind, machen keinen professionellen Eindruck.

Titelbilder müssen allerdings nicht zwingend ein Foto beinhalten. Gerne verwendet werden auch Illustrationen, um das Thema des Magazins widerzuspiegeln. Auch wenn diese Variante etwas zeitaufwendiger und kostspieliger ist, bietet sie Vorteile gegenüber der Fotografie. Einer davon ist, dass Illustrationen beliebig und nach den persönlichen Wünschen gestaltet werden können. Da sie zudem von keinen äußeren Gegebenheiten wie etwa Licht oder Location beeinflusst werden und daher leicht reproduzierbar sind, ist es einfacher, damit einen Wiedererkennungswert zu schaffen. Dieser ist wichtig, damit Leserinnen und Leser ein Magazin auf den ersten Blick erkennen.

Logo und Schriften

Damit dies gelingt, spielen jedoch besonders auch Titel oder Logo und die Schriften der Frontseite eine Rolle. Unternehmenslogos und Magazin-Titel müssen sich, wie das gesamte Cover, klar und deutlich von jenen ihrer Konkurrenz abheben. Niemand möchte, dass das eigene Magazin aufgrund grafischer Überschneidungen mit einem anderen Heft verwechselt wird. Das Programm Adobe Illustrator eignet sich gut dafür, einzigartige Logos zu entwerfen. Wie Sie hier vorgehen, wird in unserem Blogbeitrag „How to: Firmenlogos mit Adobe Illustrator gestalten“ erklärt. Idealerweise wird der fertige Titel oben mittig oder linksbündig auf dem Cover platziert. Grund dafür ist, dass in Trafiken und Supermärkten Magazine aus platzgründen meist übereinander aufgereiht werden. Da so entweder der untere oder der rechte Bereich des Heftes verdeckt wird, bietet sich diese Position an.

Weniger Einzigartigkeit ist bei den verwendeten Fonts gefragt. Schnörkel und Serifen sind auf einem Cover zwar nicht fehl am Platz, sollten aber der Leserlichkeit nicht im Weg stehen. Klassische Schriften eigenen sich gut für kurze und präzise (max. 10 Wörter) Artikel-Teaser. Das Hauptthema der Ausgabe können Sie jedoch durch eine Schriftart hervorheben, die sich von den anderen unterscheidet und zum Thema passt. Hier kann neben etwas außergewöhnlicheren Schriftarten auch mit Größe und Farbe variiert werden, um die Cover Story noch stärker in den Mittelpunkt zu rücken.

TIPP

Um Ihr Cover harmonisch und in einem optimalen Verhältnis der darauf abgebildeten Elemente zueinander zu gestalten, beachten Sie den Goldenen Schnitt. Diese Gewichtung betrifft Foto, Titel, Artikel-Teaser und alle restlichen Informationen, die auf Ihrem Cover zu finden sind. Dabei werden alle Elemente proportional aneinander angepasst. Ist also das Foto groß und dominant, sollte auch der Titel groß genug gewählt werden, um nicht unterzugehen. Sich absichtlich gegen den Goldenen Schnitt zu entscheiden, kann jedoch auch als Stilelement gewählt werden.

Bildquelle: unsplash.com

Teilen auf:

Ganz gleich ob Magazine 100 oder nur 40 Seiten haben, wöchentlich erscheinen oder nur einmal im Quartal bei ihren Leserinnen und Lesern landen: Allen gemeinsam ist, dass der zeitliche Ablauf gut vorbereitet sein muss, um eine erfolgreiche Magazinproduktion zu garantieren. Mit diesem soliden Grundgerüst gelingt die Planung und Produktion eines Magazins.

Newsletter, Websites, Podcasts und Social-Media-Plattformen sind für ein Unternehmen spannende Kanäle, um mit ihren Kundinnen und Kunden zu kommunizieren. Im Corporate Publishing muss die Kommunikation also nicht immer über Printprodukte laufen, diese sind jedoch im Kommunikationsmix und als Teil einer erfolgreichen Content Strategie weiterhin wichtig.

Magazine sind greifbar und glaubwürdig, das macht sie zu Vorzeigeobjekten und somit zu hervorragenden Werkzeugen der Unternehmenskommunikation. Für Print spricht außerdem, dass Publikumszeitschriften zwar in den vergangenen zehn Jahren deutlich an Auflage verloren haben – Kundenzeitschriften jedoch nicht.

Die Erstellung eines Magazins

Was ist die Botschaft, die mithilfe eines Printprodukts verbreitet wird? Wer ist die Zielgruppe, die angesprochen werden soll? Und wann und wie oft soll das Magazin erscheinen? Das sind die grundsätzlichen Überlegungen, die man sich am Beginn der Magazinproduktion stellen muss.

  • Botschaft: Unternehmens-, Kunden oder Mitarbeitermagazine sind mehr als Werbung: Sie wirken und sie steuern aktiv das Image. Leserinnen und Leser erfahren wie ein Unternehmen tickt, wie es arbeitet – sie bekommt einen authentischen Einblick. Das erzeugt Interesse und schafft Vertrauen. Am Anfang steht deshalb die Frage: Was ist die Botschaft?
  • Zielgruppe: Ein Magazin verbindet das Unternehmen mit seiner Zielgruppe – egal ob das Kundinnen und Kunden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Medien oder andere Partnerinnen und Partner sind. Erhalten diese relevante und nützliche Inhalte sowie hochwertigen Content, sorgt das für eine noch engere Bindung.
  • Zeithorizont: Egal ob Print oder Online – Unabhängig vom Kanal, über den mit der Zielgruppe kommuniziert wird, ist die Frage des Zeithorizonts im Bereich Corporate Publishing wesentlich. Wann und wie oft soll das Magazin erscheinen? Die Beantwortung dieser Frage ist auch essenziell für eine wichtige Information: Wann startet die Umsetzung? Ab dem Erscheinungsdatum und damit dem Druckdatum können – quasi rückwärts – die entsprechenden Meilensteine der Magazinproduktion errechnet und die einzelnen Umsetzungsschritte gesetzt werden.

Neben Botschaft, Zielgruppe und Zeithorizont gilt es außerdem, die Kundinnen und Kunden zu verstehen, zu wissen und festzuhalten, was wichtig ist. Im Mittelpunkt steht dabei das gemeinsame Briefing – das „Finden des roten Fadens“.

Haben Sie erarbeitet, was mit Ihrem Printprodukt erreicht werden soll, können Sie sich um die innere Struktur des Heftes kümmern. Welche Themen sollen im Vordergrund stehen, und wie sollen diese aufbereitet werden? Zur Wahl stehen Interviews, Bilderstrecken, Reportagen und schließlich auch die Begleitung bzw. Ergänzung durch Online-Formate (hier bieten sich etwa Podcasts an).

Aber auch formale Überlegungen sind wichtig, denn redaktionell qualitätsvolle Inhalte werden den Leserinnen und Lesern idealerweise auch optisch hochwertig präsentiert.

  • Look: Das Design und die visuelle Umsetzung können beispielsweise modern und klar strukturiert sein, mit einem hohen Anteil an Bild-, Grafik- und Illustrations-Elementen. Das Design wird von der Bildsprache getragen, die Bilder unterstützen die Authentizität des Inhalts.
  • Feel: Eine Aufwertung des Magazins gelingt mit besonderen Papieren – das Magazin wird beim Blättern somit als hochwertiger empfunden. Bei viel Text bietet sich eine matte Optik an, auf glänzendem Papier kommen Fotos besser zur Geltung.
  • Umfang und Auflage: Wie viele Seiten hat das Printprodukt, wie viele Stück werden produziert? Der Umfang wirkt sich auf die Größe des Teams sowie die Zeit aus, die für den Ablauf eingeplant werden muss. Die Stückzahl muss der Druckerei bekannt gegeben werden und hat Auswirkungen auf den Preis.

Die Umsetzung der Magazinproduktion

Ist die Entscheidung zu den Schwerpunktinhalte gefallen, werden diese im nächsten Schritt in konkrete Themen gegossen. Nach der Erstellung des Themenplans folgt jene des Seitenspiegels: Hier wird definiert, wie viele Seiten für welche Themen, Geschichten, Artikel eingeplant werden. Auch das Team, das an der Produktion arbeiten, wird nominiert und mit allen nötigen Informationen versorgt.

  • Themenplan: Was ist relevant für unsere Zielgruppe und welche Themen interessieren sie am meisten? Steht fest, welche Inhalte mit dem Magazin transportiert werden sollen, werden diese im Themenplan festgehalten. Als nächstes wird die Form der Umsetzung festgelegt. Zur Auswahl stehen neben Berichten auch ausführliche Interviews sowie Reportagen, die mehr in die Tiefe gehen können.
  • Seitenspiegel: Mit dem Seitenspiegel gelingt die visuelle Darstellung des inhaltlichen Konzepts. Auf einen Blick ist erkennbar, welche die Covergeschichte ist oder wie viele Seiten pro Text eingeplant sind. Textlastige Interviews wechseln sich idealerweise mit Bilderstrecken ab, mehrseitige Lesestücke werden im Wechsel mit kürzeren Texten angeordnet. Außerdem wird im Seitenspiegel die Platzierung der Inserate festgehalten.
  • Team: An einer Magazinproduktion sind viele Player beteiligt. Es gilt, die Autorinnen und Autoren zu beauftragen und in Folge inhaltlich zu instruieren. Idealerweise liegen zwischen dem ersten Briefing und dem Redaktionsschluss nicht weniger als vier Wochen, somit bleibt genug Zeit für die Recherche und das Texten. Interviews werden außerdem üblicherweise von der Gesprächspartnerin oder dem Gesprächspartner freigegeben. Das dauert häufig länger als gedacht, also sollte ein zeitlicher Puffer eingeplant werden. Die Lektorin oder der Lektor ist die erste Leserin oder der erste Leser der Texte. Sie prüfen auf inhaltliche und grammatikalische Richtigkeit. Die Fotoredaktion ist für die Bebilderung der Texte zuständig, die Layouterin oder der Layouter fügt schließlich Text und Bild zusammen.

Parallel zur inhaltlichen Abwicklung ist es die Aufgabe der Produktion, Angebote bezüglich des Drucks und des Papier einzuholen. Der Abgabetermin für die Druckdaten wird definiert, der Vertrieb intern und extern abgestimmt. Zeitgleich werden den Kunden erste Layout-Entwürfe präsentiert und deren Feedback eingearbeitet. Bis zum Letztfeedback der Kunden und der finalen Freigabe können manchmal mehrere Korrekturschleifen notwendig sein, auch das muss bei der Erstellung des Zeitplans beachtet werden.

Ist die finale Freigabe erteilt, werden die Druckdaten erstellt und an die Druckerei gesendet. Meist halten Sie das fertige Produkt dann nach einigen Tagen in den Händen. Ein schöner, greifbarer Erfolg – egal ob das Magazin nur 40 oder über 100 Seiten hat.

Bildquelle: pexels.com

Teilen auf:

Ein Sprichwort besagt „Totgesagte leben länger.“ Wenngleich bereits seit mehreren Jahren über das Sterben der Printmedien debattiert wird, sind Unternehmen dennoch gut beraten, Printprodukte nicht als Relikte vergangener Zeiten, sondern essenzielle Elemente erfolgreicher 360°-Strategien zu sehen. Wer die volle Bandbreite des Content Marketing für sein Unternehmen nutzen möchte, sollte nicht auf gedruckte Inhalte verzichten: ob nun als Kunden- oder Mitarbeitermagazin, Argumente dafür gibt es viele.

Auch wenn sie ihre ehemalige Monopolstellung mittlerweile verloren haben, bilden vor allem Kundenmagazine einen essenziellen Teil erfolgreicher Content Strategien. Neben Websites, Podcasts und Social-Media-Kanälen bleiben Magazine – vor allem in Österreich – gern gelesene Medienprodukte. Laut den Zahlen der ÖAK (Österreichische Auflagenkontrolle) -Analyse 2021, ist die Druckauflage von monatlich erscheinenden Kundenmagazinen, mehr als fünfmal so hoch, wie jene von Kaufperiodika. Zum Vergleich: auto touring, das erfolgreichste heimische Mitgliedermagazin, herausgegeben vom Verkehrsclub ÖAMTC, hatte 2022 laut ÖAK eine Auflage von über 1,8 Millionen Exemplaren. Und die hält sich seit den letzten Jahren konstant bzw. konnte seit 2013 sogar um mehr als 200.000 Ausgaben gesteigert werden. Ebenfalls sehr auflagenstark: die Lifestylemagazine active beauty und maxima der Drogerieketten dm und BIPA. Auch das zweiterfolgreichste heimische Gratis-Monatsmagazin Kärnten.magazin, konnte seine Auflage heuer bereits um fast 5.000 Exemplare zum Vorjahr auf 299.357 steigern.

Während redaktionelle Magazine von Abonnements oder dem Einzelverkauf abhängig sind, erreichen Sie mithilfe von Corporate Publikationen wie Unternehmens-, Kunden- oder Mitarbeitermagazinen Ihre Zielgruppe viel direkter und zielgerichteter. Dennoch gilt es sich in ihrer Gestaltung an redaktionellen Produkten, eventuell durch weniger werblichen, sondern eher service-orientierten Elementen zu orientieren.

Print ist greifbar

Newsletter, Onlineanzeigen oder Infobanner – während die wenigsten Userinnen und User Onlinewerbung aufmerksam konsumieren, gehen Printprodukte im digitalen Chaos nicht unter. Sie setzen da an, wo Digital-Only-Strategien an ihre Grenzen stoßen. Durch ihre haptische Eigenschaft sprechen sie mehr Sinne an als rein digitale Formate und sind dadurch anders und nachhaltig erlebbar. Auch werden sie zumeist in entschleunigterem Ambiente konsumiert, im Gegensatz zum digitalen Raum gibt es hier weniger Ablenkung, was sich in Wirkung- und Nutzungsdauer widerspiegelt. Ansprechendes Design und hochwertiges Papier zeigen den Kunden außerdem, welche Qualitätsstandards Ihr Unternehmen hat. Kundenmagazine können nicht einfach „weggeklickt“ oder aus dem Posteingang gelöscht werden – der Eindruck, den sie hinterlassen können, ist definitiv von längerer Dauer.

Print ist glaubwürdig

Zahlreiche Studien setzen sich mit der Glaubwürdigkeit von medialen Formaten auseinander. Der Konsens lautet, dass über alle Generationen hinweg Print immer noch als zuverlässigste Quelle angesehen wird, während Inhalte auf Social Media eher auf Skepsis treffen. Eine vornehmlich auf Journalismus fokussierte Erhebung der Friedrich-Ebert-Stiftung hat sich 2021 der Frage gewidmet, wie eben jenes Vertrauen noch weiter gesteigert werden kann. Die Ergebnisse lassen sich gleichermaßen auf Content Strategien anwenden. Ihnen zufolge kann das Vertrauen bei Nutzerinnen und Nutzern erhöht werden, wenn abgesehen von qualitativ hochwertigen Inhalten auch Community-fördernde Formate, wie die Möglichkeit zur Hinterlassung eines Kommentars, Diskussionsforen oder Voting-Tools zum Einsatz kommen. Mithilfe dieser können sich die Mitglieder bei der Medienkonsumation entspannen, bei Bedarf aber auch „mitreden“.

Print bleibt in Erinnerung

Es zeigt sich, dass Online-Unternehmen massiv von Printprodukten profitieren können. So lässt sich beobachten, dass es nach der Veröffentlichung neuer Printausgaben zu Traffic- und Absatzsteigerungen auf den zugehörigen Websites kommt. So auch bei Manufactum, einem Unternehmen der OTTO Group, das mit seinen hochwertigen und von Medienmachern viel beachteten Katalogen dem Trend folgt. Dafür gibt es Analysen zufolge gute Gründe: In Onlineshops wird meist gezielt nach bestimmten Produkten gesucht, während in Katalogen eher gestöbert und das Ausgesuchte dann online bestellt wird. Ideal gestaltete Printprodukte schaffen zudem Orientierung und einen klaren Rahmen über das Angebot Ihres Unternehmens in der zum Teil reizüberfluteten Onlinewelt.

Print schafft Anerkennung

Um sich von der schnelllebigen Informationsflut des Online-Angebots zu differenzieren, beziehungsweise die Macht von Print effizient auszuschöpfen, müssen wirksame Publikationen hochwertig gestaltet sein. Eine qualitätsvolle Haptik passt dabei nicht nur in das entschleunigte und bewusste Nutzungsverhalten, sondern steigert auch das Unternehmensimage und verleiht den Leserinnen und Lesern ein Gefühl von Exklusivität.

Trotz Voranschreiten der Digitalisierung gibt es zahlreiche Gründe dafür, Print-Publikationen in die eigene Content Strategie mitaufzunehmen. Die Vorteile liegen dabei auf und im besten Fall gut in der Hand.

Bildquelle: sodawhiskey – stock.adobe.com

Teilen auf:

Wie wäre es mit einem Kundenmagazin, das vielleicht nur eine Handvoll Kunden interessiert? Eines, das auf den ersten Blick nur kostet und nichts bringt. Schon mal etwas von (Brand) Awareness und Kundenbindung gehört? Wichtig dabei: Nicht zur freien Entnahme auflegen, sondern mit einem freundlichen Lächeln anbieten. Oder mit einem persönlichen Brief verschicken.

Stellen wir uns einen Plattenladen vor, in den 1990er Jahren. Es herrscht reger Betrieb, gesucht wird nach Musik. Jede Kundin und jeder Kunde sucht nach einer speziellen Stilrichtung, die wenigsten nach irgendetwas Bestimmten. Klar, nicht jedem gefällt Volksmusik und nicht alle stehen auf Hip-Hop. Und hier ist sie schon, die Nische. Wir leben in Bubbles, und fokussieren – ob wir es nun wollen oder nicht – auf das, was unser Leben gerade dominiert.

Schaffen Sie Klarheit

Bevor Sie ein Kundenmagazin beauftragen oder selbst in Angriff nehmen, müssen Sie sich im Klaren sein, warum Sie – abgesehen von finanziellen Gründen – Güter oder Dienstleistungen verkaufen.

Beispiel: Sie verkaufen bequeme Business-Kleidung für Frauen, weil Sie selbst nichts anderes tragen wollen. Sie sind überzeugt von Ihrem Produkt. So überzeugt, dass es in Ihnen ein positives Gefühl (manche nennen es Feuer) entfacht, wenn Sie darüber reden.

Definieren Sie Ihre Kernzielgruppe

Wir bleiben bei der bequemen Business-Kleidung für Frauen. Möchten Sie vorwiegend Frauen ab 40 Jahren ansprechen? Vielleicht Business-Mütter, die nach dem Office mit ihren Kindern am Spielplatz toben – in ihrer Business-Kleidung? Check! Hier ist Ihre Kernzielgruppe. Und der Rest? Frauen ab 30 Jahren, die sich in jeder Lage wohlfühlen wollen. Mit ihrer Kleidung, kein Problem!

Legen Sie Ihre Schnittmenge fest

Definieren Sie gemeinsame Interessen dieser Frauen ab 30 Jahren und schneiden Sie ein paar weitere auf die Kernzielgruppe zu. Das wären dann die Coverstorys, die Ihr Kundenmagazin attraktiv machen. Themen, die Sie – abgesehen von Ihrer tollen Kollektion – behandeln könnten: „Beruflich weiterbilden oder eine komplett neue Richtung einschlagen?“, „Erspartes veranlagen oder ausgeben?“, „Jetzt schon zur Mammographie oder lieber doch noch warten?“ und vieles mehr.

Und zu guter Letzt: Launchen Sie Ihr Magazin

Wagen Sie es einfach. Investieren Sie in ein Kundenmagazin, das Sie selbst anspricht. Eines, in dem Sie selbst gerne blättern. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem bequemen Schaukelstuhl, auf einer sommerlich-sonnig durchfluteten Terrasse in der Toskana. Es begleitet Sie Grillenmusik, ab und zu wird Ihr Gesicht von einer feinen Meeresbrise geküsst. In der Luft liegt der Geruch von frischen Feigen, Olivenöl, Brot und Rotwein. Sie freuen sich, denn endlich haben Sie Zeit, in Ihrem Magazin zu blättern. Jede Zeile ein Genuss, jede Seite Kunst. Das Papier nicht zu schwer, nicht zu leicht. Das Format nicht zu groß, nicht zu klein. Ok, nun genug philosophiert!

Häufige Annahme: „Jeder macht jetzt Kundenmagazine und niemanden interessiert es!“

Wohl wahr. Warum? Weil der Content möglichst breit aufgesetzt ist und das Magazin dann möglichst weit vertrieben wird. Sonst zahlt‘s sich‘s ja nicht aus! Die Auflage muss stimmen. Medienmacher behaupten gerne: Wir können Content, wir verstehen SEO, wir sind Digital Natives, wir wissen genau, wann und wie man wen erreicht und welchen Effekt das hat. Echt, jetzt? Die Essenz liegt wohl im Berühren. Darin positive Gefühle oder ein Feuer auszulösen. Denn Medien können den Rezipientinnen und Rezipienten viel Zeit kosten. Lebenszeit.

Also, bitte nur kein Kundenmagazin, das niemanden interessiert oder gar sich schlechter fühlend zurücklässt. Reißen Sie mit Ihrer Power, mit Ihrem Wohlgefühl die Leserinnen und Leser aus dem Hamsterrad, befeuern Sie ihr Denken und Agieren. Versuchen Sie mit Ihrem Kundenmagazin so zu berühren, wie es diese Inspirationsquellen in Ihrer Nische schaffen: Simon Sinek, Brené Brown, Seth Godin, Gary Vaynerchuk, Tony Robbins, Adam Grant, Malcolm Gladwell, Timothy Ferriss, Nick Vujicic, oder auch Jocko Willink. Allesamt auch gute Buchautorinnen und Buchautoren.

„Die Fähigkeit, sich verbunden zu fühlen, ist der Grund, warum wir hier sind.“ – leider nicht von mir, sondern von Simon Sinek. Wie auch: „Menschen kaufen nicht, was man tut, sie kaufen warum man es tut.“

Also machen Sie es, bedienen Sie Ihr WARUM in Ihrer Zielgruppe. Finden Sie Ihre Nische, Ihre Kernzielgruppe. Es muss kein teures Magazin sein, es braucht nicht viel Schnick-Schnack. Es muss einzig Ihr Feuer, Ihre Leidenschaft, Ihren Spirit enthalten. Sie sind die Leserin, der Leser Nummer 1. Sie müssen es gern lesen wollen und das am liebsten öfter.

Unsere fünf To-Dos für ein effektives Kundenmagazin:

  1. Unternehmens-Warum identifizieren
    Wann fängt das innere Feuer an stärker zu brennen, bei welchen Themen
    (wichtig: materielle Motivatoren ausgenommen)?
  2. Kundenkern lokalisieren
    Wer kommt immer wieder, und wenn niemand kommt, wie kann ich jene, die die gleichen Interessen haben wie ich, am ehesten für meine Unternehmung begeistern?
  3. Themenfahrplan festlegen
    Was interessiert mich brennend, interessiert das auch ziemlich sicher meinen Kundenkern? Bei großer Unsicherheit: kleine Umfrage starten. 100 ausgefüllte Fragebögen reichen hier vollkommen.
  4. Profis holen
    Machen Sie es nicht selbst, überlassen Sie das Schreiben, Umschreiben, vielleicht nochmal anders Schreiben, Fotos finden und Gestalten Menschen, wie uns.
  5. Vertreiben
    Wichtig: nicht auf die Auflage setzen, das machen die meisten und müssen dafür meist richtig viel Geld in die Hand nehmen. Der Erfolg kann sich auch im Kleinen festigen. Eine Auflage von 5.000 Stück in einem bestimmten Bundesland gezielt versendet tut es auch. Und wenn es zu wenig sein sollte – man kann nachdrucken oder online vermehren. Nicht vergessen: in der Nische spielt die Musik.
Teilen auf: