Laden
Social Media

(Micro-)Influencer-Marketing für KMUs

Frau arbeitet auf Laptop

Haben Sie schon einmal daran gedacht, eine Influencerin oder einen Influencer in den Marketingplan Ihres Unternehmens miteinzuplanen? In diesem Blogbeitrag möchten wir Ihnen die Vorteile für Ihr KMU aufzeigen und hilfreiche Tipps zur Arbeit mit Micro-Influencerinnen und -Influencern geben.  

Viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) nutzen bereits zielgruppenspezifische Reichweiten von Influencerinnen und Influencer auf sozialen Medien als Teil der Marketing- und Content-Strategie. Es handelt sich hierbei um Influencerinnen und Influencer, die meist über Blogs, Instagram, YouTube oder Pinterest anhand von Produktempfehlungen und eigenen Erfahrungsberichten einen großen Einfluss auf das Konsumentenverhalten ausüben. Die Ziele einer Zusammenarbeit mit Influencerinnnen und Influencer aus Sicht der Unternehmen sind dabei meist Umsatzsteigerung, Erhöhung des Bekanntheitsgrades und Imageverbesserung. Doch welcher Typus von Influencerin und Influencer ist der effektivste für eine Kampagne, einem Produktlaunch oder der Präsentation einer bestimmten Dienstleistung? Können Sie als KMU bereits mit moderatem Budget Erfolge im Influencer Marketing erzielen? Und vor allem: Wie starten Sie die Form der Werbung? Lassen Sie uns gemeinsam einen Fahrplan aufstellen.

In der Nische liegt die Kraft

„Denken Sie „micro“, wenn Influencer-Marketing richtig gut werden soll “, unterstreicht das Content Marketing Institute von Gründer Joe Pulizzi, einem der renommiertesten Marketing-Experten in den USA, in zahlreichen Beiträgen. Als solche „kleinen“ Influencerinnen und Influencern werden rund 75 Prozent der Instagrammerinnen und Instagrammer bezeichnet, die ihre persönlichen Erfahrungen mit 1.000 bis zirka 10.000 Follower teilen. Diese Botschafterinnen und Botschafter verzichten häufig auf allgemeine Themen und spezialisieren sich in der Regel auf ganz spezifische Nischen, wie spezielle Mode, das Eltern-Sein, Schwerpunkte aus dem Bereich der Gesundheit oder die eigenen Erfahrungen mit Extremsportarten. Auf ihrem spezifischen Gebiet gelten sie als sehr glaubwürdig und können Themen bedienen, die eine bestimmte und fokussierte Zielgruppe erreichen. Mit ihren sogenannten Followerinnen und Followern haben sie meist eine sehr enge, freundschaftliche Bindung und interagieren häufig mit ihnen. Dadurch haben Micro-Influencerinnen und -Influencer eine enorm hohe Like- und Engagement-Rate.

Dies bedeutet somit, dass Influencerinnen und Influencer mit einer großen Community nicht zwingend die bessere Partner-Wahl für Ihr Unternehmen darstellen. Zwar ist eine hohe Anzahl an Followern positiv für die Reichweite, da eine breitgefächerte Zielgruppe angesprochen wird. Andererseits benötigen jedoch die meisten erklärungsbedürftigen Produkte keine übermäßige Werbung, sondern wollen vielmehr ein konkretes Zielpublikum erreichen. Masse bedeutet in vielen Fällen auch Streuverlust, da so unter anderem auch viele Personen mit Werbung bespielt werden, die kein Interesse an den Produkten haben. Immer mehr Unternehmen entscheiden sich daher für „kleinere“ und kostengünstigere Influencerinnen und Influencer, die auf sich auf ein spezielles Themengebiet spezialisiert haben. Micro-Influencerinnen und -Influencer vereinfachen einen zielgruppenspezifischen Einstieg in diese Form des Marketings. Ihre Inhalte wie Blogbeiträgen oder Social Media-Postings geben Ihnen einen Indikator dafür, wie eine zukünftige Kooperation aussehen könnte. Dabei spielen die Übereinstimmung der Zielgruppe sowie der Werte des Unternehmens mit jenen der neuen Werbepartner eine maßgebliche Rolle.

Praxisbeispiel

Sie fragen sich jetzt wahrscheinlich, warum wenig Reichweite gut ist? Um dies besser zu verstehen, müssen Sie sich in Ihr Zielpublikum hineinversetzen. Sie haben beispielsweise ein nachhaltiges Modelabel auf den Markt gebracht, das es bis dato in dieser Form noch nicht gab. Betrachten Sie die Situation aus der Perspektive ihrer potenziellen Kundinnen und Kunden. Stellen Sie sich vor, sie als Käuferin oder Käufer treffen den Entschluss: „Ich kaufe nur noch nachhaltig ein!“. Sie setzen sich mit nachhaltigen Modelabels und Second Hand Läden auseinander, informieren sich bei Informationsabenden oder auf Veranstaltungen darüber und folgen natürlich auch auf den sozialen Medien Personen, die selbst vermehrt oder ausschließlich nachhaltige Mode kaufen. Dabei konzentrieren sie sich auf Informationen aus Österreich oder der DACH-Region, die Ihnen konkrete Tipps und Tricks sowie gezielte Kaufvorschläge geben.

Nach ein paar Monaten folgen Sie auf diversen sozialen Medien nachhaltigen Modebegeisterten, die ihre Erfahrungen mit Ihnen teilen und vertrauen diesen. Genau diese Personen haben über Blogs, Instagram, YouTube oder Pinterest anhand von Produktempfehlungen und eigenen Erfahrungsberichten einen großen Einfluss auf Ihr Konsumverhalten ausgeübt. Auf ihren diversen Kanälen haben sie ihr Wissen, die Vorteile sowie die Nachteile mit Ihnen geteilt. Vor Ihnen liegt gleichzeitig eine Broschüre aus Ihrem Briefkasten, die Sie über einen Shop mit nachhaltiger Mode informiert. Welches dieser vorgeschlagenen Geschäfte werden sie in den nächsten Tagen besuchen? Erfahrungsgemäß vertrauen Käuferinnen und Käufer in solchen Fällen eher der eigenen Nische und weniger der Werbung im Postkästchen.

Aller Anfang ist schwer

Haben Sie das ideale Gesicht für ihre Produkte oder Dienstleistungen gefunden haben, dann schreiben Sie dieser Person eine E-Mail oder greifen Sie zum Hörer und führen ein persönliches Telefongespräch.

Machen Sie sich keine Sorgen, falls Sie keine Antwort in Ihrem Postfach finden. Manchmal sind zwei oder drei Anläufe notwendig, um zu unterstreichen, dass Ihnen die Zusammenarbeit wichtig ist. Trauen Sie sich mit Influencerinnen und Influencern auf Augenhöhe zu sprechen, da sie ein gemeinsames Ziel verfolgen: Mehr Aufklärung anhand von Storytelling für ein bestimmtes Thema zu schaffen, um genau dieses Zielpublikum zu erreichen!

Über Geld spricht man nicht? Doch!

Wenn Sie im Marketing tätig sind oder viel mit Kommunikation zu tun haben, wissen Sie, dass es seine Zeit dauert, einen guten Blogbeitrag oder ein ansprechendes Posting zu erstellen. Die Liebe fürs Detail sowie ein zielgruppenspezifisches Netzwerk zeichnen eine gute Influencerin oder einen guten Influencer aus. Eine kostenlose Influencer-Kooperation als selbstverständlich zu sehen, ist daher nicht sehr fair! Wir empfehlen, die einzelnen Kooperationen persönlich zu besprechen, eventuell schon im Vorfeld nach einem Mediakit, einer digitalen Info-Mappe, die alle wichtigen Informationen für potenzielle Werbekunden enthält, auf der Webseite der Influencerin oder des Influencers Ausschau zu halten oder ganz einfach das Thema Geld offen anzusprechen. Offene Kommunikation von Anfang an, hilft Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und eine gute Bindung aufzubauen.

Qualität vor Quantität

Qualität ist alles! Die Verantwortung der Inhalte liegt jedoch nicht nur in den Händen der Influencerin oder des Influencers, sondern auch bei Ihnen. Wirksame Beiträge zu schaffen, bedarf einer guten Kommunikation und Beziehung der Kooperationspartner. Sobald Sie eine positive Antwort auf eine Anfrage zur Zusammenarbeit erhalten haben, ist es ratsam in einem persönlichen Gespräch oder per Videochat die zukünftige gemeinsame Arbeit und den erwarteten Output zu besprechen. Schlagen Sie konkrete Themen vor:  Ein gutes Briefing ist essenziell. Legen Sie während dieser Gespräche die Keywords und Schwerpunkte fest. Es muss außerdem klar definiert werden, welche Wörter oder Themen aufgrund der Unternehmensleitlinie nicht erwähnt werden dürfen. Geben Sie den Influencerinnen und Influencern trotzdem künstlerische Freiheit, damit sie der Kreativität freien Lauf lassen können. Zu häufig genannte Marken- oder Produktnamen machen kein gutes Bild. Auch bei werblichen Social Media-Beiträgen muss immer der zum Produkt passende Content im Mittelpunkt stehen, um von Followerinnen und Followern als vertrauenswürdige Empfehlung aufgefasst zu werden.

Bedenken Sie bei den Kooperationen mit Influencerinnen und Influencern außerdem, dass gemeinsame Ziele verfolgt werden, die auf folgenden Punkten basieren:

  • Aufmerksamkeit für das Thema schaffen
  • Mit dem Zielpublikum interagieren
  • Reichweite aufbauen
  • Schaffung von Kaufreizen bei einem Produkt oder einer Dienstleistung mit hohem Erklärungsbedarf.

Nutzen Sie die zielgruppenspezifische Reichweite und das Know how der Influencerinnen und Influencer, um mehrere unterschiedliche Social Media-Kanäle zu bespielen – und vergessen Sie nicht, die Inhalte auch über ihre Unternehmensseiten auf den sozialen Medien zu teilen. So schaffen Sie sich ein Netzwerk und erreichen zahlreiche potenzielle Kundinnen und Kunden, die Interesse an Ihrem Unternehmen und Ihren Produkten haben.

Bildquelle: unsplash.com

Teilen auf: