Viele Unternehmen kehren nach Corona nicht mehr gänzlich ins Büro zurück. Auf Videokonferenz-Tools wie Zoom werden sie deshalb auch in Zukunft nicht verzichten können. Durch die Erfahrungen während der Corona-Pandemie konnten die Videocall-Systeme gleichzeitig immer weiter verbessert werden: Mittlerweile setzen sich in der breiten Masse neben Zoom vielversprechende Alternativen für virtuelle Besprechungen durch.
Videokonferenzsysteme wie Zoom und Teams haben Unternehmen sicher durch die Krisenzeiten gebracht und den Austausch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Homeoffice trotz Social Distancing erleichtert. Aber nicht nur in Pandemiezeiten bieten Onlinemeetings diverse Vorteile: Standortunabhängig miteinander in Kontakt zu treten spart Kosten und Zeit, wodurch wiederum Arbeitsprozesse effizienter abgewickelt werden können. Darüber hinaus hat die Coronakrise einen radikalen Wandel im Arbeitsleben angestoßen und der Trend zum Homeoffice wird auch weiterhin wachsen. Dieser Blogpost zeigt Ihnen hilfreiche Videokonferenz-Systeme neben Zoom und Co.
Whereby
Das norwegische Videokonferenz-Tool Whereby ist in Kostenfragen noch ein Geheimtipp, obwohl es bereits 2013 gelauncht wurde. Mit der kostenfreien Version der Software können bis zu vier Personen an einem Videochat teilnehmen, aber auch die erweiterte Version für größere Gruppen ist schon ab etwa sechs Euro im Monat erhältlich. Praktisch daran ist, dass es für den Videocall keiner Installation bedarf, sondern die Video-Meetings über einen nutzerdefinierten Link direkt im Browser betreten werden können – vom PC oder Mobilgerät aus. Ein eigenes Profil anzulegen ist nicht notwendig. Und auch in Sicherheitsfragen tut sich das Onlinemeeting-Tool positiv hervor: In beiden Versionen sind die Sessions verschlüsselt. In der Pro-Version können zudem Layout und Chat passend zum Corporate Design des Unternehmens verändert werden und auch Gäste, etwa Kundinnen und Kunden, ohne Login teilnehmen.
GoToMeeting
Seit 2019 gibt es bei GoToMeeting eine Menge neuer Funktionen: Das System läuft mittlerweile über Browser, Desktop- und Mobile-App und auch an der Geschwindigkeit beim Starten von Meetings hat GoToMeeting laut Hersteller gearbeitet. Bei Videokonferenzen kann ähnlich wie bei Zoom oder Teams der Bildschirm mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern geteilt werden. Bei der Starter-Version um 24 Euro monatlich sind Meetings mit bis zu zehn Personen möglich, ab 36 Euro monatlich sind es bis zu 150. Auch bei GoToMeeting ist keine Anmeldung erforderlich und der Verbindungsweg ist End-to-End verschlüsselt, für Dritte also nicht einsehbar. Außerdem bietet das Unternehmen Schulungen an, um die Nutzung zu erlernen.
Google Meet
Für Google-Verhältnisse stieg der Konzern relativ spät in den Videokonferenzen-Markt ein: 2013 war das Tool unter dem Namen Google Hangouts für Unternehmen konzipiert worden, die schon mit dem Google Office-Produkt Workspace arbeiteten. Seit 2020 können alle Personen kostenlos Videokonferenzen erstellen: Die Videocalls laufen für bis zu 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern und für maximal eine Stunde direkt im Browser. Eine Voraussetzung, um das Tool verwenden zu können, ist allerdings ein Google-Konto. Für größere Besprechungsgruppen gibt es Bezahl-Abos ab acht Euro monatlich. Google Meet lässt sich zudem mit vielen anderen Google-Diensten wie dem Kalender bis zu Google Docs verbinden. Und es funktioniert sowohl mit Android als auch mit iOS. Das Google-Programm zeichnete sich schon früh durch ein hohes Maß an Sicherheitsmaßnahmen aus, die mittlerweile allerdings auch Zoom und Teams integriert haben: Die Datenübertragung ist standardmäßig verschlüsselt. Einzig bei der telefonischen Teilnahme an einer Videokonferenz weist das Unternehmen darauf hin, dass die Übertragung von Audiodateien über das Telefonnetz nicht hundertprozentig sicher ist
Jitsi Meet
Jitsi Meet funktioniert auf Open-Source-Basis und macht es Nutzerinnen und Nutzern möglich, kostenfrei direkt im Browser an virtuellen Besprechungen teilzunehmen und auch den Bildschirm zu teilen. Auch hier sind keine individuellen Nutzerdaten oder Softwareinstallationen nötig. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können über eine spezifisch erstellte URL ins Meeting einsteigen. Ein Pluspunkt ist, dass sich die einzelnen Meetings mit einem Passwort sichern lassen. Im Gegensatz zu anderen Konferenzsystemen sind die Konferenzräume allerdings zeitlich begrenzt: Sie existieren nur für die Dauer des Meetings und verschwinden, sobald die letzte Person es verlassen hat. An einem Videocall können bis zu 100 Personen teilnehmen, wobei empfohlen wird, die Anzahl auf etwa 30 Teilnehmende zu begrenzen, da sonst die Videoqualität leidet. Genutzt werden kann Jitsi Meet sowohl als Web-App als auch auf Android und iOS-Geräten. Eine End-to-End-Verschlüsselung ist möglich, muss allerdings im Menü explizit aktiviert werden.
TeamViewer Meeting
TeamViewer ist ein alter Hase auf dem Markt, der bereits 2005 als Software für den Fernzugriff erschien. Sukzessive baute das Unternehmen sein Kernprodukt aus, sodass es mittlerweile neben Fernsteuerung und Fernwartung von Computern auch ein sich immer größerer Beliebtheit erfreuendes Tool für Onlinemeetings anbietet. Für bis zu fünf Personen ist die Nutzung kostenlos, die Tarife für die kommerzielle Nutzung betragen zwischen 60 Euro (kleines Paket) und etwa 130 Euro (großes Paket) im Monat. Wer die Software auf Desktop, Mobilgerät und Computer installiert hat, kann an Videokonferenzen mit bis zu 300 Userinnen und Usern teilnehmen und darf mit der Verschlüsselung alle heutigen Sicherheitsstandards erwarten.
Ob Jitsi Meet oder Whereby: Durch die Pandemie sind viele verschiedene Alternativen zu Zoom und Teams in der Mitte der Gesellschaft angekommen, die sich nach besonderen Anforderungen und Zwecken der einzelnen Unternehmen richten. Es gilt am Ende nur, durch Ausprobieren das passende Programm zu finden.
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