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Beim Lesen einer Zeitung, einer Zeitschrift oder eines Magazins – egal ob print oder online – haben Sie es vermutlich schon einmal gesehen: Ein Advertorial. Also einen Beitrag, der optisch wie ein Artikel des jeweiligen Mediums aussieht, inhaltlich jedoch ein PR-Artikel ist. Wir haben Tipps, wie Sie gute Advertorials verfassen.

Der Ausdruck „Advertorial“ ist eine Wortschöpfung, zusammengesetzt aus den englischen Begriffen „Advertisement“ (Deutsch: Werbeanzeige) und „Editorial“ (Leitartikel oder Vorwort), und kennzeichnet eine besondere Art der Werbeeinschaltung: Ein Advertorial ist bezahlte Werbung für ein Produkt oder einen Service, aber – und das ist der große Unterschied zu einer herkömmlichen Anzeige – in redaktioneller Aufmachung.

Durch die Verbindung der Aspekte Werbung und redaktionelle Optik wird ein Advertorial auf den ersten Blick also nicht als Werbung wahrgenommen. Da der Unterschied beim flüchtigen Betrachten oft nicht sofort erkennbar ist, ihm von Leserinnen und Lesern deshalb sogar mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, ist es umso wichtiger, dass ein Advertorial eindeutig als solches gekennzeichnet ist. Advertorials müssen klar durch einen schriftlichen Zusatz wie „Werbung“, „Promotion“ oder „entgeltliche Schaltung“ erkennbar sein, um die Trennung von unabhängiger Redaktion und bezahlter Kommunikation zu gewährleisten. Wird ein bezahlter Text in einem Print- oder Online-Medium nicht klar gekennzeichnet, liegt ein Verstoß vor. Außerdem leidet die Glaubwürdigkeit des Medien-Unternehmens.

Advertorials sind beliebt – warum?

Egal ob in einem Print-Produkt oder online – Advertorials sind weit verbreitet und als ein Bestandteil im Mix der verschiedenen Werbemaßnahmen sehr beliebt. Denn die Werbewirkung eines Advertorials, das Werbeinhalte in einem redaktionellen Umfeld präsentiert und somit viele Leserinnen und Leser zielgenau mit wichtigen Informationen erreicht, ist enorm.

Ein klassisches Inserat besteht meist aus einem großen Bild und enthält nur die wichtigsten Informationen, die man an die potenziellen Kundinnen und Kunden bringen will. Im Unterschied dazu hat das Advertorial einen größeren Wortanteil und durch informative Inhalte das Potenzial, die Aufmerksamkeit der Leserinnen und Leser zu fesseln. Doch um diesen Vorteil gegenüber einer klassischen Werbeanzeige – die natürlich weiterhin ihre Berechtigung hat – ausspielen zu können, müssen Advertorials gezielt eingesetzt werden und Gestaltung sowie Inhalt überzeugen.

So gelingt ein gutes Advertorial

Botschaften, die in eine gute Geschichte verpackt werden, erzeugen mehr Aufmerksamkeit. Damit ein journalistisch gestalteter PR-Artikel also seine volle Wirkung entfaltet, und Inhalt und Informationen bei der gewünschten Zielgruppe ankommen, sind gutes Storytelling und inhaltlicher Mehrwert gefragt.

  • Mit inhaltlicher Stärke die Neugierde wecken

Statt die Leserin und den Leser mit offensichtlichen Werbeinhalten zu langweiligen, gilt es, mit einer inhaltlich starken und interessanten Story zu fesseln und die Neugierde zu wecken. Das kann durch eine journalistische Herangehensweise gelingen: Am Beginn steht ein starker und sprachlich gut formulierter Einstieg, der die Kernbotschaft beinhaltet.

  • W-Fragen beantworten, kurze und prägnante Sätze

Auch müssen zu Beginn die W-Fragen (wer, wann, wie, wo, was und warum) beantwortet werden, um vollständig und informativ zu sein. Sowohl die Sätze als auch der ganze Text sollen nicht zu lang sein, damit ein Lesefluss entsteht und Leserinnen und Leser nicht abspringen.

  • Zitate lockern den Text auf

Empfehlenswert ist auch, authentische Zitate der handelnden Personen einzubauen. Sogenannte O-Töne von Interviewpartnerinnen und Interviewpartnern lockern den Text auf und sind gleichzeitig packender als die indirekte Rede.

  • Anpassen an das redaktionelle Umfeld und Medium

Insgesamt gilt es, sich bei der Gestaltung und dem Stil des Advertorials an das Medium anzupassen, in dem es erscheint. Das gilt natürlich auch für die Auswahl der Bilder, die für den Artikel verwendet werden. Die Fotos zum Text sollen zum Medium passen und viel Aufmerksamkeit wecken – und somit Lust aufs Lesen des Advertorials machen.

Ein Advertorial kann also unter bestimmten Voraussetzungen eine gute und effektive Alternative zu einem Inserat sein. Es wird gesehen, es wird gelesen und kommt demnach – entsprechend gekennzeichnet natürlich – bei den Leserinnen und Lesern an.

 

Bildquelle: Adobe Stock – onephoto

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Viele Unternehmen kehren nach Corona nicht mehr gänzlich ins Büro zurück. Auf Videokonferenz-Tools wie Zoom werden sie deshalb auch in Zukunft nicht verzichten können. Durch die Erfahrungen während der Corona-Pandemie konnten die Videocall-Systeme gleichzeitig immer weiter verbessert werden: Mittlerweile setzen sich in der breiten Masse neben Zoom vielversprechende Alternativen für virtuelle Besprechungen durch.  

Videokonferenzsysteme wie Zoom und Teams haben Unternehmen sicher durch die Krisenzeiten gebracht und den Austausch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Homeoffice trotz Social Distancing erleichtert. Aber nicht nur in Pandemiezeiten bieten Onlinemeetings diverse Vorteile: Standortunabhängig miteinander in Kontakt zu treten spart Kosten und Zeit, wodurch wiederum Arbeitsprozesse effizienter abgewickelt werden können. Darüber hinaus hat die Coronakrise einen radikalen Wandel im Arbeitsleben angestoßen und der Trend zum Homeoffice wird auch weiterhin wachsen. Dieser Blogpost zeigt Ihnen hilfreiche Videokonferenz-Systeme neben Zoom und Co.

Whereby

Das norwegische Videokonferenz-Tool Whereby ist in Kostenfragen noch ein Geheimtipp, obwohl es bereits 2013 gelauncht wurde. Mit der kostenfreien Version der Software können bis zu vier Personen an einem Videochat teilnehmen, aber auch die erweiterte Version für größere Gruppen ist schon ab etwa sechs Euro im Monat erhältlich. Praktisch daran ist, dass es für den Videocall keiner Installation bedarf, sondern die Video-Meetings über einen nutzerdefinierten Link direkt im Browser betreten werden können – vom PC oder Mobilgerät aus. Ein eigenes Profil anzulegen ist nicht notwendig. Und auch in Sicherheitsfragen tut sich das Onlinemeeting-Tool positiv hervor: In beiden Versionen sind die Sessions verschlüsselt. In der Pro-Version können zudem Layout und Chat passend zum Corporate Design des Unternehmens verändert werden und auch Gäste, etwa Kundinnen und Kunden, ohne Login teilnehmen.

GoToMeeting

Seit 2019 gibt es bei GoToMeeting eine Menge neuer Funktionen: Das System läuft mittlerweile über Browser, Desktop- und Mobile-App und auch an der Geschwindigkeit beim Starten von Meetings hat GoToMeeting laut Hersteller gearbeitet. Bei Videokonferenzen kann ähnlich wie bei Zoom oder Teams der Bildschirm mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern geteilt werden. Bei der Starter-Version um 24 Euro monatlich sind Meetings mit bis zu zehn Personen möglich, ab 36 Euro monatlich sind es bis zu 150. Auch bei GoToMeeting ist keine Anmeldung erforderlich und der Verbindungsweg ist End-to-End verschlüsselt, für Dritte also nicht einsehbar. Außerdem bietet das Unternehmen Schulungen an, um die Nutzung zu erlernen.

Google Meet

Für Google-Verhältnisse stieg der Konzern relativ spät in den Videokonferenzen-Markt ein: 2013 war das Tool unter dem Namen Google Hangouts für Unternehmen konzipiert worden, die schon mit dem Google Office-Produkt Workspace arbeiteten. Seit 2020 können alle Personen kostenlos Videokonferenzen erstellen: Die Videocalls laufen für bis zu 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern und für maximal eine Stunde direkt im Browser. Eine Voraussetzung, um das Tool verwenden zu können, ist allerdings ein Google-Konto. Für größere Besprechungsgruppen gibt es Bezahl-Abos ab acht Euro monatlich. Google Meet lässt sich zudem mit vielen anderen Google-Diensten wie dem Kalender bis zu Google Docs verbinden. Und es funktioniert sowohl mit Android als auch mit iOS. Das Google-Programm zeichnete sich schon früh durch ein hohes Maß an Sicherheitsmaßnahmen aus, die mittlerweile allerdings auch Zoom und Teams integriert haben: Die Datenübertragung ist standardmäßig verschlüsselt. Einzig bei der telefonischen Teilnahme an einer Videokonferenz weist das Unternehmen darauf hin, dass die Übertragung von Audiodateien über das Telefonnetz nicht hundertprozentig sicher ist

Jitsi Meet

Jitsi Meet funktioniert auf Open-Source-Basis und macht es Nutzerinnen und Nutzern möglich, kostenfrei direkt im Browser an virtuellen Besprechungen teilzunehmen und auch den Bildschirm zu teilen. Auch hier sind keine individuellen Nutzerdaten oder Softwareinstallationen nötig. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können über eine spezifisch erstellte URL ins Meeting einsteigen. Ein Pluspunkt ist, dass sich die einzelnen Meetings mit einem Passwort sichern lassen. Im Gegensatz zu anderen Konferenzsystemen sind die Konferenzräume allerdings zeitlich begrenzt: Sie existieren nur für die Dauer des Meetings und verschwinden, sobald die letzte Person es verlassen hat. An einem Videocall können bis zu 100 Personen teilnehmen, wobei empfohlen wird, die Anzahl auf etwa 30 Teilnehmende zu begrenzen, da sonst die Videoqualität leidet. Genutzt werden kann Jitsi Meet sowohl als Web-App als auch auf Android und iOS-Geräten. Eine End-to-End-Verschlüsselung ist möglich, muss allerdings im Menü explizit aktiviert werden.

TeamViewer Meeting

TeamViewer ist ein alter Hase auf dem Markt, der bereits 2005 als Software für den Fernzugriff erschien. Sukzessive baute das Unternehmen sein Kernprodukt aus, sodass es mittlerweile neben Fernsteuerung und Fernwartung von Computern auch ein sich immer größerer Beliebtheit erfreuendes Tool für Onlinemeetings anbietet. Für bis zu fünf Personen ist die Nutzung kostenlos, die Tarife für die kommerzielle Nutzung betragen zwischen 60 Euro (kleines Paket) und etwa 130 Euro (großes Paket) im Monat. Wer die Software auf Desktop, Mobilgerät und Computer installiert hat, kann an Videokonferenzen mit bis zu 300 Userinnen und Usern teilnehmen und darf mit der Verschlüsselung alle heutigen Sicherheitsstandards erwarten.

Ob Jitsi Meet oder Whereby: Durch die Pandemie sind viele verschiedene Alternativen zu Zoom und Teams in der Mitte der Gesellschaft angekommen, die sich nach besonderen Anforderungen und Zwecken der einzelnen Unternehmen richten. Es gilt am Ende nur, durch Ausprobieren das passende Programm zu finden.

Bildquelle: unsplash.com

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Seit Silicon Valley ist Künstliche Intelligenz aus der Tech-Welt nicht mehr wegzudenken. Fast jedes Unternehmen setzt heutzutage auf intelligente Systeme, um die zunehmende Komplexität der Social-Media-Kanäle zu optimieren.

Playlist-Vorschläge auf Spotify, Film-Empfehlungen beim Netflix-Abend oder Reise-Tipps, weil man „Mallorca“ gegoogelt hat. Wer soziale Netzwerke, Suchmaschinen oder Streaming-Dienste nutzt, stärkt den Online-Wettbewerb und damit den zunehmenden Einsatz der künstlichen Intelligenz. Algorithmen filtern, was wir ansehen, hören oder kaufen. Firmen müssen sich deshalb Strategien überlegen, wie sie möglichst viele Kundinnen und Kunden auf ihre Webseite locken. Gegenwärtig wird auch im Social Media Marketing auf Künstliche Intelligenz (KI) gesetzt. Wie das genau abläuft, zeigen wir Ihnen im folgenden Blogpost.

Welche Möglichkeiten bieten KI-Tools im Social Media Management?

Unternehmen, die ein erfolgreiches Social Media Marketing führen möchten, nutzen im Idealfall intelligente Systeme für die Datenverarbeitung ihrer Kundinnen und Kunden. Die sogenannten „KI-Tools“ sind Werkzeuge, die der Social Media-Abteilung helfen relevante Dateninformationen zu sammeln und zu interpretieren. Sie erfassen wie die Personen in den sozialen Netzwerken interagieren und kommunizieren. Die Analyse des Nutzerverhaltens hilft bei der Weiterverfolgung aktueller Trends und kann für Marketing-Zwecke genutzt werden.

Das bedeutet für den Online-Wettbewerb: Je umfangreicher der Einsatz dieser Systeme, desto erfolgreicher lässt sich Werbung und Produktvermarktung auf die Kundschaft abstimmen. Andernfalls könnten Marketingabteilungen großer Konzerne mit der ansteigenden Flut an Likes, Kommentaren und Verlinkungen in absehbarer Zeit überfordert sein.

Wie verhalten sich Userinnen und User auf dem jeweiligen Social-Media-Kanal? Welche Inhalte werden konsumiert? Was sind die neuesten Trends und welche Werbe-Strategien lassen sich aus den Verhaltensweisen der potenziellen Kundinnen und Kunden ableiten? Marketingteams müssen sich mit vielen Fragen auseinandersetzen. In den letzten fünf Jahren gab es im Bereich der künstlichen Intelligenz eine enorme Entwicklung, sodass diese Fragen heute relativ einfach mit deren Hilfe beantwortet werden können. Ein Teilgebiet der KI, das dazu imstande ist, ist beispielsweise das „Machine Learning“. Dabei erkennen die intelligenten Werkzeuge durch Algorithmen Muster und Gewohnheiten der Userinnen und User. Diese werden in Datensätzen angelegt und gespeichert. So sparen Unternehmen viel Zeit und Arbeit. Die KI erkennt was Userinnen und User ansehen, liken, teilen und kommentieren. Diese Informationen werden gesammelt und geben Aufschluss über die Wünsche und Interessen der Zielgruppen. Marketingabteilungen erhalten so Einblicke in die Vorlieben potenzieller Kundinnen und Kunden. Dies wiederum gibt ein klareres Bild darüber, wie der personalisierte Content aussehen muss, um die Zielgruppe anzusprechen. Je mehr Daten vorhanden sind, desto individueller können die gewünschten Leistungen zugeschnitten werden. Das stärkt die Bindung der Nutzerinnen und Nutzern zur Marke und damit auch zum Unternehmen.

KI-Tools übernehmen also routinierte Marketing-Aufgaben, reduzieren dadurch den zeitlichen Aufwand und anfallende Kosten. Sie adressieren via Facebook, Instagram, TikTok und Co. direkt die Zielgruppe des Unternehmens. Größere Unternehmen haben in der Regel mehr Kapital, um in intelligente Systeme zu investieren und auch nachhaltig damit zu arbeiten. Im Print-Marketing oder in der Außenwerbung (Werbung im öffentlichen Raum) steht der Einsatz von KI-Tools noch am Anfang. Daher beschränken wir uns in diesem Blogartikel auf die Plattform Instagram und den Bereich des Community Managements.

Wie die Mode-Industrie Instagram für sich nutzt

Instagram ist ein Social Media-Kanal, der von Mode-Unternehmen gerne zur Eigenvermarktung und zur Präsentation ihrer Produkte genutzt wird. Hier haben sie den Zugriff auf öffentliche Instagram-Profile der international bekanntesten Influencerinnen und Influencer, Models oder Celebrities. Mit einer gewaltigen Zahl an Followerinnen und Followern stehen diese Personen repräsentativ für eine ganze Generation. Sie sind stylisch, modern, reisen um den Globus und sind auf den exklusivsten Veranstaltungen anzutreffen. Ihre Postings bieten aber häufig auch ein enormes Identifikationspotential für Milliarden von Followerinnen und Followern. Und genau das bleibt auch der Lifestyle- und Fashionwelt nicht verborgen.
Die KI-basierte Marktforschung der Social Media Plattform erkennt und filtert, per Foto- und Videoerkennung welche Kleidungsstücke oder Beautyprodukte jene Personen tragen und speichert diese Informationen. Neben der visuellen Erkennung wird etwa bei Instagram-Reels auch die Stimmlage und Wortwahl, der sich darstellenden Personen analysiert, um Gefühlsempfindungen zu prüfen. Dadurch kann gezielt das Konsumverhalten der Kundinnen und Kunden analysiert werden, die sich an den Styles der Influencerinnen und Influencer orientieren. Mode-Konzerne nutzen diese Strategie für eigene Werbe-Konzepte und Marketing-Strategien. Auch hier gilt: Je mehr Datensätze der Influencerinnen und Influencer gespeichert werden, desto effektiver die Auswertung. Ziel ist es Models, Influencerinnen und Influencer für die eigene Werbekampagne zu gewinnen, damit diese Personen für die Verkaufsprodukte werben.

KI-Tools gegen Hate-Speech

Nicht nur die Modebranche profitiert vom Einsatz der intelligenten Systeme. Medienunternehmen, die ein ausgeprägtes Community Management führen, nutzen die künstliche Intelligenz unter anderem, um Diskussionen in Foren zu moderieren. Das KI-System erkennt Personen, die etwa negative Kommentare, Fake News oder Verschwörungstheorien verbreiten und sperrt diese automatisch. Auch die User-Kommentare werden durch KI-Tools analysiert und gegebenenfalls gelöscht.
Das Vorgehen wird von Medienunternehmen unterschiedlich, je nach deren Community-Richtlinien ihrer Netiquette, gehandhabt. Darin wird häufig auf einen respektvollen Umgang und konstruktive Argumente hingewiesen. Hitzige Debatten werden durch automatisierte Redewendungen beschwichtigt. Als Beispiel: „Bitte formulieren Sie Kritik sachlich und differenziert. Danke, die Redaktion XY“. Dadurch wird den Community-Teams aufwändige Arbeit abgenommen und der Fokus richtet sich auf einen sachlichen Meinungsaustausch in den Online-Gesprächen.

Nützliche KI-Tools für Marketing-Strategien

Jedes Unternehmen hat diverse Anforderungen für Ihr Social Media Management. Es gibt unzählige Tools, die verschiedene Funktionen erfüllen, Marketing-Strategien erleichtern und erfolgreiche Werbekampagnen garantieren. Im Folgenden werden nun drei sehr hilfreiche KI-Tools genauer erläutert.

  • Dash Hudson: Dieses Tool ist speziell für visuelle Inhalte geeignet. Das Werkzeug analysiert Trends hinsichtlich der Foto- und Videogestaltung, wie Farbwahl und Textstil, sodass Unternehmen gezielt visuelle Inhalte nach Trends ausrichten können.
  • Phrasee: Phrasee hilft bei der Erstellung von Marketingtexten, indem es sie auf ihren Erfolg prüft. Dabei wird durch Analysen herausgefiltert, welche Botschaft in welchem Format bei Ihrer Zielgruppe besonders gut funktioniert.
  • Brand24: Das Tool Brand24 gibt Aufschluss darüber, wo Ihr Unternehmen oder Ihre Marke erwähnt wurde. Es analysiert Hashtags und Schlüsselwörter und zeigt in welchem Zusammenhang diese erstellt wurden. Das offenbart wie die Öffentlichkeit über Ihr Unternehmen oder ihre Marke denkt.

Achtung!

Sobald Userinnen und User jedoch ihre persönlichen Informationen in den sozialen Medien reduzieren, können die KI-Algorithmen Verhalten und Interessen nicht mehr nachvollziehen. Das bedeutet, dass eben jene Daten nicht mehr für personalisierte Werbung weiterverwendet werden können. Wer etwa auf Social Media-Plattformen zu übereilt gesetzlichen Vereinbarungen zustimmt, verzichtet außerdem häufig auf Rechte wie den Schutz der eigenen Daten. Userinnen und User sollten daher vor der Nutzung individuell reflektieren, womit sie sich im Online-Alltag wohlfühlen und dementsprechend agieren.

Bildquelle: unsplash.com

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Sie möchten die Reichweite und Sichtbarkeit Ihres Unternehmens steigern? Instagram-Reels können Ihnen dabei helfen, mit Ihrem Service und Ihren Produkten Ihre Zielgruppe zu erreichen und von Ihrer Marke zu überzeugen. Wir zeigen Ihnen wie.

Laut Instagram for Business folgen neunzig Prozent der Userinnen und User mindestens einem Unternehmen. 83 Prozent der Community entdecken durch Instagram Unternehmen, die sie vorher nicht kannten. Sich über Produkte und Marken zu informieren, zählt zum zweithäufigsten Grund für den Instagram-Besuch – direkt nach dem Posten und Teilen von Fotos und Videos, bestätigt auch eine Studie des Marktforschungsunternehmens GWI 2022. Vor allem Postings in Video- und Karussell-Formaten führen bei Instagram-Userinnen und -Usern zu höheren Engagement-Raten als Bild-Postings. Das machten sich große Unternehmen wie Nike oder das Magazin National Geographic zunutze: Mit multimedialen Inhalten rangieren sie mit Celebrities wie Sängerin Beyonce oder Fußballer Ronaldo unter den Top-50-Seiten weltweit und überzeugen ihr Publikum unter anderem mit Reels, Kurzvideos mit Informationen, Unterhaltung und Kernbotschaften komprimiert auf maximal 60 Sekunden (Stand: März 2022). Wie können auch Sie Ihre Zielgruppe mit Instagram-Reels ansprechen?

Instagram-Reels für Ihr Unternehmen erstellen

Planen Sie Ihre Reels

Legen Sie sich eine Strategie und ein Storyboard (ein Skript Ihres geplanten Reels) zurecht und planen Sie Test-Reels. Sie können Ihr Publikum noch stärker erreichen, indem Sie auf aktuell angesagte Themen wie Reisen und Natur eingehen. Beim Bezug auf aktuelle Ereignisse wie der Pandemie sind Sensibilität, eine zielgruppengerechte Ansprache und das Schaffen eines Nutzens für das Publikum gefragt.

Senden Sie eine klare, starke Botschaft

Grundsätzlich gilt bei Reels: Steigen Sie stark ein, zeigen Sie Ihrem Publikum, worum es Ihnen geht, und enden Sie mit einem Call-to-Action! Scheuen Sie sich nicht, dabei Ihre Persönlichkeit zu zeigen. Erstellen Sie vier oder fünf Videos mit unterschiedlichen Formaten, Längen und Aspekten zu Ihrem Vorzeige-Produkt oder Vorzeige-Service, um seine Geschichte von verschiedenen Seiten zu beleuchten. Hier ein Beispiel, wie Sie vorgehen können:

  1. Zeigen Sie klar und direkt, worum es geht: Stellen Sie das Produkt vor und verkünden Sie seinen Namen und den Namen der Marke.
  2. Wenden Sie das Produkt an und bringen Sie seine Besonderheiten klar und prägnant auf den Punkt.
  3. Teilen Sie Preis und Verfügbarkeit und laden Sie das Publikum ein, seine Fragen, Kommentare und weiteren Nachrichten zum Produkt mit Ihnen zu teilen.

Wandeln Sie Videos in Reels um

Für die Umwandlung Ihrer Videos in Instagram-Reels, wählen Sie Ihr Video in Ihrer Galerie aus, klicken in Instagram auf das Quadrat mit dem Plussymbol, hier auf Reel und anschließend links unten auf das Quadrat mit der Bildvorschau, um ihr Video hinzuzufügen. Nun können Sie die Lautstärke verändern, ein Voice-Over erstellen, Stimmeffekte, Sticker, Texte und andere Effekte hinzufügen, sowie Video-Länge (15, 30 oder 60 Sekunden), Musik, Geschwindigkeit, Layout und Timer bestimmen. Soll Ihr Reel auch ohne Ton funktionieren, hilft es, Untertitel hinzuzufügen. Aktuell ist das in Instagram für deutschsprachige Reels allerdings nur über Umwege oder externe Apps möglich. Sind Sie schließlich mit Ihrem Entwurf zufrieden, dann trennt Sie nur noch ein Schritt von der Veröffentlichung.

Veröffentlichen Sie Ihren Reel

Mit einem aussagekräftigen Kurztext in der Reel-Bildunterschrift beschreiben Sie die Hintergründe und Zusammenhänge im Video. Fügen Sie rund sechs möglichst spezifische Hashtags hinzu. Die Hashtags machen Ihren Content für Userinnen und User, die Ihrer Unternehmensseite noch nicht folgen, auffindbar und schaffen damit Sichtbarkeit für Ihre Marke. Nun können Sie Ihr Reel für eine spätere Veröffentlichung speichern oder unmittelbar teilen.
Nach der Veröffentlichung erscheint Ihr Reel im Instagram-Feed Ihres Profils, im gesonderten Reel-Fenster (sofern das Video viele Interaktionen erhält auch auf der „Entdecken-Seite“). Wie sorgen Sie nun dafür, dass Ihre Reels unter die Menschen kommen?

Wachsen Sie mithilfe von Instagram-Kommentaren

Treten Sie mit Instagram-Userinnen und -Usern in Verbindung. Ähnliche Instagram-Posts mit Ihren Tipps, Ergänzungen, Ihren Learnings, Erfahrungen oder Empfehlungen zu kommentieren und Kollaborationen mit anderen Unternehmen aber auch Communities auf Instagram einzugehen, hilft Ihnen dabei, Ihre Reels und somit auch Ihre Marke sichtbarer sowie bekannter zu machen.

Best-Practice-Beispiele: Reels for Businesses

Dass sich Reels für sämtliche Firmenbereiche eigenen, haben nationale und internationale Unternehmen bewiesen. Mit Persönlichkeit in Form von professionellen Werten und Know-how überzeugen sie und schaffen einen Mehrwert für das Publikum. Hier finden Sie einige Beispiele für erfolgreiche Unternehmens-Reels:

Behind-the-Scenes

Wissenschaft: stina.biologista
Simpel und effektiv gibt Stina Börchers, PhD-Studentin im Bereich Neurowissenschaften am Institut für Neurowissenschaften und Physiologie an der Universität Gothenburg, Schweden, einen Blick hinter die Kulissen ihres Forschungsalltags. Damit gewährt sie dem Publikum Einblicke in Bereiche, die für Gewöhnlich nicht jedem zugänglich sind, und positioniert sich gleichzeitig als Expertin in ihrem Fachgebiet.

Exekutive: österreichische Polizei
Auch die österreichische Polizei setzt erfolgreich auf Reels, um ihre Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und deren Arbeit für die Community sichtbarer zu machen. Das Team zu zeigen, schafft Nähe, Vertrauen und Identifikation sowie eine Bindung zur Zielgruppe.

Launch neuer Produkte/Services

Kunst und Kultur: Kunsthistorisches Museum
Dass es nicht immer einer Person vor der Kamera bedarf, beweist das Kunsthistorische Museum in ihrer Produkt- und Service-Vorstellung. Mit einer Kamerafahrt durch das Gebäude und stimmungsvoller Musik zeigt sie dem Publikum, was es bei einem Besuch des Museums erwartet und macht Lust auf mehr.

Medien: The Economist
Produkt-Vorschauen und -Ankündigungen können sich natürlich auch auf Magazine beziehen, wie der Economist zeigt. Ein Ausschnitt einer Interview-Sequenz vermittelt die Kernbotschaft des Gesprächs und macht gleichzeitig neugierig auf das gesamte Interview. Durch Untertitel und Bauchbinden funktioniert dieser Reel auch ohne Ton.

Vision: Community als Markenbotschafter

Sportbekleidung: Nike
Nike holt erfolgreich seine Community von Athletinnen und Athleten, die dieselben Werte und Ansichten wie das Unternehmen teilen, vor den Vorhang. Indem Nike seiner Community die Möglichkeit gibt, sich zu präsentieren – und so mit ihnen kooperiert – stärkt das Unternehmen seine Beziehung zu dieser Community, schafft hochqualitativen, abwechslungsreichen Content und sichert sich ihre Unterstützung bei der Vermarktung.

Tourismus: VisitAustria
Das österreichische Tourismusbüro verpackt seine Inhalte in aufwendig produzierte Reels, die sie mit stimmungsvoller Musik hinterlegen. Dabei nutzt es hochqualitative Inhalte von Userinnen und Usern, die selbst gerne in Österreich unterwegs sind. Mit den Bild- und Video-Credits der Ersteller und Links zu ihren Instagram-Profilen zollt VisitAustria den Content-Erstellern Anerkennung und kooperiert auf diese Weise mit ihnen, um gemeinsam mehr Sichtbarkeit für die eigene Marke zu schaffen.

Der Blick auf unsere Best-Practice-Beispiele zeigt, dass bei der Kreation von Instagram-Reels Kreativität gefragt ist, um die gewünschte Zielgruppe mit den Inhalten zu erreichen und zu überzeugen. Das Video-Format von Instagram kann es Ihnen ermöglichen, Ihre Reichweite, Sichtbarkeit sowie Conversions zu erhöhen – denken Sie aber daran, Ihre Kerninhalte in maximal 60 Sekunden klar, deutlich und stark zu kommunizieren: Was sind die Vision und die zentrale Botschaft Ihres Unternehmens? Zeigen Sie es mit einer Portion Kreativität in Ihren Instagram-Reels!

Bildquelle: unsplash.com

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Das Podcast-Cover ist entscheidend, um neue Hörerinnen und Hörer zu gewinnen. Bei der Gestaltung sind einige wichtige Aspekte zu beachten. Wir zeigen Ihnen, mit welchen Tipps Sie Ihr Cover ansprechend gestalten und stellen Ihnen hilfreiche Tools und Designprogramme vor.

Das Podcast-Angebot wächst stetig, der Wettbewerbsdruck ist daher hoch. Um sich dennoch von der Konkurrenz abzuheben, optimieren Sie den ersten Eindruck der Hörerinnen und Hörer: das Titelbild. Es muss anziehend, klar und ausdrucksstark sein, gleichzeitig soll es Ihr Thema visualisieren. Dieser Blogpost unterstützt Sie bei Ihrem individuellen und zielgruppengerechten Erstellprozess.

Coverbild: Branding, Thema, Auftritt

Bevor Sie mit der Gestaltung des Podcast-Covers beginnen, definieren Sie zuerst Ihre Inhalte sowie Ihre potenzielle Zielgruppe, denn hier liegt der Schlüssel zum Erfolg. Kein Podcast funktioniert langfristig ohne Hörerinnen und Hörer. Daher gilt es herauszufinden, wer diese Personen sind und in weiterer Folge, wie Sie sie erreichen und ansprechen können. Das Podcast-Cover ist der erste Touchpoint für Ihre Kundinnen und Kunden und somit Ihr erstes und eines der wichtigsten Sprachrohre zur Außenwelt. Gefällt es, wird eher daraufgeklickt. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, beim Design Zeit und Geld zu investieren. Es ist wichtig, einen visuellen Wiedererkennungswert zu schaffen und sich vorab Gedanken über Message und Branding des Podcasts zu machen. Um ein konsistentes und stimmiges Erscheinen Ihres Podcasts zu gewährleisten, müssen diese Aspekte im weiteren Verlauf bei der Cover-Erstellung aufgegriffen werden.

Leitfragen für das Cover-Design:

  • Was ist das Thema des Podcasts? Wer oder was steht im Fokus?
  • Wie soll das Thema Ihrer Zielgruppe vermittelt werden? Was ist Ihre Message?
  • In welcher Form möchten Sie sich als Host in Ihrem Podcast widerspiegeln?
  • Welche stilistischen Elemente (Schrift, Icons, Fotos, Farben) passen dazu?
  • In welchem Ton sprechen Sie zu Ihren Hörerinnen und Hörer?

Welche Informationen braucht das Cover?

Das Motto bei der Titelbild-Gestaltung lautet: „Weniger ist mehr“. Daher konzentrieren Sie sich auf die wesentlichsten Elemente und überladen Sie Ihr Cover nicht mit Text, unzähligen Grafiken oder Farben. Beschränken Sie sich auf maximal sieben Wörter. Achten Sie außerdem darauf, dass Ihre zuvor ausgearbeitete Markenidentität in Bild- und Designsprache gleichbleibend ist sowie in allen Bereichen (Ansprache, Farben, Wording) in Verbindung zu Ihrer Message steht (=Corporate Design). Auf ein gelungenes Cover gehören daher:

  • Symbolische Elemente: Denken Sie darüber nach, welche symbolischen Elemente Ihre Botschaft beziehungsweise Ihre Thematik stützen und visualisieren könnten. Behandeln Sie beispielsweise Rechtsthemen in Ihrem Podcast, wäre das Paragraphenzeichen ein passendes Sinnbild. Dieses Vorgehen ermöglicht Ihren Hörerinnen und Hörern eine rasche Zuordnung und kann deren Interesse wecken. Achten Sie auch darauf, welcher Ton in Ihrem Podcast herrscht. Treten Sie als Expertin oder Experte rein sachlich auf und widmen sich ausschließlich der Wissensvermittlung? Bauen Sie auch Privates und Humorvolles in Ihre Podcast-Folgen ein und nehmen dadurch eher eine freundschaftliche Ebene ein? Diese Punkte können etwa bei der Farbgestaltung oder dem Einsatz von Schriftarten berücksichtigt werden.
  • Logo des Unternehmens: Wenn es sich bei Ihrem Podcast um ein unternehmensorientiertes Projekt handelt, platzieren Sie Ihr Logo am Cover. Das ermöglicht einen schnellen Wiedererkennungseffekt und vermittelt direkt die mit Ihrer Marke verbundenen Botschaften, wie zum Beispiel ein Qualitätsversprechen oder eine bestimmte Überzeugung.

Welches Design passt zu meinem Podcast?

Bei der visuellen Umsetzung des Podcast-Covers gibt es einige wichtige Dinge zu beachten:

  • Schrift: Verwenden Sie eine angemessene Schriftgröße, damit Ihr Titel gut lesbar ist und mischen Sie maximal zwei unterschiedliche Schriftarten. Schriften ohne Serifen sind auf dem Display immer leichter zu lesen.
  • Platzierung: Platzieren Sie relevante Elemente, wenn möglich nicht im unteren Drittel des Bildes, da bei einigen Podcast-Portalen das Abspielfunktions-Menü diesen Bereich verdeckt.
  • Optimierung: Vergewissern Sie sich, wie Ihr Cover bei der Nutzung des Dark-Modus (einer dunklen Bildschirmdarstellung auf Smartphones mit schwarzem Hintergrund und weißer Schrift) wirkt. Verwendete Farben, Fotos und Bilder können in dieser Darstellungsoption eine ganz andere Wirkung erhalten. Ziel ist es, dass Ihr Titelbild in allen Formaten und Modi ansprechend ist.
  • Konsistenz: Erarbeiten Sie ein einheitliches und konsistentes Corporate Design, um einen Wiedererkennungswert zu schaffen.

Ausschlaggebend für das Design des Covers ist auch, ob es sich bei Ihrem Podcast um einen persönlichkeitsorientierten (Personal Brand) oder unternehmensorientierte Podcast (Corporate Podcast) handelt:

  • Personal Brand: Sie stehen als Host im Vordergrund Ihres Podcasts. Um daher eine Verbindung zu Ihren Hörerinnen und Hörern aufzubauen, empfiehlt es sich, Ihr Cover mit einem Foto von sich selbst zu versehen. Das schafft Vertrauen und wirkt zudem authentisch und seriös. Bilder lösen bei Menschen Gefühle und Emotionen aus und stellen etwas Reales dar. Dieser Wirkungsmechanismus („emotionale Werbung“) sollte beim Branding daher nicht außer Acht gelassen werden. Ein besonders bekanntes und erfolgreiches Beispiel für ein Personal Brand-Format ist der ZDF-Podcast „Lanz & Precht“, der Hörerinnen und Hörer persönlich zugetan mit gesellschaftlich und politisch relevanten Themen versorgt. Sowohl das Foto am Cover als auch der Name selbst (ebenso am Titelbild) lassen Rückschlüsse zum Qualitätsniveau des Podcasts zu. Beide Hosts, Markus Lanz und Richard David Precht, stehen für Qualitätsjournalismus und werden mit niveauvollen Beiträgen in Verbindung gebracht. Diese Assoziation wirkt sich unmittelbar vorteilhaft auf die Höreranzahl aus.
  • Corporate Podcast: Im Falle von unternehmensorientierten Podcasts steht nicht nur eine bestimmte Person im Vordergrund, sondern eine bestehende Marke oder ein spezifisches Thema. Daher richten Sie das Cover passend zu Ihren Inhalten und der bestehenden Markenidentität aus. Das Einhalten der Markenrichtlinien (Farben, Schriftart etc.) schafft Wiedererkennungswert. Oft empfiehlt es sich in diesen Fällen auf Grafiken, Icons oder passende Symbole zurückzugreifen. Je nach Inhalt (zum Beispiel Nachrichtenpodcast) kann auch ein eher cleanes Titelbild mit klaren Strukturen von Vorteil sein. Als bekanntes Corporate-Beispiel können die Formate von Ö1 angeführt werden. Hier kommt am Cover immer wieder das gleiche Template zum Einsatz. Verwendete Farben lassen bereits erste Rückschlüsse zu den behandelten Themenbereichen (Nachrichten & Wissensvermittlung, Musik, etc.) zu, Kreise setzen klare Strukturen. Es herrscht am Bild wenig Ablenkung, man beschränkt sich bewusst auf die „cleane“ Gestaltung und rückt damit den Wiedererkennungswert der Marke und die individuellen Stärken in den Fokus. Handelt es sich um Formate, bei welchen bestimmte Personen im Vordergrund stehen wie zum Beispiel „Warum Klassik?“ befindet sich zusätzlich ein Porträt des Hosts am Titelbild. Dieses Vorgehen verdeutlicht das individuelle und notwendige Abwägen: Steht Ihr Unternehmen im Fokus oder ein Individuum, eine Person?

Welche technischen Voraussetzungen müssen Sie beachten?

Podcasts werden hauptsächlich am Smartphone oder auf mobilen Endgeräten konsumiert. Daher ist bei der Cover-Erstellung besonders darauf zu achten, dass alle Inhalte auch für kleinere Display-Darstellungen und die gängigen Abspielplattformen (Apple Podcasts, Spotify, etc.) optimiert werden. Diese technischen Aspekte müssen Sie dabei beachten:

  • Für Podcast-Plattformen: quadratisches Format, minimal: 1400 x 1400, maximal: 3000 x 3000 Pixel
  • Für die Verwendung des Covers auf Ihren sozialen Medien: 1080 x1920 Pixel
  • Auflösung: 72 dpi
  • Dateigröße: max. 515 kB
  • Dateiformat: .jpeg oder .png
  • RGB Farbraum, nicht CYMK

Woher bekomme ich Bilder und Grafiken?

Sowohl kostenpflichtige als auch Gratis-Websites bieten eine große Auswahl an hochwertigen Stockfotos. Achten Sie darauf, dass Sie ausschließlich hochauflösende Bilder verwenden, um einer verpixelten Ansicht entgegenzuwirken. Wichtig ist auch, dass Sie über die jeweiligen Lizenzen verfügen. Beispiele für Bilddatenbanken sind:

Welche Programme eignen sich?

Mit professionellen Bildbearbeitungsprogrammen wie Shutterstock  oder Affinity Photo  können Sie ganz individuell Ihr einzigartiges Podcast-Cover gestalten. Ihrer Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Allerdings bedürfen beide Programme einiger Vorkenntnisse und sind kostenpflichtig.

Einfacher ist es, auf bereits bestehende Vorlagen zurückzugreifen. Hierbei eignen sich besonders die beiden Programme Canva (kostenlos mit der Option eines preisgünstigen Upgrades in die Premium-Version) und Adobe Creative Cloud Express (kostenlose Testversion für 60 Tage, danach kostenpflichtig). Dort finden Sie unzählige Templates und Entwürfe, die Sie an Ihre Bedürfnisse anpassen können. Außerdem stehen Ihnen praktische Tools wie Farbpaletten, die bei der grafischen Feinabstimmung hilfreich sind, zur Verfügung. Die Farbauswahl ist besonders wichtig bei der Gestaltung, da sie einen großen Einfluss auf die Kundinnen- und Kundenwahrnehmung hat – Stichwort: Farbenlehre. Farben haben psychologische Effekte und wirken in verschiedenen Kontexten immer wieder anders auf Menschen. Daher spielen sie auch eine entscheidende Rolle im Marketing.

TIPP

Holen Sie von unterschiedlichsten Seiten Feedback zu Ihren Entwürfen ein! Fragen Sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder auch Freundinnen und Freunde nach Ihrer Meinung und leiten Sie aus Ihrer Zielgruppe Personas ab, die Sie in Ihrer Umfrage einschließen. Dies sichert Ihnen eine direkte Rückmeldung zur Wirkung des Covers, zeigt Missverständnisse auf und ermöglicht eine zielgruppengerechte Optimierung.

Bildquelle: unsplash.com

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Interviews mit Expertinnen und Experten eignen sich nicht nur in der medialen Berichterstattung zur Informationsgewinnung. Auch im Unternehmens-Marketing bieten sie enorme Chancen, Fachwissen an die jeweilige Zielgruppe zu vermitteln. Welche Möglichkeiten es gibt und wie Sie sich auf das Gegenüber vorbereiten, erfahren Sie in unserem Beitrag.

Expertinnen- und Experteninterviews helfen Unternehmen, ihre Reichweite zu erhöhen und bekannter zu werden. Neben dem Stammpublikum können auch Zuhörerinnen und Zuhörer abgeholt werden, die für ein Unternehmen oder ein Produkt anders nicht erreichbar gewesen wären. Außerdem ist es möglich, die Glaubwürdigkeit zu steigern, da Fachthemen ausgewiesenen Expertinnen und Experten überlassen werden. Dadurch vermitteln Sie potenziellen Kundinnen und Kunden das Gefühl, bei komplexen Themen auf den Rat von Profis zu vertrauen.

Bei der Wahl der Expertin oder des Experten bedarf es allerdings Sorgfalt. Stellen Sie bereits bei der Suche sicher, dass Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner zu Ihrem Unternehmen passen und für dieselben Werte stehen. Dies gelingt, indem Sie vorab nach vergangenen Interviews recherchieren und ein Vorgespräch mit der gewünschten Person führen.

Interviewformen

Je nachdem, welches Endergebnis Sie anstreben, muss vorab das Setting festgelegt werden. Mit einem per Video aufgezeichneten Face-To-Face-Interview lassen Sie sich alle Möglichkeiten offen, wie Sie das Interview im Anschluss aufbereiten und verbreiten. Interviews über Collaborate-Plattformen wie Zoom oder Microsoft-Teams haben sich im Laufe der Corona-Pandemie bewährt und sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Zwar läuft ein Onlineinterview aufgrund der Verbindung minimal zeitversetzt, reicht jedoch im Normalfall für eine gute Tonspur. Kann vorab eine gute Internetverbindung sichergestellt werden, ist es zudem möglich, das Interview im Videoformat auszuspielen. Onlineinterviews erfordern aber auch Geschick und Fingerspitzengefühl, da es schwieriger ist zu unterbrechen und Zwischenfragen zu stellen.

Bewährte Interviewformen sind:

  • Interview als Text: Das Gespräch wurde – entweder vor Ort, telefonisch oder per Videogespräch geführt – aufgezeichnet und niedergeschrieben. Anschließend muss die Aufnahme transkribiert werden und einzelne Passagen, wie zum Beispiel Wortwiederholungen oder komplizierte Satzstellungen, geglättet werden. Um Missverständnisse zu vermeiden, sollten Sie sich vor der Veröffentlichung die Richtigkeit der Antworten von dem Gesprächspartner oder der Gesprächspartnerin bestätigen lassen.
  • Interview als Audioformat/ Podcast: Audioformate machen Marken menschlich. Laut dem Digital News Report 2021 hört jeder dritte Österreicher und jede dritte Österreicherin regelmäßig Podcast: Mithilfe des Audiomediums können Sie somit Ihre Reichweite steigern und mehr Bekanntheit in bisher nicht erreichten Zielgruppen erreichen. Als Nachteile sind die Anschaffung der Technik und der Zeitaufwand in der Nachbereitung zu nennen.
  • Interview als Videoformat: Nehmen Sie das Interview zusätzlich mit einer Kamera auf, können Sie dieses im Anschluss ideal auf Ihrer Website, im eigenen YouTube-Channel und in den hauseigenen Social-Media-Kanälen ausspielen. Zudem bieten Sie ihren Zusehern und Zuseherinnen den Mehrwert der Mimik und Gestik der handelnden Personen, der in Text- oder Audioformaten nicht möglich ist. Dem gegenüber steht ein hoher Produktionsaufwand, der unbedingt mitbedacht werden sollte.

Die richtige Planung

Ein gutes Interview beginnt meist viel früher als erst zum Aufnahmezeitpunkt, da es sowohl eine Vor- als auch einer Nachbereitung bedarf. Je nach gewähltem Format (Text, Audio oder Video) sollte dafür genug Zeit eingeplant werden: Haben Sie sich dazu entschlossen, das Interview im Audio- oder Videoformat zu führen, benötigen Sie eine umfangreiche technische Ausrüstung: Licht, Videokameras, Mikrofone. Um bei der Aufnahme einen unangenehmen Nachhall zu vermeiden, ist es entscheidend, nicht in einem kahlen, leeren Raum aufzuzeichnen. Ein Zimmer mit verkleideten Wänden und einer schalldichten Decke bietet passende Verhältnisse für eine Audioaufnahme. Ebenso muss sichergestellt werden, dass störende Hintergrundgeräusche, wie Baustellenlärm oder laute Elektrogeräte die Aufnahme nicht beeinflussen. Wenn Sie den richtigen Raum gefunden haben, sollten Sie sich Gedanken über die Auswahl eines passenden Mikrofons machen. Hier gibt es mittlerweile Modelle für jede Anforderung und in jeder Preisklasse.

Für ein Interview in schriftlicher Form bedarf es weniger Planung. Hier reichen Zettel und Stift, ein funktionstüchtiges Aufnahmegerät sowie ein geeigneter Ort für das Treffen mit Ihrer Gesprächspartnerin oder Ihrem Gesprächspartner. Findet das Gespräch wie bereits erwähnt online statt, kann die Aufnahmefunktion der jeweiligen Plattform verwendet werden. Generell gilt:

Vor dem Interview

  • Überlegen Sie sich vorab, was Sie von Ihrem Gesprächsgast wissen möchten und wer für das jeweilige Thema infrage kommen könnte.
  • Lesen Sie sich in das Thema ein, um bestens vorbereitet in das Gespräch zu gehen.
  • Kontaktieren Sie Ihren Gesprächsgast für ein Vorgespräch.
  • Vereinbaren Sie einen Gesprächstermin, und legen Sie das gewünschte Setting fest.
  • Überlegen Sie sich konkrete Fragen und halten Sie diese in einem Leitfaden fest: Die Fragen sollten aufeinander aufbauen und als offene Fragen formuliert werden, um informative und spannende Antworten zu bekommen.

Während des Interviews

  • Zeichnen Sie das Gespräch auf, ein Mitschreiben per Hand hindert Sie am aufmerksamen Zuhören. Holen Sie sich dafür aber unbedingt das Einverständnis der interviewten Person ein!
  • Hören Sie zu und trauen Sie sich Zwischenfragen zu stellen. Antwortet Ihre Expertin oder Ihr Experte wirklich auf die gestellte Frage? Gibt es einen spannenden Aspekt, der einer Nachfrage bedarf?
  • Bewahren Sie Spontanität: Es kann vorkommen, dass Fragen, die für einen späteren Zeitpunkt geplant waren, vorgezogen werden müssen – Reagieren Sie flexibel und gehen Sie auf Ihr Gegenüber ein.

Nach dem Interview

Ist das Interview abgeschlossen, geht es an die Nachbereitung der Aufnahme. Wollen Sie ihr Interview in schriftlicher Form veröffentlichen, muss das Gesagte transkribiert werden. Um dies nicht händisch durchführen zu müssen, bieten sich Transkriptions-Softwares wie das kostengünstige Online-Programm sonix.ai an. Da Programme wie dieses das Interview jedoch nicht fehlerfrei verschriftlichen können, muss auch hier noch händisch nachgearbeitet werden.

Interviews in Audio- oder Video-Form bedürfen einer aufwendigeren Nachbereitung – vom Schnitt der Aufnahmesequenzen bis zur Hinterlegung einzelner Textpassagen in Video-Formaten mit alternativem Bildmaterial oder etwa dem Einfügen von Untertiteln. Über die Nachbereitung von Interviews für Podcasts, lesen Sie im Beitrag „Das richtige Programm zum Schneiden von Podcasts.“

Mit etwas Geschick bieten Ihnen Interviews die Möglichkeit, Inhalte spannend und authentisch an die gewünschte Zielgruppe zu vermitteln. Zudem können Sie es für jeden gewünschten Zweck aufbereiten und in verschiedenen Formaten und Plattformen ausspielen.

Bildquelle: Adobe Stock – wellphoto

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Marke und Design stehen für Qualität und Herkunft eines Produkts. Als Marketing Tools sind sie unerlässlich, um sich von der Konkurrenz abzugrenzen und den Wiedererkennungswert zu erhöhen. Wir erklären Ihnen, wie Sie sich wirksam gegen unerlaubte Nachahmungen Ihrer Marke oder Ihres Designs wehren können.

Marken kennzeichnen Waren oder Dienstleistungen, um diese voneinander unterscheidbar zu machen und einem Unternehmen zuzuordnen. Sie können zum Beispiel auf Waren oder Verpackungen angebracht oder in der Werbung genutzt werden. Die gängigsten Markenformen sind etwa Wortmarken die aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen (z.B. „NESTLE“) oder Wortbildmarken, die Elemente einer Wortmarke mit einer grafischen Darstellung verbinden (z.B. VW-Emblem). Eine Marke kann weiters aus Personennamen, rein grafischen Elementen, Farben (z.B. Manner-Rosa), einer dreidimensionalen Form oder aus Klängen bestehen.

Das Aussehen eines Produkts, also das Design, wird rechtlich „Muster“ genannt. Dazu gehören alle visuell wahrnehmbaren Merkmale (Farbe, Form, Oberflächenstruktur, Werkstoff, etc.). Die Idee oder Erfindung hinter dem Produkt wird dabei nicht geschützt – es geht allein um das Aussehen. Geschützt ist also zum Beispiel das Layout eines Computerprogrammes, aber nicht das Computerprogramm selbst.

Schutz in Österreich, in der EU oder weltweit?

Soll ein Produkt auch über die österreichischen Grenzen hinweg vermarktet werden, könnte es Sinn machen, eine Marke oder ein Design in der gesamten EU oder weltweit zu schützen.

Für einen EU-weiten Schutz müssen Marken und Designs beim Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) angemeldet werden. Auf der Website können die jeweiligen Gebühren online berechnet werden: Die Kosten für eine Unionsmarke – also mit Schutz in sämtlichen EU-Mitgliedsstaaten – beginnen bei 850 Euro. Das sogenannte EU-Gemeinschaftsgeschmacksmuster, also der europäische Schutz eines Designs, startet bei 350 Euro. Nach der Registrierung ist eine Unionsmarke zehn Jahre, ein EU-weiter Designschutz zwischen drei und fünf Jahre gültig. Außerdem kann bei der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) eine internationale Marke oder ein internationales Design angemeldet werden.

Für einen österreichweiten Schutz kann die Anmeldung online über die Website des Patentamts und bei Marken sogar über ein Schnellverfahren innerhalb von 10 Tagen durchgeführt werden. Ein Patent- bzw. Rechtsanwalt ist dafür nicht zwingend erforderlich. Bei erfolgreicher Anmeldung wird die Marke im Markenregister und das Design im Musterregister registriert. Erst nach der Registrierung darf der Marke das Symbol für registrierte Marken ® (R im Kreis) angefügt werden.

Nutzungsrecht für Marken und Designs in Österreich

Wird eine Marke im Markenregister eingetragen, ist sie zehn Jahre lang geschützt. Das kostet ab 284 Euro. Inhaberinnen oder Inhaber einer Marke können in dieser Zeit anderen verbieten, ein für gleiche Waren oder Dienstleistungen gleiches Zeichen wie ihre Marke zu nutzen. Andere dürfen ohne ihre Zustimmung auch nicht gleiche oder ähnliche Zeichen für gleiche oder ähnliche Produkte einsetzen, wenn dadurch eine Verwechslungsgefahr mit ihrer Marke besteht. Dieser Schutz kann alle zehn Jahre durch Zahlung einer Gebühr erneuert werden.

Die Registrierung eines Designs im Musterregister sichert das ausschließliche Nutzungsrecht an einem Design zu – für erneuerbare fünf Jahre und das ab 82 Euro. Der Schutz umfasst insbesondere die Herstellung, das Anbieten, die Einfuhr, die Ausfuhr oder die Benutzung eines Erzeugnisses, in das das Design aufgenommen oder bei dem es verwendet wird.

Werden registrierte Marken oder Designs verletzt, haben die Betroffenen verschiedene zivilrechtliche Ansprüche, zum Beispiel auf Unterlassung, Beseitigung oder Schadenersatz. Es gibt auch strafrechtliche Folgen: Wer eine Marke im geschäftlichen Verkehr oder generell ein Design verletzt, dem droht eine Geldstrafe – bei gewerbsmäßiger Begehung sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren.

Voraussetzungen für die Registrierung

Für die Registrierung müssen Marken unter anderen unverwechselbar sein und dürfen inhaltlich weder ausschließlich das Produkt bezeichnen („Apfel“) noch einen Hinweis auf die Eigenschaften („steirischer Apfel“) liefern. Marken müssen nicht neu sein, sie dürfen also schon vor der Anmeldung verwendet worden sein.

Das ist beim Design anders. Dieses muss sich nicht nur von anderen Designs unterscheiden, sondern hat insbesondere neu zu sein: Es darf zuvor kein identisches Design veröffentlicht worden sein. Das Design sollte also angemeldet werden, bevor es öffentlich vorgestellt oder verwendet wird. Ausnahmsweise kann es trotzdem geschützt werden, wenn es erst im Jahr vor der Anmeldung veröffentlicht wurde.

Bei der Anmeldung einer Marke muss diese einer bestimmten Waren- oder Dienstleistungsklasse zugeordnet werden, die in der sogenannten Nizza-Klassifikation zu finden sind. Auch Designs werden immer für bestimmte Waren angemeldet, für diese gilt die Locarno-Klassifikation. Die jeweiligen Klassifikationen werden in Infoblättern des Patentamts im Detail aufgezählt und erklärt.

To Do: Recherche, Recherche, Recherche

Vor der Anmeldung sollte eine ausführliche Recherche durchgeführt werden, um sich einen Überblick über bereits registrierte Marken und Designs zu schaffen. Das Europäische Patentamt zum Beispiel bietet ein kostenloses Online-Tool zur Marken- und Designrecherche sowie zur Durchsuchung der jeweiligen Klassifikationen an.

Eine erfolgreiche Registrierung bedeutet nämlich nicht, dass eine Marke oder ein Design nicht vorzeitig gelöscht wird. Zum Beispiel können Inhaberinnen und Inhaber älterer Marken in Form eines Widerspruchs die rückwirkende Aufhebung der Registrierung verlangen, wenn eine Verwechslungsgefahr mit ihren bereits früher angemeldeten oder registrierten Marken besteht. Das Patentamt überprüft die Anmeldung eines Designs nur formell. Es wird also nicht gesondert kontrolliert, ob es zum Beispiel bereits vor der Anmeldung veröffentlicht wurde. Sollte dies der Fall sein und das Design daher keinen Neuwert haben, können Inhaberinnen und Inhaber älterer Designs verlangen, dass das jüngere Design aus dem Musterregister entfernt wird.

Tipp

Die Wirtschaftskammern in den Bundesländern bieten kostenlose Marken- und Patentsprechtage an. Zusätzlich gibt es Erstinformationen und Webinare beim Patentamt.

Bildquelle: pixabay.com

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Gute Geschichten begeistern, fesseln und inspirieren. Nutzen Sie die Macht einer guten Story und die Kunst des Erzählens auch für Ihre Brand. Wir verraten Ihnen, warum Storytelling in Ihrer Unternehmensstrategie nicht fehlen darf.

Es war einmal eine Brand. Doch, obwohl sie ein gutes Produkt vertrat, konnte sie sich am Markt nicht etablieren. Grund dafür war, dass relevante Informationen über die Marke und das Produkt ihr potenzielles Publikum nie richtig erreichten. Um dies zu vermeiden, dürfen Unternehmen im Marketing nie auf das sogenannte Storytelling vergessen. Aber was genau bedeutet das?

Im digitalen Informationszeitalter ist Aufmerksamkeit ein hohes Gut. Um sie zu bekommen, müssen Unternehmen aus der Menge hervorstechen und ihrem Publikum etwas bieten. Wie das gelingt? Mit einem bewährten Prinzip aus der Menschheitsgeschichte: dem Storytelling. Der evolutionäre Erfolg des Menschen ist vor allem dadurch bedingt, dass es Teil unseres Wesens ist, Geschichten zu erzählen. Das Übermitteln von Botschaften in Form von Geschichten, gibt es so lange, wie es Menschen gibt. Ob in Form von Höhlenmalereien oder oralen Traditionen bis hin zum Buchdruck oder der Entwicklung moderner Massenmedien –unsere Kommunikation besteht darin, Geschichten zu erzählen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind sich einig, dass wir uns nur durch die menschliche Fähigkeit Erfahrungen zu überliefern, Narrative zu schaffen und ausgewählte Informationen weiterzugeben, so gut entwickeln konnten.

Auch im unternehmerischen Kontext ist dies natürlich nicht anders. Ihre Brand, Ihr Unternehmen in einen Kontext zu rücken, macht den feinen Unterschied: Von der Idee, der Entstehung, über die Notwendigkeit Ihres Angebots und alles was seither dafür getan wurde, um auf dem Markt zu bestehen – all das bildet Ihre Identität und kann helfen, Ihrer Marke Leben einzuhauchen oder den Weg bereiten, über den Sie mit ihrer Zielgruppe in Kontakt bleiben.

Warum Storytelling?

In unserer datengetriebenen und über-automatisierten Zeit ist Menschlichkeit das neue Premium. Unternehmen können es sich nicht mehr leisten, gesichtslose Entitäten zu sein – sie brauchen Profil. Um auf dem Markt zu bestehen, müssen Brands und Institutionen daher Charakter zeigen, um mit ihrem Publikum auf einer tieferen, emotionalen Ebene zu kommunizieren. Hier kommt das Storytelling ins Spiel.

Mithilfe dieser Erzählmethode bilden Sie Narrative, die Fakten, Daten und Emotionen über das kommunizierende Unternehmen miteinander verweben. Es reicht nicht, ein solides Produkt oder eine gefragte Dienstleistung anzubieten. Langfristig erfolgreiche Brands geben Einblicke in die Hintergründe ihres Bestehens und die Motivation hinter der Gründung. All das sind Informationen, die die Kundschaft dauerhaft an das Unternehmen binden können. Storytelling für Brands ist kein nettes Trend-Accessoire, es ist das Must-Have aller kommenden Saisonen.

Choose your fighter

Der erste Schritt, der für erfolgreiches Storytelling essenziell ist, ist die Findung der Protagonisten. Denn gute Geschichten erwachen erst durch ihre Charaktere zum Leben. Diese können Identifikationspotenzial für ihr Publikum bieten, das dadurch potenziell die Ziele und Bedürfnisse des jeweiligen Charakters übernimmt und zu dem es eine emotionale Bindung aufbaut. So können Kundinnen und Kunden eine mögliche Reaktanz überwinden: Nimmt die rezipierende Person einen Akteur als Freund oder Bekannten wahr, so ist sie weniger geneigt, diesem eine womöglich negative, manipulierende Absicht zu unterstellen. Ist dieser Zustand erreicht, werden oft auch Einstellungen und Verhalten der als Vorbild bzw. parasozialen Bezugsperson erachteten Person übernommen.

Exkurs:

Parasoziale Interaktion ist ein Phänomen sozialen Verhaltens, mit dem sich Rezipienten zu den in den Medien dargestellten Akteuren in Beziehung setzen. Erstmals benannt wurde es von den US-amerikanischen Psychologen Horton und Wohl. Während Identifikation und Imitation in der Regel den Wunsch ausdrücken, einer Medienperson ähnlich zu sein, beschreibt die parasoziale Interaktion das Phänomen einer partnerschaftlichen Auseinandersetzung, die aber vornehmlich einseitig gerichtet ist. Ein Beispiel: Influencer und ihre Follower, die trotz der ungleich gewichteten Beziehung das Gefühl haben, ihre Idole persönlich zu kennen.

Aber nicht jeder Charakter hat die Fähigkeit, sein Publikum auf diese Weise einzunehmen. Nicht jede Perspektive ist stark genug, nicht jede Eigenschaft so liebenswert oder ansprechend. Storyfinding, das zur Protagonistenfindung gehört, will von Seiten der  Unternehmen wohl überlegt sein. Dabei gibt es drei Eigenschaften zu bedenken:

  1. Originalität: Was unterscheidet diese Person von anderen?
  2. Bedürfnisse: Wonach strebt der Charakter?
  3. Komplexität: Was treibt die Person in ihrem Streben an?

Bevor es also daran geht, Ihre Geschichte zu erzählen, müssen Sie Ihre Protagonistinnen und Protagonisten definieren. Überlegen Sie, wer die Geschichte Ihres Unternehmens trägt, wer einen Bezug dazu hat, wer wertvolle Perspektiven und Erfahrungen beisteuern kann. Binden Sie diese Personen ein, lassen Sie sie die Geschichte mitgestalten.

Emotion als Treiber

Tag für Tag wird neuer Content produziert und geteilt – was davon ankommt, ist nicht immer steuerbar. Doch da nicht nur das beste Produkt oder die beste Leistung zählen, sondern das Image oder die Story Ihres Angebots eine große Rolle spielen, ist es wichtig, dass und wie über Ihr Angebot gesprochen wird. Fragen Sie sich selbst: was unterscheidet mich von der Konkurrenz? Was ist die Botschaft, die ich meinem Publikum überbringen möchte? Welche Emotion möchte ich evozieren? Denn Ihr Publikum wird vielleicht irgendwann vergessen, was Sie gesagt haben, es wird aber nicht vergessen, wie es sich in der Interaktion mit Ihrem Unternehmen gefühlt hat. Und das ist eine Botschaft, die weitergegeben wird.

Wenn Sie sich für Storytelling innerhalb Ihrer Marketing-Strategie entscheiden, haben Sie es in der Hand, den Kern dieser Botschaft nach ihren Vorstellungen und Idealen zu gestalten.

Bildquelle: STRELCIUC – Adobe Stock

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Ein Sprichwort besagt „Totgesagte leben länger.“ Wenngleich bereits seit mehreren Jahren über das Sterben der Printmedien debattiert wird, sind Unternehmen dennoch gut beraten, Printprodukte nicht als Relikte vergangener Zeiten, sondern essenzielle Elemente erfolgreicher 360°-Strategien zu sehen. Wer die volle Bandbreite des Content Marketing für sein Unternehmen nutzen möchte, sollte nicht auf gedruckte Inhalte verzichten: ob nun als Kunden- oder Mitarbeitermagazin, Argumente dafür gibt es viele.

Auch wenn sie ihre ehemalige Monopolstellung mittlerweile verloren haben, bilden vor allem Kundenmagazine einen essenziellen Teil erfolgreicher Content Strategien. Neben Websites, Podcasts und Social-Media-Kanälen bleiben Magazine – vor allem in Österreich – gern gelesene Medienprodukte. Laut den Zahlen der ÖAK (Österreichische Auflagenkontrolle) -Analyse 2021, ist die Druckauflage von monatlich erscheinenden Kundenmagazinen, mehr als fünfmal so hoch, wie jene von Kaufperiodika. Zum Vergleich: auto touring, das erfolgreichste heimische Mitgliedermagazin, herausgegeben vom Verkehrsclub ÖAMTC, hatte 2022 laut ÖAK eine Auflage von über 1,8 Millionen Exemplaren. Und die hält sich seit den letzten Jahren konstant bzw. konnte seit 2013 sogar um mehr als 200.000 Ausgaben gesteigert werden. Ebenfalls sehr auflagenstark: die Lifestylemagazine active beauty und maxima der Drogerieketten dm und BIPA. Auch das zweiterfolgreichste heimische Gratis-Monatsmagazin Kärnten.magazin, konnte seine Auflage heuer bereits um fast 5.000 Exemplare zum Vorjahr auf 299.357 steigern.

Während redaktionelle Magazine von Abonnements oder dem Einzelverkauf abhängig sind, erreichen Sie mithilfe von Corporate Publikationen wie Unternehmens-, Kunden- oder Mitarbeitermagazinen Ihre Zielgruppe viel direkter und zielgerichteter. Dennoch gilt es sich in ihrer Gestaltung an redaktionellen Produkten, eventuell durch weniger werblichen, sondern eher service-orientierten Elementen zu orientieren.

Print ist greifbar

Newsletter, Onlineanzeigen oder Infobanner – während die wenigsten Userinnen und User Onlinewerbung aufmerksam konsumieren, gehen Printprodukte im digitalen Chaos nicht unter. Sie setzen da an, wo Digital-Only-Strategien an ihre Grenzen stoßen. Durch ihre haptische Eigenschaft sprechen sie mehr Sinne an als rein digitale Formate und sind dadurch anders und nachhaltig erlebbar. Auch werden sie zumeist in entschleunigterem Ambiente konsumiert, im Gegensatz zum digitalen Raum gibt es hier weniger Ablenkung, was sich in Wirkung- und Nutzungsdauer widerspiegelt. Ansprechendes Design und hochwertiges Papier zeigen den Kunden außerdem, welche Qualitätsstandards Ihr Unternehmen hat. Kundenmagazine können nicht einfach „weggeklickt“ oder aus dem Posteingang gelöscht werden – der Eindruck, den sie hinterlassen können, ist definitiv von längerer Dauer.

Print ist glaubwürdig

Zahlreiche Studien setzen sich mit der Glaubwürdigkeit von medialen Formaten auseinander. Der Konsens lautet, dass über alle Generationen hinweg Print immer noch als zuverlässigste Quelle angesehen wird, während Inhalte auf Social Media eher auf Skepsis treffen. Eine vornehmlich auf Journalismus fokussierte Erhebung der Friedrich-Ebert-Stiftung hat sich 2021 der Frage gewidmet, wie eben jenes Vertrauen noch weiter gesteigert werden kann. Die Ergebnisse lassen sich gleichermaßen auf Content Strategien anwenden. Ihnen zufolge kann das Vertrauen bei Nutzerinnen und Nutzern erhöht werden, wenn abgesehen von qualitativ hochwertigen Inhalten auch Community-fördernde Formate, wie die Möglichkeit zur Hinterlassung eines Kommentars, Diskussionsforen oder Voting-Tools zum Einsatz kommen. Mithilfe dieser können sich die Mitglieder bei der Medienkonsumation entspannen, bei Bedarf aber auch „mitreden“.

Print bleibt in Erinnerung

Es zeigt sich, dass Online-Unternehmen massiv von Printprodukten profitieren können. So lässt sich beobachten, dass es nach der Veröffentlichung neuer Printausgaben zu Traffic- und Absatzsteigerungen auf den zugehörigen Websites kommt. So auch bei Manufactum, einem Unternehmen der OTTO Group, das mit seinen hochwertigen und von Medienmachern viel beachteten Katalogen dem Trend folgt. Dafür gibt es Analysen zufolge gute Gründe: In Onlineshops wird meist gezielt nach bestimmten Produkten gesucht, während in Katalogen eher gestöbert und das Ausgesuchte dann online bestellt wird. Ideal gestaltete Printprodukte schaffen zudem Orientierung und einen klaren Rahmen über das Angebot Ihres Unternehmens in der zum Teil reizüberfluteten Onlinewelt.

Print schafft Anerkennung

Um sich von der schnelllebigen Informationsflut des Online-Angebots zu differenzieren, beziehungsweise die Macht von Print effizient auszuschöpfen, müssen wirksame Publikationen hochwertig gestaltet sein. Eine qualitätsvolle Haptik passt dabei nicht nur in das entschleunigte und bewusste Nutzungsverhalten, sondern steigert auch das Unternehmensimage und verleiht den Leserinnen und Lesern ein Gefühl von Exklusivität.

Trotz Voranschreiten der Digitalisierung gibt es zahlreiche Gründe dafür, Print-Publikationen in die eigene Content Strategie mitaufzunehmen. Die Vorteile liegen dabei auf und im besten Fall gut in der Hand.

Bildquelle: sodawhiskey – stock.adobe.com

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Um fremde Fotos oder Videos zu kommerziellen oder privaten Zwecken verwenden zu dürfen, ist es notwendig, zuerst die Nutzungsrechte der Urheberin oder des Urhebers abzuklären. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie sich im Paragraphendschungel zurechtfinden.

Visual Content ist aus der Unternehmenskommunikation nicht mehr wegzudenken. Online finden Sie eine unendliche Auswahl an kostenlosen Bildern und Videos, die Sie für Ihren Blog, Ihre Website oder Ihre Social-Media-Kanäle nutzen können. Aber Vorsicht: Urheberinnen und Urheber haben in Österreich besondere Rechte und geben ihr Werk oft nur zu bestimmten Bedingungen zur Nutzung frei. Erfahren Sie in diesem Blogbeitrag, was Urheberrechte sind und worauf Sie bei der Nutzung von visuellen Inhalten achten sollten.

Wen oder was schützt das Urheberrecht?

Unabhängig vom künstlerischen Wert sind Fotos und Videos immer urheberrechtlich geschützt. In der Regel ist die physische Person, die ein Foto oder ein Video gemacht hat, automatisch dessen Urheberin oder Urheber. Es können auch mehrere Personen Urheberinnen oder Urheber sein, beispielsweise wenn sie gemeinsam ein Video gedreht haben.

Das Urheberrecht muss nirgendwo registriert werden, die Person hat es allein mit der Schaffung des Werkes, also beispielsweise durch Drücken des Auslösers, erworben. Der weit verbreitete Copyright-Vermerk ist für das Entstehen des Urheberrechts daher bedeutungslos.

Eine Fotografin oder ein Fotograf hat das Recht auf Namensnennung und kann entscheiden, unter welchem Namen sie erfolgen muss. Mangels anderslautender Vereinbarung muss die Nennung so angebracht sein, dass die Urheberin oder der Urheber eindeutig ihrem oder seinem Foto zugeordnet werden kann. Vorsicht: Ein Fotocredit im Foto selbst stellt eine Bearbeitung des Bildes dar, für die die Zustimmung der Urheberin oder des Urhebers notwendig ist.

Geschützte Fotos verwenden

Holen Sie sich die Zustimmung der Urheberin oder des Urhebers, bevor Sie ein Foto oder Video für Ihren Content nutzen. Ausschließlich die Urheberin oder der Urheber hat nämlich das Recht, das  Werk zu vervielfältigen, zu veröffentlichen oder zu bearbeiten. Das sind einige ihrer oder seiner sogenannten „Verwertungsrechte“.

Die Urheberin oder der Urheber kann anderen durch eine Zustimmung aber erlauben, das Werk gegen eine Gebühr oder kostenlos zu nutzen. Dabei kann auch vereinbart werden, dass diese Nutzungsrechte ausschließlich einer Person zukommen. Dann darf niemand anders, die Urheberin oder den Urheber eingeschlossen, das Werk entsprechend verwenden. Ein Beispiel: Auftraggeberin und Fotograf vereinbaren, dass ausschließlich die Auftraggeberin bestimmte Fotos veröffentlichen darf. Bei Werken, die Arbeitnehmende für Dienstzwecke anfertigen, kommen der Arbeitgeberin oder dem Arbeitgeber diese Nutzungsrechte oft automatisch zu, beziehungsweise wird diesbezüglich eine Klausel im Arbeitsvertrag vereinbart.

TIPP

Um sich rechtlich bestmöglich abzusichern, sollte die Zustimmung schriftlich eingeholt werden. Die WKÖ bietet eine Reihe von Musterverträgen zum Thema Fotos, Urheberrecht und Nutzungsrechte an.

Ansonsten darf ein urheberrechtlich geschütztes Werk ohne Zustimmung der Urheberin oder des Urhebers nur genutzt werden, solange es eine gesetzliche Erlaubnis gibt: zum Beispiel darf ein Foto privat kopiert werden, solange die Kopie nicht veröffentlicht wird.

Achten Sie auf Lizenzbedingungen

Für die Vervielfältigung, Veröffentlichung oder Bearbeitung von Fotos und Videos werden häufig sogenannte Lizenzverträge abgeschlossen, in denen die genauen Bedingungen für die erlaubte Nutzung festgelegt werden. Daher sollte besonders bei der Nutzung von Bildern auf Plattformen wie etwa APA-PictureDesk oder Shutterstock genau auf die jeweiligen Lizenzbedingungen geachtet werden, um zum Beispiel folgende Fragen zu beantworten:

 

  • Wo und wie muss der Name der Fotografin oder des Fotografen genannt werden?
  • Darf ich das Foto bearbeiten?
  • Darf ich die Fotos kommerziell nutzen oder werden sie nur für private Zwecke freigegeben?
  • Kann das Foto außerhalb eines bestimmten Landes veröffentlicht werden?
  • Wie lange darf ich dieses Foto veröffentlichen und auf welchen Plattformen?

TIPP

Bei Fotos unter einer Creative Commons-Lizenz (CC) stimmt die Urheberin oder der Urheber generell zu, dass ihre oder seine Bilder auf eine bestimmte Art kostenlos verwendet werden dürfen. Unter welchen Bedingungen ein konkretes Foto kostenlos genutzt werden darf, ist an der jeweiligen Abkürzung der Lizenz zu erkennen. Zum Beispiel muss bei „CC BY-ND“ die Urheberin oder der Urheber genannt werden („BY“) und darf das Bild nicht bearbeitet werden („ND“), dafür kann es in allen Formaten für kommerzielle Zwecke kopiert und verbreitet werden.

Bei sozialen Netzwerken darf hingegen von Vorherein angenommen werden, dass die Urheberin oder der Urheber dem Teilen seines Postings stillschweigend zustimmt, weil dies dem Sinn und Zweck von Social Media entspricht. Diese Regelung bezieht sich jedoch nur auf das Teilen von Postings, nicht auf das selbstständigen Posten fremder Fotos ohne Zustimmung.

Verletzung von Urheberrechten

Die Verletzung von Urheberrechten kann teuer werden und bei vorsätzlichen Handlungen sogar strafrechtliche Folgen haben. Die Urheberin oder der Urheber beziehungsweise die ausschließlich nutzungsberechtigte Person hat jedenfalls Anspruch auf ein marktübliches Entgelt für die Nutzung des Bildes, also eine fiktive Lizenzgebühr. Sie oder er kann außerdem verlangen, dass die konkrete Rechtsverletzung beseitigt wird. Im Fall der unerlaubten Veröffentlichung eines Fotos auf einer Website muss somit das Bild nicht nur von der Website entfernt, sondern auch vom Server und aus dem Cache gelöscht werden. Zusätzlich kann eine Unterlassungserklärung verlangt werden.

Sollte die oder der Berechtigte außerdem einen Schaden erlitten haben, kann Schadenersatz gefordert werden, sofern die andere Person schuldhaft gehandelt hat. So ein Verschulden liegt bei der Nutzung eines Fotos im Internet beispielsweise immer dann vor, wenn keine Zustimmung eingeholt wurde. Dabei kann jedenfalls das Doppelte des angemessenen Entgelts gefordert werden, ohne den konkreten Schaden nachweisen zu müssen. Alles was darüber hinausgeht, muss zuerst bewiesen werden. Das angemessene Entgelt entspricht jener Summe, die eine Urheberin oder ein Urheber am Markt für die konkrete Art und Dauer der verbotenen Nutzung erhalten hätte. Zum Beispiel hielt der Oberste Gerichtshof 9.200 Euro für die exklusive, zeitlich uneingeschränkte und österreichweite Einräumung aller Nutzungsrechte an einem Produktbild für einen angemessenen Preis.

Im Falle eines Gerichtsverfahrens kann außerdem das Urteil unter bestimmten Umständen auf Kosten des Verletzers veröffentlicht werden. Es zahlt sich also aus, sich vor der Veröffentlichung eines Fotos über die Nutzungsrechte zu informieren. Auch die Urheber eines Fotos oder Videos wollen für ihre Arbeit angemessen entlohnt werden. Ein Rechtsstreit ist für beide Seiten unangenehm.

Bildquelle: Jacob Lund – stock.adobe.com

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Der Unternehmens-Blog als Marketing-Mittel lockt potenzielle Kundinnen und Kunden auf Ihre Website. Hier finden Sie die wichtigsten Tipps, wie Sie eine fundierte Recherche für hochwertige Beiträge durchführen.

Ein Unternehmens-Blog ist ein exzellentes Marketing-Mittel, um Ihr Unternehmen bei potenziellen Kundinnen und Kunden bekannter zu machen und ihm mehr Sichtbarkeit zu verschaffen.  Denn Unternehmen, die regelmäßig neue Beiträge veröffentlichen, werden von Suchmaschinen mit einem besseren Ranking bei den Suchergebnissen belohnt. So erhöht sich der Traffic, also der Besucherstrom auf der Website – und das laut einer Studie des amerikanischen Marketing-Unternehmens Hubspot um 55 Prozent.

Die Themen, die Sie mit Ihrem Blog behandeln, sollten die Menschen auf Ihre Marke, Produkte und Dienstleistungen aufmerksam machen. Gut recherchierte Blogbeiträge sind hier das A und O. So können Sie sich als Expertin oder Experte auf Ihrem Gebiet positionieren und Kundinnen und Kunden mit Ihrem Wissen zur Seite stehen. Außerdem können Sie mit informativen und unterhaltsamen Blogbeiträgen die Beziehung zu Ihren Kundinnen und Kunden stärken.  Dabei ist es jedoch wichtig in Ihren Texten immer bei den Tatsachen zu bleiben. Wie Sie unseriöse Quellen erkennen und eine faktenbasierte Recherche betreiben, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

 

  1. Das passende Thema finden

Unternehmens-Blogs, oder auch Corporate-Blogs genannt, sind ein wirksames Marketing-Instrument, um mehr Traffic auf Ihre Webseite zu leiten. Die Auswahl der Themen dafür ist vielfältig und individuell gestaltbar. Generell macht es jedoch Sinn, Inhalte, die Ihr Geschäftsfeld betreffen, zu veröffentlichen. Planen Sie vorab, welche konkreten Ziele Sie mit Ihrem Unternehmens-Blog erreichen möchten.

Beispiele:

  • Ein „Service-Blog“ gibt der Leserschaft Zusatzinformationen zu Ihren Dienstleistungen und Produkten.
  • Nutzen Sie Ihren Corporate-Blog primär zu Recruiting-Zwecken, eignet sich etwa ein Fokus auf das „Employer Branding“: Sie können zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ihrem Blog zu Wort kommen lassen. Diese Form des Blogs ist sowohl für die externe als auch für die interne Kommunikation nützlich, zusätzlich wird Ihr Image als attraktiver Arbeitgeber gestärkt.
  • Möchten Sie Ihre Kundenbeziehungen stärken, eignet sich ein „Customer-Relationship-Blog“.  Hier steht neben der Information die Unterhaltung im Vordergrund.

Anhand ihrer Absicht wählen Sie ein passendes Thema für Ihren Text und grenzen Sie dieses schon vorab ein. So lassen sich für Sie nicht brauchbare Quellen bei der Recherche schneller erkennen und aussortieren. Kontaktieren Sie Expertinnen und Experten, um Ihre Recherche-Ergebnisse bestätigen zu lassen. Interviews eignen sich außerdem als Stilmittel. Bauen Sie O-Töne der Expertinnen und Experten in den Text ein, um ihn menschlicher und seriöser zu machen oder veröffentlichen Sie das geführte Gespräch als Wortlaut-Interview in Form eines Dialogs auf ihrem Corporate-Blog.

 

  1. Richtig suchen

Die Online-Recherche beginnt meist mit einer Anfrage in der Suchmaschine. Jene entscheidet mittels eingegebenen Suchbegriffes, welche Inhalte den Userinnen und Usern angezeigt werden und welche nicht. Wichtig ist es deshalb, die Suchanfrage effizient zu gestalten.

  • Reihenfolge:  Die Reihenfolge der Suchbegriffe spielt eine wesentliche Rolle. Ein Beispiel: Die Suche nach „Paris Hilton“ liefert andere Ergebnisse als die Suche nach „Hilton Paris“. Im ersten Fall zeigt die Suchmaschine Treffer zur bekannten Persönlichkeit Paris Hilton an, während bei zweiterem vor allem Informationen zur Hotelkette Hilton in Paris präsentiert werden.
  • Operatoren: Nützlich für die Online-Suche sind auch sogenannte Suchoperatoren. Hierbei handelt es sich um bestimmte Wörter oder Sonderzeigen, die helfen sollen, die Google-Suche einzuschränken. Durch diese Schlüsselwörter oder -zeichen können Nutzerinnen und Nutzer zum Beispiel nach bestimmten Wortkombinationen suchen oder Wörter ausschließen. Besonders bei mehrdeutigen Wörtern, lässt sich die Suche dadurch vereinfachen. Durch den Operator OR werden zum Beispiel Treffer erzielt, die einen oder beide der gewünschten Begriffe enthalten. Suchen Sie beispielsweise nach „schreiben OR recherchieren“, werden in der Trefferliste nur Ergebnisse angezeigt, die eines oder beide dieser Wörter beinhalten. Anstelle des Operators OR kann auch das Pipe-Zeichen (|) verwendet werden.
  • Anführungszeichen: Wenn Sie bei der Online-Suche Ihren Suchbegriff in Anführungszeichen setzen, erzwingen Sie bei Google eine exakte Suche. Dadurch lassen sich mehrdeutige Suchen verfeinern und Synonyme ausschließen. Sie geben beispielsweise „gut recherchierte Texte“ in die Suchmaschine ein und erhalten in der Trefferliste nur Ergebnisse, die Ihrer Worteingabe haargenau entsprechen. So können Sie bei Ihrer Recherche einfacher nach konkreten Phrasen und Zitaten suchen.

 

  1. Fake News und unseriöse Quellen erkennen

Bei der Online-Suche begegnen Ihnen nicht nur faktenbasierte Inhalte, sondern auch unzählige Falschinformationen, sogenannte Fake News. Sie sollten daher Online-Quellen immer kritisch hinterfragen und Zeit in ihre Überprüfung investieren. Unseriöse Beiträge auf dem Unternehmens-Blog wirken für potenzielle Kundinnen und Kunden schnell unprofessionell und schmälern deren Vertrauen in Ihre Marke. Folgend finden Sie ein paar Anhaltspunkte, die Ihnen helfen, seriöse von unseriösen Quellen zu unterscheiden:

  • Wie professionell wirkt die Website? Reißerische Überschriften mit grellen Fotos und Rechtschreibfehlern sind selten seriöse Quellen. Auch die restlichen Beiträge auf einer Webseite und deren Aktualität können Auskunft über die Qualität der Website geben.
  • Namen der Autorin/des Autors kontrollieren: Überprüfen Sie die Autorinnen und Autoren der Blog-Beiträge. Anhand deren beruflicher Tätigkeit und Ausbildung lässt sich erkennen, ob die Verfasser der Inhalte qualifiziert sind, um als seriöse Quelle für Ihr Thema herangezogen zu werden. Wird im Text außerdem auf die verwendeten Quellen verwiesen? Prüfen Sie im besten Fall auch diese nochmal, bevor Sie die Quelle für Ihren Blogbeitrag verwenden.
  • Vorsicht auf Social Media: Facebook, Twitter und Co. können eine Vielfalt an Information bieten. Nicht alle dieser Informationen entsprechen jedoch der Wahrheit. Der Filter des Faktenchecks fehlt zumeist, wenngleich sich Netzwerke wie Facebook durch unabhängige Faktenprüfer vermehrt darum bemühen, Falschmeldungen deutlich zu kennzeichnen. Soziale Medien haben dennoch einen Ruf als „Fake News-Schleudern“ und eignen sich daher nur bedingt als seriöse Quellen. Um hier belegte Informationen zu erhalten, sollten Sie besser nur jene Medien, die auch abseits von ihren Social-Media-Kanälen als seriös gelten, für die Recherche heranziehen oder gefundene Informationen noch einmal gegenchecken.

Praxis-Tipp: Qualitätsmedien, Regierungsseiten oder Fachliteratur eignen sich gut als erste Anlaufstelle, um faktenbasiert über ein Thema informiert zu werden. Sollten Sie Schwierigkeiten damit haben, seriöse Quellen online zu finden, ist die Website APA OTS eine gute Rechercheplattform. Hier werden die neuesten Pressemitteilungen sowie aktuelle Informationen aus verschiedenen Rubriken wie Politik, Sport, Kultur oder Wirtschaft veröffentlicht. Über die Suchfunktion der Webseite lassen sich aber auch eigene Suchbegriffe recherchieren. Fachliteratur und wissenschaftlichen Arbeiten finden Sie auch über Google Scholar. Die Plattform bietet eine große Auswahl an Publikationen in verschiedenen Sprachen, einige davon sind jedoch nur kostenpflichtig erhältlich.

Bildquelle: Sanja – stock.adobe.com

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In einer digitalen Welt, die stark auf visuelle und auditive Reize setzt, werden sehbehinderte, blinde oder gehörlose Menschen oft ausgeschlossen. Dabei gibt es Untertitel für Videos und Bildbeschreibungen für Fotos, die für Inklusion auf Social Media sorgen. Hier finden Sie einen Überblick über konkrete Tools, die Ihnen dabei helfen, Ihre Postings auf Instagram und Facebook möglichst barrierefrei zu gestalten.

Die Lippen bewegen sich, aber die sprechende Person bleibt stumm. Das perfekt belichtete Instagram-Bild ist plötzlich nichts als ein verschwommener Fleck. Und der kreative Titel wird als eine Kombination von willkürlich zusammengewürfelten Zahlen und Buchstaben angezeigt. Was die meisten sofort an technische Probleme denken lässt, ist für viele Menschen mit Seh- oder Hörbehinderungen der Regelfall auf Social Media.

In Österreich leben über 300.000 blinde und sehbehinderte Personen sowie weitere 460.000, die gehörlos sind oder eine andere Hörbeeinträchtigung haben. Während viele Websites bereits barrierefrei gestaltet sind, bleibt auf Social-Media-Kanälen noch viel Luft nach oben. Und das, obwohl es in den Sozialen Medien ganz besonders wichtig ist, ein möglichst breites Publikum zu erreichen. Im Idealfall sollen Followerinnen und Follower den Content nicht nur sehen oder hören, sondern ihn auch teilen, liken und kommentieren. Inklusion auf Instagram, Facebook und Co. ist also eine klare Win-Win-Situation für alle.

Mehr Inklusion auf Social Media. So geht’s:

Wollen Sie erreichen, dass auch Menschen mit Behinderungen Teil Ihrer Social Media Community sein können, gestalten Sie Ihre Postings wahrnehmbar, verständlich und für technische Hilfsmittel geeignet. Behalten Sie immer im Hinterkopf, dass vor allem Sehbehinderte sogenannte Screenreader benutzen, die ihnen Texte im Internet vorlesen. Bilder und Grafiken mit Bildbeschreibungen oder Alternativtexten versehen, damit sie der Screenreader lesen kann. Für Videos wiederum eignen sich Untertitel zum Abbau von Barrieren. Social Media-Plattformen bieten oft eigene Tools für Untertitel und Bildbeschreibungen an, manchmal ist es jedoch von Vorteil, auf eine externe App zurückzugreifen.

Untertitel auf Social Media? Auf jeden Fall!

Von Untertiteln profitieren nicht nur Hörbeeinträchtigte, sondern auch das hörende Publikum. Ob unterwegs in den Öffis und die Kopfhörer nicht dabei,am Abend vorm Fernseher nur kurz die Neuigkeiten gecheckt oder eine Lese-Präferenz – 85 Prozent der Videos in den Sozialen Medien werden aus verschiedenen Gründen ohne Ton abgespielt. Da Videos mit Untertiteln demnach eine größere Chance haben, angesehen zu werden, werden sie auch häufiger geteilt.

Untertitel für Instagram erstellen:

Für IGTV können Untertitel automatisch erstellt werden:

  1. Gehen Sie zu Ihren Profil-Einstellungen
  2. Klicken Sie auf „Konto“
  3. In der Option „Untertitel“ können Sie diese nun aktivieren
  4. Öffnen Sie die IGTV-App
  5. Wählen Sie das gewünschte Video sowie den Titel aus
  6. Gehen Sie zu „Erweiterte Einstellungen“. Hier nochmals „Automatisch erstellte Untertitel aktivieren“ auswählen.

Für Instagram Stories gibt es noch kein hauseigenes Tool zum Erstellen von Untertiteln. Alle unten genannten Apps können die Untertitel mittels Texterkennung automatisch erstellen. Diese können auch nachträglich selbst bearbeitet und auf Fehler überprüft werden. Aufgenommen wird direkt im Story-Format:

Die kostenfreie App erstellt Untertitel „live“ beim Filmen, verschiedene Schriftarten können ausgewählt werden. Der Text wird zudem im passenden Rhythmus eingeblendet. Clips besticht besonders durch verschiedene Filterfunktionen, wie zum Beispiel einem Augmented Reality Effekt. Videos können direkt in der App aufgenommen oder aus dem Album hochgeladen und zusammengeschnitten werden.

Die gleichen Funktionen wie bei Clips sind auch bei Clipomatic verfügbar. Die App ist jedoch nur kostenpflichtig erhältlich. Zusätzlich kann hier jedoch im quadratischen Format aufgenommen werden, die Untertitel werden in 40 verschiedenen Sprachen unterstützt.

Mit AutoCap ist auch für Android eine App verfügbar, die Untertitel mittels Spracherkennung automatisch erstellt. Mit einem Abonnement können Sie zusätzlich eine Übersetzungsfunktion nutzen.

Untertitel für Facebook erstellen:

Bei Facebook ist keine App notwendig. Untertitel können nach dem Upload manuell angelegt oder beim Hochladen automatisch erstellt werden.

Für die manuelle Option müssen Sie Ihr Video zuerst transkribieren und in eine SRT-Datei übertragen. Eine SRT-Datei enthält den Videotext mit den entsprechenden Zeitangaben. Das soll darüber Auskunft geben, wann was gesagt wird. Wie Sie eine SRT-Datei erstellen, erfahren Sie hier. Ist diese Vorarbeit erledigt, gehen Sie auf Facebook wie folgt vor:

  1. Wählen Sie Ihr Video zum Hochladen aus.
  2. Wenn es vollständig geladen ist, klicken Sie seitlich auf die Option „Subtitles & Captions“.
  3. Klicken Sie im Menü, das sich öffnet, auf „Hochladen“. Hier können Sie nun Ihre SRT-Datei hochladen.

SRT-Untertitel können auch für Videos, die bereits gepostet wurden, nachträglich hochgeladen werden. Die entsprechende Option finden Sie über die drei Punkte unter dem Video.

Das automatische Erstellen von Untertiteln funktioniert ähnlich:

  1. Wählen Sie Ihr Video zum Hochladen aus.
  2. Sobald es vollständig geladen ist, klicken Sie seitlich auf die Option „Subtitles & Captions“.
  3. Legen Sie im Menü, das sich öffnet, die Videosprache fest.
  4. Klicken Sie darunter auf „Automatisch generieren“.
  5. Wenn die Untertitel von Facebook fertig erstellt wurden, können Sie diese über das Bleistift-Symbol bearbeiten.

Bildbeschreibungen & Alternativtexte. So geht’s:

Blinde Menschen benutzen häufig Screenreader, die Schriftliches im Internet vorlesen können. Damit nun Bilder vom Screenreader in Sprache „übersetzt“ werden können, muss ein entsprechender Text vorhanden sein, der beschreibt, was auf dem Bild zu sehen ist. Auch Menschen mit eingeschränkter Sehkraft können den Alternativtext nutzen. Oft ist es auch für sie einfacher, diesen zu lesen, als das Bild in aller Klarheit zu erkennen.

Achten Sie beim Erstellen der Bildbeschreibungen bzw. Alternativtexte auf Social Media darauf, dass Sie im Text nicht abermals auf visuelle Reize setzen (z.B.: „So sieht unser neuer Rucksack aus.“), sondern Sie den Inhalt des Bildes anschaulich und klar beschreiben. Screenreader können auch Emojis übersetzen (z.B. „Person im elektrischen Rollstuhl“). Werden mehrere Emojis hintereinander benutzt, kann dies jedoch schnell verwirrend werden.

Die alternative Bildbeschreibung können Sie dem Posting auf Instagram und Facebook direkt hinzufügen.

Alternativtext für Instagram erstellen:

Instagram generiert mittels Objekterkennungstechnologie Bildbeschreibungen für Screenreader prinzipiell automatisch. Setzen Userinnen und User einen Screenreader ein, kann dieser Bilder automatisch „übersetzen“. Da solche automatischen Beschreibungen aber oft sehr einfach und stichwortartig sind, ist es ratsam, einen benutzerdefinierten Alternativtext zum eigenen Posting hinzuzufügen. Den Alternativtext erstellen Sie bei Instagram direkt im Upload-Prozess, nachdem Sie die gewünschten Filter und Effekte ausgewählt haben. So gehen Sie dabei vor:

  1. Wählen Sie Ihr Bild und bearbeiten Sie es.
  2. Tippen Sie vor dem finalen Upload auf „Erweiterte Einstellungen“
  3. Scrollen Sie hinunter zu „Barrierefreiheit“ und gehen Sie zu „Alternativtext eingeben“
Alternativtext für Facebook erstellen:

Für Facebook gilt ebenso wie für Instagram: Die Social Media-Plattform kann eine Bildbeschreibung für Screenreader mittels Objekterkennungstechnologie automatisch generieren. Wollen Sie sichergehen, dass diese auch wirklich verständlich ist, sollten Sie aber selbst einen Alternativtext erstellen. Klicken Sie dazu einfach auf „Foto bearbeiten“ und wählen Sie „Alternativtext“. Bei bereits geposteten Fotos können Sie den Alternativtext nachträglich über „Optionen“ in der unteren rechten Ecke des Bildes ändern.

Wichtig: Je nach Beeinträchtigung (z.B. Lernschwächen, Farbenblindheit oder Autismus) können neben Untertiteln und Bildbeschreibungen auch andere Maßnahmen notwendig sein, um Barrierefreiheit auf Social Media herzustellen. Inklusion auf Social Media kann zum Beispiel auch bedeuten, Bildtitel in Einfacher Sprache zu formulieren, Emojis und Farben nur sparsam zu verwenden oder auf spezielle Textformate zurückzugreifen.

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Auch wenn die Kurzvideo-Erweiterung Instagram Reels mit ihrer Einführung im August 2020 heute nicht mehr brandneu ist, ist das volle Potenzial des Content-Formats im b2b-Bereich noch lange nicht ausgeschöpft. Dabei sind Reels neben dem Feed, den Stories und IGTV im Rahmen des Content Marketing eine weitere und sehr nützliche Möglichkeit, die eigenen Inhalte zu präsentieren.

Die bis zu 60-sekündigen Clips, die Userinnen und User auf dem neuen Instagram-Feature erstellen können, sind für Unternehmens-Accounts so relevant, weil sie speziell auf das Entdecken neuer Inhalte ausgelegt sind. Im Reels-Bereich der App kann sich jede Userin und jeder User durch eine individuell vom Algorithmus vorgeschlagene Clip-Mischung scrollen. Das große Plus: besonders ansprechende Videos werden auch Nutzerinnen und Nutzern vorgeschlagen, die den Kanal, von dem der Content stammt, noch nicht abonniert haben.

Auch wenn der chinesische Video-Vorreiter TikTok ein enormes Wachstum erfährt, ist die Instagram-Community mit mehr als einer Milliarde aktiven Nutzern (zum Vergleich: TikTok zählt rund 700 Millionen Nutzer weltweit) immer noch deutlich größer. Wie eine Analyse von Statista auf Basis einer Untersuchung der Influencer Marketing Factory von 2021 gezeigt hat, bieten Reels einen Vorteil in puncto Reichweiten-Generierung. Vorneweg: Tik Tok gilt auf dem Social Media-Markt aktuell als führende Kurzvideo-Plattform, die Instagram mithilfe seines Reel-Formates zu kopieren versucht – ähnlich wie es bereits 2016 mit Snapchat und den bald darauf eingeführten Instagram-Stories passierte.

Die Algorithmen der Plattformen gelten als wohlgehütete Geheimnisse, wobei durch genaue Beobachtung und Analysen viraler Hits klare Mechanismen erkennbar werden. So zeigt sich, dass der Tik Tok-Algorithmus eher engagementförderlich ist und den Community-Aufbau positiv beeinflussen kann. Bei Instagram Reels hingegen kann ein einzelnes Video trotz weniger Account-Follower weite Kreise ziehen. Wie die Erhebungen der Influencer Marketing Factory zeigen, hat die Häufigkeit, wie oft ein Video angesehen wird, auf Instagram-Reels nicht so viel damit zu tun, wie viele Follower ein Account hat. Statistisch gesehen sind die Ansichten der Reels um 144 Prozent höher als die Anzahl ihrer Account-Follower, im Vergleich dazu kommen TikToks nur auf ein Plus von etwa 25 Prozent. Die Reel-Funktion bietet sich also vor allem für Userinnen und User bzw. Werbetreibende an, die ein breites Publikum erreichen wollen.

Ernst sein ist (nicht) alles

Das Format bietet somit eine gute Gelegenheit das Instagram-Publikum auf den eigenen Account aufmerksam zu machen, ohne Geld für Werbung in die Hand zu nehmen. Doch trotz dieser Argumente schrecken viele Unternehmen oder Institutionen davor zurück, Reels für die eigenen Zwecke zu nutzen. Das liegt vor allem daran, dass das Format gerne mit Tanzeinlagen, Rezeptvideos oder kunstvollen Kleiderwechseln in Verbindung gebracht wird. Tatsächlich sind Instagram Reels eher verspielt, doch es spricht nichts dagegen, auch seriöseren Content mit Maß, Ziel und Know-How in diesem Rahmen zu platzieren.

Durch die Schnelllebigkeit des dort hochgeladenen Contents, ist es somit wichtig sein Publikum schon in den ersten maximal drei Sekunden zu überzeugen, sich das gesamte Video anzusehen. Daher ist ein knackiger Einstieg die halbe Miete. Des Weiteren gilt: Bringen Sie Ihre Message auf den Punkt, geben Sie konkrete Antworten und bieten Sie mit ihrem Inhalt klares Service. Erfolgreiche Cases von Unternehmen mit ernsteren Themen oder Image zeigen, dass vor allem Erklärvideos, Wissensvermittlung, visuell Ansprechendes und Behind the Scenes-Inhalte gut ankommen. Inspiration für gut funktionierenden Reel-Content, finden Sie unter anderem bei Mathematik-Koryphäe Daniel Jung (@danieljungeducation), der Tiroler Landestourismusorganisation (@visittirol) oder der deutschen Tagesschau (@tagesschau).

Sieben Tipps für Ihren Reel-Auftritt

Folgende sieben Tipps lassen sich aus Best Case-Practices zur Vermarktung über Reels zusammenfassen:

  • Zeigen Sie Ihr Produkt. Ohne viele Worte einfach in Szene setzen lassen sich zum Beispiel in unterschiedlicher Geschwindigkeit gefilmte Produkvorstellungen. Zeitlupe oder Zeitraffer verhelfen zu einem spannenderen Look.
  • Get in Touch. Bauen Sie eine ehrliche Beziehung zu Ihrer Community auf, indem Sie Behind The Scenes-Eindrücke gewähren. Ihr Content erhält einen persönlichen Touch, wenn Sie sich selbst und Ihr Team zeigen. Vergessen Sie nicht: Auf Social Media funktionieren personalisierte Narrative besonders gut.
  • What’s in the Box? Generieren Sie Spannung und Vorfreude mithilfe von „Unboxing-Experiences“. Das Format, in dem eine Person ein neues Produkt seiner Verpackung entnimmt, ist im Netz sehr beliebt.
  • Wegweiser. Ergänzen Sie Ihr Reel mit den kürzlich aktualisierten Shopping-Tags, um das Publikum direkt zu ihrem Shop oder an zertifizierte Händler weiterzuleiten.
  • Instant Gratification. Vorher-Nachher-Videos liefern für das Publikum sofortige Effekte. In wenigen Sekunden zusammengefasste Prozesse bieten sich für zahlreiche Dienstleister als No-Brainer-Content an und machen Lust auf mehr. Die Bezeichnung als „No-Brainer“, also Content, bei dem das Publikum nicht viel nachdenken muss, kommt daher, weil die angebotene Dienstleistung regelmäßig geleistet wird und man sie zu Vermarktungszwecken nur noch videographisch begleiten muss.
  • The Art of Tease. Teasern Sie auf anderen Plattformen verfügbaren Content exklusiv über Reels in Form von Mini-Trailern an. Exklusivität ist gern gesehen.
  • Trendsetter. Nutzen Sie die Macht (und Reichweite) von aktuellen Trends. Adaptieren Sie aktuell angesagte Hashtags, Themen oder Challenges für Ihren eigenen Nutzen.

Last but not least: Auch die offiziellen Instagram-Experten weisen in ihren Produktvorstellungen darauf hin, dass Reels vor allem von der potenziellen Verspieltheit ihres Formates leben. Insofern gilt es in der Kreation Spaß zu haben und sich einfach mal auszuprobieren. Content is King. Aber fast noch wichtiger als ein besonders kreativer Zugang bei der Clip-Gestaltung ist in puncto Reels derzeit die Devise „dabei sein ist alles“.

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In diesem Beitrag wollen wir uns dem Thema Content Marketing etwas fortgeschrittener widmen, beginnend mit der Frage, wie durch die Wahl der richtigen Keywords ein hohes Ranking der eigenen Inhalte in der Google Suche erreicht werden kann.

Ein wichtiger Faktor ist hierbei die „Keyword-Recherche“. Darunter verstehen wir ein Set von Techniken inklusive des Einsatzes entsprechender Tools, um die richtigen beziehungsweise besten Suchworte und -phrasen zu identifizieren. Ideal sind in diesem Fall Worte oder Phrasen, die Userinnen und User verwenden würden, wenn Sie genau nach jenen Inhalten suchen, die auf der entsprechenden Webseite angeboten werden. Für diesen Artikel könnte das etwa sein: „Keyword-Recherche leicht erklärt“.

Die richtigen Suchbegriffe finden

Das bringt uns zur zentralen Aufgabenstellung in der Keyword Recherche: Zu verstehen und zu durchschauen, wie Userinnen und User ticken, wenn sie suchen. Diese Sichtweise ist uns schon beim Thema Customer Journey begegnet und tatsächlich ist Keyword-Recherche eine wichtige Methode beim Versuch, Userinnen und User an möglichst vielen Touch-Points abzuholen.

Nehmen wir die Top-Suchbegriffe auf Google im Jahr 2019 (für Österreich): Die Plätze 1-4 („Strache“, „Notre Dame“, „Dominic Thiem“ und „EU-Wahlergebnisse“) sind vor dem Hintergrund der Nachrichtenlage gut erklärbar. Nummer 5: „iPhone 11“. Anzunehmen gewesen wären Suchbegriffe wie „iPhone 11 kaufen“ oder „iPhone 11 neue Funktionen“, aber bloß „iPhone 11“? Würde jemand, der Allgemeines über das iPhone 11 wissen will, nicht einfach auf die Apple Homepage gehen und sich informieren? Offenbar eher weniger.
Was ist eigentlich das Suchergebnis von „iPhone 11“? An erster Stelle Apple selbst, gefolgt von den üblichen Verdächtigen in E-Commerce und Mobilfunk; die Plätze 1-20 zeigen eigentlich keine Überraschungen. Bei „iPhone 11“ handelt sich um ein sogenanntes „Short-Tail Keyword“, das sind sehr allgemeine, sehr häufig verwendete Suchwörter. Und auch sehr unspezifische, denn sie lassen kaum Rückschlüsse zu, was die Userin/den User zu seiner Suche bewegt hat.

In dem Zusammenhang wird auch gerne das Bild des „Funnels“ (Trichter) herangezogen: Oben kommen in den Trichter alle Userinnen und User rein, die ein bestimmtes Thema verfolgen (Aufmerksamkeit/“Attention“). Nach unten verdichtet sich dann die Motivlage und das Involvement – aus Attention wird Interesse („Interest“), schließlich Verlangen („Desire“). Das klassische AIDA Modell, an dessen Ende beim Ausgang des Trichters, die Action, also meist ein Kauf, steht. Personen, die Short-Tail Keywords verwenden, stehen meist ganz oben im Funnel.

Was nicht ausschließt, dass ein kleiner Teil von ihnen sehr schnell kaufbereit ist. Deshalb machen solche Keywords für Angebote Sinn, die eine entsprechende Breite von möglichen Motiven abdecken können – wie die großen E-Commerce Shops. Amazon, MediaMarkt und Co bieten umfassende Informationen zum iPhone, User-Ratings und Vergleiche, dazu Top-Preise und gegebenenfalls sogar Service. Wer also nach „iPhone“ sucht, ist bei diesen Playern heiß begehrt, egal wie stark die Kaufintention der Person tatsächlich schon ausgeprägt ist. Hauptsache, sie landet erst mal im eigenen Shop und kann mit Tracking-Cookies, Newsletter und Social Media auf ihrer User-Journey begleitet und beeinflusst werden.

Für die meisten Unternehmen machen „Short-Tail“ Keywords nur wenig Sinn. Sie sind besser beraten, sich mit „Mid-Tail“ und „Long-Tail“ Keywords zu beschäftigen – etwa: „iPhone Display austauschen“. Diese sind weit spezifischer und lassen wesentlich besser auf das Suchmotiv der Userinnen und User schließen.

Tools zur Keyword-Recherche

Google stellt mit dem Keyword Planer ein kostenloses Tool zur Verfügung, das dabei unterstützt, sich einen Überblick über verfügbare und relevante Keywords zu verschaffen, inklusive Zahlen über die Häufigkeit ihrer Verwendung in Suchen.
Daneben gibt es unzählige weitere Software für die Keyword-Planung, etwa Ubersuggest oder Keyword.io. Neben Analyseinformation helfen diese mit Thesaurus Funktion auch bei der Suche nach inhaltlich passenden Sprachvarianten, also etwa „iPhone 11 Display reparieren“ oder „iPhone 11 Bildschirm kaputt“.

Fazit: Bei der Recherche und Festlegung von Keywords steht jedenfalls der Leitgedanke des Content Marketing im Vordergrund: Es geht immer um die Userin/den User. So sollten nicht nur Marketers denken, so denken vor allem die Software Genies von Google. Mit ihren Artificial Intelligence Algorithmen sind diese nämlich längst in der Lage, die tatsächliche Bedeutung eines Keywords für einen Text zu beurteilen und diesen entsprechend weit vorne (oder hinten) im Suchergebnis zu zeigen. Womit es letztlich auf den Inhalt selbst ankommt.

Bildquelle: 2019 JOSEP SURIA - Adobe Stock, unsplash.com

 

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Der Versand von Newslettern ist eine klassische Maßnahme des Online-Marketings. Laut einer Prognose von Statista.com soll sich die Anzahl der täglich versendeten und empfangenen E-Mails weltweit im Jahr 2020 auf 306,4 Milliarden belaufen. Damit Ihr Mail in dieser Flut nicht untergeht, braucht es das richtige Tool.

Qual der Wahl bei der Newsletter-Tool-Suche

Der Text ist geschrieben, die Zielgruppe definiert, die E-Mail-Adressen sind vorhanden und die Kampagne kann starten: Doch welches Tool ist das richtige, um das Mailing zu den Kundinnen und Kunden zu bringen und gelesen zu werden? Auf der Suche wird bald klar: Programme zum Versenden von Newslettern gibt es zuhauf, es herrscht die Qual der Wahl. Ein Blick auf die Features und Funktionen hilft, eine qualifizierte Auswahl zu treffen. Wir stellen Ihnen vier E-Mail-Marketing-Tools vor.

Weit verbreitet: Mailchimp

Großer Beliebtheit erfreut sich der US-Dienst Mailchimp. Die cloudbasierte Software mit dem Schimpansen-Logo wird laut eigenen Angaben von 13 Millionen kleinen Unternehmen genutzt. Diese sind die Hauptzielgruppe für die Plattform, auf der neben dem E-Mail-Kampagnen-Tool auch Zielgruppen-Tools, kreative Tools sowie Automatisierungstools angeboten werden.

Was kann Mailchimp?

  • Dank vorgefertigter Layouts und zusätzlicher Design-Tools – die klar strukturiert sind – können Anfängerinnen und Anfänger individuelle Newsletter erstellen.
  • Die umfangreiche Galerie mit E-Mail-Vorlagen dient als zusätzliche Inspirationsquelle, die Bedienung des Drag&Drop-Editors zur Umsetzung der Templates wie auch eigener Ideen funktioniert intuitiv.
  • Mit der kostenlosen Version können bis zu 2.000 Abonnentinnen und Abonnenten monatlich mit insgesamt 10.000 E-Mails beschickt werden – einen kleinen Werbebanner muss man dafür in Kauf nehmen. Mailchimp empfiehlt die „Standard“-Version um 12,57 Euro, der „Premium“-Tarif um 250,82 Euro umfasst außerdem einen (englischsprachigen) Telefonsupport.
  • Achtung: Um das gesamte Potential nutzen zu können, muss man die englischen Anleitungen und Fachbegriffe lesen und verstehen können.

Europäische Alternative: Sendinblue

Eine europäische Alternative für den Newsletter-Versand ist Sendinblue. Das in Paris gegründete Unternehmen arbeitet cloudbasiert und bezeichnet sich als All-in-One-Marketingplattform. 180.000 Agenturen, Start-ups, NGOs, Unternehmen und E-Commerce-Händler in 160 Ländern greifen bei ihren Marketing-Maßnahmen laut Eigenangaben auf die Dienste von Sendinblue zurück.

Was kann Sendinblue?

  • Newsletter erstellen, gestalten und versenden – und das im Handumdrehen: Das verspricht Sendinblue dank vorgefertigter Templates, auch neue Designs sind per Drag&Drop-Editor leicht umsetzbar. Als Ergänzung können SMS-Marketing-Nachrichten erstellt werden.
  • Die Tools sind intuitiv anwendbar, bei Fragen helfen (deutschsprachige) Video-Tutorials, die auf der Homepage des Unternehmens zu finden sind, weiter.
  • Sendinblue bietet ein kostenloses Paket für Einsteigerinnen und Einsteiger an. Damit können bis zu 300 E-Mails pro Tag an unbegrenzte Kontakte verschickt werden. Marketing-Einsteigern wird das „Lite“-Paket um 19 Euro pro Monat empfohlen, das „Premium“-Paket um 49 Euro pro Monat richtet sich an Profis. Das „Enterprise“-Paket inkludiert alle angebotenen Features inklusive einem „persönlichen Ansprechpartner“, der Preis wird auf Anfrage verraten.
  • Sendinblue hat eigenen Angaben zufolge seinen Serverstandort in Deutschland. Die Nutzerdaten, die gespeichert werden, fallen also unter das deutsche beziehungsweise europäische Datenschutzrecht. Rechtssicherheit habe einen hohen Stellenwert.

Newsletter plus Event-Management: Eyepin

Auf große Marken wie Austrian Airlines oder Daimler als Referenzkunden verweist das in Berlin und Wien stationierte Unternehmen Eyepin. Neben E-Mail-Marketing bietet der zertifizierte Datenverarbeiter Unterstützung beim Event-Management, bei Umfragen, Gewinnspielen und beim Kontaktmanagement per SMS. Aktuell werden Lösungen für die Organisation und Abwicklung von Covid-Impfungen angeboten.

Was kann Eyepin?

  • Eyepin bietet eine webbasierte Softwarelösung zur Erstellung der Newsletter an: Die Usability kommt Anfängerinnen und Anfängern entgegen, die Datenbereiche sind übersichtlich angeordnet und erlauben eine rasche Erstellung von Kampagnen. Durch dynamische Inhalte in den Newslettern kann individuell auf einen Empfänger eingegangen werden.
  • Bei den Designs gibt es Layoutvorlagen, die an die eigene CI (Corporate Identity) angepasst werden können, individuelle Layouts werden selbst oder auch von Eyepin erstellt.
  • Besonders betont werden bei Eyepin Service und Beratung. Tauchen Fragen auf – egal ob zu den Tools oder zu anderen Themen – kann direkter Kontakt zu Beraterinnen und Beratern aufgenommen werden.
  • Zu den Preisen für den Service gibt es auf der Eyepin-Website keine Informationen, dieser wird individuell vereinbart.

Betreuung inklusive: Emarsys

Das österreichische Unternehmen Emarsys bezeichnet sich als „Omnichannel Customer Engagement Plattform“ – denn Kontakt wird über viele Kanäle aufgebaut. Das Nutzer-Engagement wird etwa für die Sprachlernplattform Babbel gesteigert, eine Dienstleistung für den Sportartikelhersteller Puma Europe ist die Skalierung des E-Mail-Versands mit neuen CRM-Strategien. Weltweit kümmern sich 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um 2.200 Kundinnen und Kunden.

Was kann Emarsys?

  • Die kanalübergreifende Kundenbindung beinhaltet E-Mail-Marketing: Mails werden als wichtigster Engagement-Kanal jeder Marketingstrategie gesehen. Die Contenterstellung erfolgt schnell, Vorkenntnisse sind nicht notwendig.
  • Neben der Optik wird viel Augenmerk auf die Personalisierung von Mails durch „Open Time Content“ gelegt. Dynamischer, sich in Echtzeit verändernder Content – wie Lagerverfügbarkeit oder frühere Suchergebnisse – über Widgets hinzugefügt, soll die User-Experience verbessern.
  • Auf der Website gibt es Webinare, Podcasts und Blogbeiträge mit Best-Practice-Beispielen darüber, wie Marketing und Kundenbindung funktionieren.
  • Zu den Preisen für den Service gibt es auf der Emarsys-Website keine Informationen, dieser wird individuell vereinbart. Support wird rund um die Uhr angeboten.

Erst der Vergleich macht sicher

Bereits dieser kurze Überblick zeigt, dass die Entscheidung für ein Newsletter-Tool von vielen Faktoren abhängt. Der Preis mag ein Faktor sein, dieser kann sich durch zusätzlichen Support oder mehr Service natürlich nach oben bewegen. Grundsätzlich gilt, einige Fragen vorab zu beantworten: Haben Sie Vorkenntnisse oder gehören Sie zu den Anfängerinnen und Anfängern? Wollen Sie selbst einen Newsletter verschicken, oder diese Aufgabe auslagern? Sind Sie zufrieden mit schlichten Designs, oder suchen Sie das Außergewöhnliche? Von den Antworten hängt ab, welches Tool das Richtige für Sie ist.

 

Bildquelle: memyjo- stock.adobe.com
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UGC – User Generated Content – ist die mit Abstand am schnellsten wachsende Mediengattung, nicht zuletzt aufgrund der verfügbaren Technik. Smartphones, Tablets und kinderleichte Software, die noch dazu vorinstalliert oder kostenlos verfügbar ist, haben zur grenzenlosen Demokratisierung von Bewegtbild geführt. Unabhängig von Alter, Bildung oder Herkunft laden Menschen rund um den Globus über 400 Stunden Video auf YouTube – pro Minute wohlgemerkt.

Die Entwicklung von YouTube hat aber auch der Nutzung von Video als Marketing Tool eine völlig neue Dynamik verliehen. Hatte sich „Business TV“ bis dahin sperrig und teuer angefühlt, so stand nun eine leistungsfähige und noch dazu kostenlose Publikationsplattform zur Verfügung. Um den YouTube Player in eine Webseite oder einen Social Media Post zu „embedden“ (also zu integrieren), muss man kein technisches Genie sein. Und mit einem eigenen YouTube Channel kann ein beständiges Publikum aufgebaut werden.

Was es für Business Generated Content braucht

Eines hat sich allerdings nicht geändert, nämlich was es braucht, um Menschen zu begeistern und zu interessieren. Das sollte man verstehen und auch umsetzen können. Es beginnt bei der unterschiedlichen Erwartungshaltung an User Generated versus Business Generated Content. Bei ersterem drückt man gern ein Auge zu und feiert Kreativität vor Qualität. Lautet der Absender aber Business (oder Public), liegt die Latte automatisch höher. Die Benchmarks sind Werbefilme und TV. Keines von beiden etwas für Anfänger.

Tatsächlich sollte sich ein Marketingvideo am Qualitätsstandard fürs Fernsehen orientieren. Schlechte Ausleuchtung, blecherner Ton, starre Kameraeinstellung, hölzerne Akteure und fehlende Erzählstränge sind nicht nur Quotenkiller. Im schlimmsten Fall wirken sie unfreiwillig komisch und werden von einer johlenden Community durch Twitter & Co gepeitscht, und wenn es ganz schiefläuft, gibt es gleich einen Shitstorm obendrein. Dazu kommt: Anders als etwa eine missglückte Webseite können Videos, besonders grottenschlechte Videos, nicht so einfach offline genommen werden, sondern entwickeln sehr schnell ein Eigenleben, werden wieder und wieder geteilt und gepostet.

Kann doch nicht sein? Kann sehr wohl sein. Es ist gar nicht untypisch, dass frisch gebackene Neo-Regisseure von ihrem Oeuvre so begeistert sind, dass jegliche kritische Distanz abhandenkommt: Hurra, wir haben ein Video! Selbst Profis sind davor nicht gefeit: Wäre es anders, würden schließlich nur gute Filme ins Kino kommen.

Business Videos: Expertise für das gewisse „Etwas“

Apropos Profis: Es empfiehlt sich, solche zurate zu ziehen. Mag die Schwellenangst groß sein, die Dienste einer „Fernsehproduktionsgesellschaft“ in Anspruch zu nehmen, ist es doch eine Tatsache, dass die überwiegende Mehrheit jener Unternehmen nur einen Teil ihrer Umsätze mit lukrativen TV-Produktionen erwirtschaften. Das Butter-und-Brot Geschäft sind Unternehmensvideos bzw. Werbung und die erfahrenen Player verstehen es sehr gut, auch mit kleinen Budgets gute Ergebnisse zu liefern.

Ein Beispiel: Ein Nahrungsmittelhersteller hat die Idee, Kochvideos für seine Homepage, YouTube und Social Media zu produzieren. Die Umsetzung erfolgt durch eine mittelständische lokale Filmproduktion mit entsprechenden Empfehlungen. Man sucht oder mietet eine Location, wobei auch dies üblicherweise eine Expertise der Produktionsfirma ist. Dort können an einem Drehtag entsprechende Vorbereitung vorausgesetzt, 4-6 Videos entstehen. Die Kosten sollten insgesamt nicht über 10.000 Euro betragen. Kurzum: Für die ganz kleine Börse ist Video nicht das richtige, aber mit dem richtigen Know-how lassen sich die Ausgaben gut im Rahmen halten.

So wird Ihr Corporate Video erfolgreich

Ein gut gemachtes Video ist die halbe Miete. Und die andere Hälfte? Heißt Distribution. Den verlockend fantastischen Nutzerzahlen von YouTube steht nämlich dummerweise der Umstand entgegen, dass unser eben hochgeladenes Video genau niemanden erreicht. Wenn man sich nicht darum kümmert. YouTube ist Teil des Google-Imperiums und so wundert es nicht, dass es auch in dieser Welt des Bewegtbilds darum geht, gefunden zu werden. Die Optimierung von Search Engine relevanten Parametern und auch die Buchung entsprechender Keywords sind daher ebenso anzuwenden wie bei Webseiten und Blogs.

Die Videostrategie im Content Marketing sollte sich aber keinesfalls auf YouTube beschränken. Social Media, allen voran Facebook, sind ein wichtiger Trigger und Lead-in Kanal für Videoinhalte, egal ob diese auf der eigenen Homepage oder auf YouTube präsentiert werden. Hier gilt es, durch gezielte Posts – mit Hinweis (und Link) auf das neueste Video – Interesse und Neugier zu erzeugen.

Merken Sie sich diese fünf Tipps, wenn Sie über Corporate Video nachdenken:

  1. „User first“:
    Konzipieren Sie Inhalt und Machart des Videos nie aus Sicht ihres Unternehmens oder Ihrer Kommunikationsziele, sondern immer aus der Sicht der Zuseher.
  2. Story:
    Stellen Sie sich (und vor allem anderen) die Frage: Was ist wirklich interessant an dem, was wir zeigen wollen? Was ist die Story? Könnte es darüber einen TV-Beitrag geben?
  3. Budget:
    Budgetieren Sie gründlich und stellen Sie sicher, dass Sie sich eine professionelle Produktion leisten können. Alles andere kann ganz leicht nach hinten losgehen.
  4. Involvement: 
    Kümmern Sie sich um die Produktion und seien Sie mit dabei, hören Sie aber auch auf den Rat der Profis. Auf diesem Grat liegt der Erfolg eines authentischen, aber auch interessanten Videoprodukts.
  5. Planung ist alles: 
    Reservieren Sie Kapazität (personell und finanziell) für die Verbreitung ihrer Videos und entwerfen Sie dafür eine Strategie und ein Vorgehensmodell, gerne mit Unterstützung entsprechend kundiger Agenturen oder Freelancer.

 

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Stellen Sie sich vor, Sie haben einen Gast zu sich nach Hause eingeladen. Als dieser aber zur Tür reinkommt, wirft er nur einen kurzen Blick in Ihren Vorraum, macht auf der Fußmatte kehrt und geht wieder. Ohne weitere Worte. In der digitalen Welt hat dieser Gast ihrer Website soeben die Bounce Rate um einen Zähler erhöht. Nicht so gut…

Schon von „Bounce“ gehört?

„To bounce“ heißt eigentlich zurückprallen. Was die Sache nicht exakt im Kern trifft, denn ein „Bounced Visit“ prallt an nichts zurück – der Visitor geht von selbst. Im Grunde genommen misst die Bounce Rate nichts anderes als den Anteil jener Visits (oder Sessions, wie es in Google Analytics heißt) einer Website, die nur einen Seitenaufruf (Page Impression) generieren. Das ist streng technisch zwar nicht ganz präzise, für den Zweck dieses Beitrages sei uns diese Vereinfachung aber gestattet.

Was ist nun eine gute beziehungsweise akzeptable Bounce Rate und ab wann sollte man beginnen, sich Sorgen um die Performance der eigenen Website zu machen? Genau diese Frage stellte uns neulich eine Kundin und in der Hand hielt sie ihre aktuelle Google Analytics Auswertung: 35% Bounce Rate. Gut oder schlecht? Sie war der Meinung, dass es doch Wahnsinn sei, wenn einer von drei Seitenbesuchen nicht weiter als zu eben der besuchten Seite kommt.

Ist es nicht. Jedenfalls nicht zwangsläufig. Denn zur Interpretation der Bounce Rate sollte man einen Schritt tiefer gehen.

Die Sache mit dem Websitetyp

Da wäre zunächst die Frage, um welchen Typ von Website es sich handelt. Informationsseiten, im Besonderen jene mit Magazincharakter, also längere Storys, haben typischerweise eine höhere Bounce Rate. Das liegt an mehreren Faktoren, etwa an der Herkunft des Traffic. Kommt eine Userin oder ein User über die organische Suche oder einen dedizierten Link auf eine bestimmte Story, so ist das ja kein Zufall, sondern genau jenes Verhalten, das wir erreichen wollen: Sie suchen Information, wir haben diese Information. Die Userin und User finden uns und konsumieren die Information. Mission erfüllt. Es ist keineswegs überraschend, dass es für sie überhaupt keinen Grund gibt, eine weitere Story zu konsumieren.

Bei E-Commerce Seiten liegt die Sache allerdings etwas anders. Der Vergleich zum physischen Geschäft drängt sich auf: Interessierte sehen etwas im Schaufenster, gehen in den Laden, finden das Produkt doch nicht so toll und gehen wieder raus, ohne vom Verkaufspersonal gefragt zu werden, ob es vielleicht was anderes sein darf. E-Commerce Seiten mit hohen Bounce Rates schaffen es zwar, Käuferinnen und Käufer anzuziehen, aber nicht, diese durch das Angebot zu führen. Hier besteht Handlungsbedarf.

1, 5 oder 10 Minuten?

Auch der Faktor Zeit ist ein Thema bei der Beurteilung der Bounce Rate – die Seitenverweildauer ist quasi deren Antagonist. Denn ein Bounce ist ein Bounce, gleich ob der Aufenthalt auf der Seite 20 Sekunden oder 10 Minuten gedauert hat. Bei längeren Artikeln oder Produktlisten mit Konfiguratoren und dergleichen ist letzteres durchaus denkbar – und wünschenswert. Dass schließlich eine Userin oder ein User, die viel Zeit auf einer Seite verbringen, noch mehr Zeit für eine weitere Seite haben, darf nicht unbedingt erwartet werden. (Für die technisch Interessierten an dieser Stelle die Information, dass die Zählung eines Bounce mit einer Zeitdauer parametriert werden kann: So werden dann nur Visits als Bounce gezählt, die etwa kürzer als fünf Sekunden waren.)

Natürlich ist es in jedem Fall wünschenswert, eine eher niedere als eine eher höhere Bounce Rate zu verzeichnen.

Was kann man also tun? Hier einige Tipps:

  • Schaffen Sie einen attraktiven und verlockenden Einstieg in Ihren digitalen Content mit prägnanten Headlines, schnell lesbaren Abstracts und einprägsamen Bildern. Geben Sie Userinnen und Usern eine schnelle und gute Antwort auf die Frage: Warum bin ich hier und verbringe hier meine Zeit?
  • Überlegen Sie gut, welche Links Sie anbieten: Wenn Sie zu Storys verlinken, dann zu jenen, die nachweislich gut funktioniert haben, etwa auf Social Media. Bei Produkten sollten Ähnlichkeiten oder logische Beziehungen gegeben sein.
  • Vermeiden Sie Textwüsten auf Seiten. Lockern Sie Texte mit Bildern und Grafiken auf. Das Auge will lieber sehen als lesen. Vermeiden Sie möglichst inhaltsleere Stillleben aus dem Stock-Bilder Bestand, setzen Sie auf Menschen, Tiere, Emotionen.
  • Analysieren Sie die Quelle Ihres Site-Traffic. Gibt es Unterschiede in den Bounce Rates oder einzelnen Quellen? Wenn dem so ist (wie häufig der Fall): fördern, promoten oder kaufen Sie Traffic verstärkt von jenen Quellen, die niedriger „bouncen“.
  • Entfernen Sie Datumsangaben aus Ihren Storys, soweit diese im Kontext nicht zwingend nötig sind – oder updaten Sie Angaben bei der Content-Pflege. Dieser Text etwa entstand im April 2021, er hätte aber ebenso Gültigkeit, wenn er im April 2017 entstanden wäre, würde dann aber von vielen sofort als zu alt abgelehnt werden.
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Bereits in der Frühphase des digitalen Marketings gelangte man zu der Erkenntnis, dass ein ganz wesentliches Tool in der Online-Welt nur bedingt aussagekräftig ist: Marktforschung. Zwar liefern Onlineumfragen und Panels mittlerweile schnellere und genauere Ergebnisse zu Fragen des täglichen Lebens und Produktkonsums als „klassische Befragungen“, für innovative digitale Angebote will das aber nicht immer so recht klappen. Wie auch? Netflix wäre nie gestartet, hätte man vor fünfzehn Jahren Menschen danach gefragt, ob sie zusätzlich zu ihrer Kabel- und TV-Gebühr zehn Euro pro Monat berappen wollen, um neue Fernsehserien ansehen zu können.

Ohne das Wissen darüber, mit welcher Qualität ein Angebot im Detail daherkommt oder wie groß Benutzerfreundlichkeit und Auswahl sind, ist jede Aussage der subjektiven Erwartung und Vorstellung der jeweiligen Auskunftsperson unterworfen. Genau hier findet sich der Unterschied zu klassischen Fragestellungen, bei denen ein konkretes Produkt vorgelegt werden kann, das noch dazu einen Vergleich zu existierenden Angeboten erlaubt.

Und genau hier liegt auch die Erklärung dafür, dass viele digitale Content Angebote immer wieder völlig am Markt vorbei publiziert werden und auch sehr schnell wieder verschwinden – nämlich, wenn Marktforschungsergebnissen zu viel Glauben geschenkt wurde. Selbst digitale Giganten wie Amazon haben ihre liebe Mühe, die Kundenpräferenzen in all ihrer Komplexität in den Griff zu bekommen. Wer jemals ein Bügeleisen online erworben hat und danach noch für Wochen von Bügeleisenangeboten verfolgt wurde, weiß, wovon die Rede ist.

Design Thinking für die Planung einer Content Marketing Strategie

Als Alternative hat sich in den letzten Jahren ein Methoden-Set behauptet, das unter dem Sammelbegriff „Design Thinking“ firmiert. Dabei geht es um die Ideenfindung und Problemlösung im Rahmen von Innovationsprojekten. Der Name kommt nicht von ungefähr und erklärt sich am besten wörtlich übersetzt: „Denken wie Designer“. Tatsächlich haben Designer längst erkannt, dass es ihnen zum Erfolg hilft, wenn eine Aufgabenstellung aus möglichst vielen Perspektiven betrachtet wird. Welche Einsatzformen sind denkbar, welche Gefahren, welche vermeintlichen „dummen Ideen“? Um das zu verstehen, bedient man sich ausführlicher Beobachtung, Prototyping und Tests.

Design Thinking wendet diesen sehr materiell fokussierten Denkansatz auf immaterielle digitale Produkte an, mit Fokus auf dem Zauberwort „User-centric“. Die Kernaspekte dabei: Nutzen, Umsetzbarkeit und Marktfähigkeit. Mit diesem Zielsystem im Gepäck lässt sich Design Thinking auch wunderbar für die Planung einer Content Marketing Strategie umsetzen, geht es dabei doch genau um folgende Fragen:

  • Welche Inhalte sind für meine Zielgruppe von Nutzen (relevant)? Schließlich erwarte ich, dass die Menschen wertvolle Zeit aufwenden, um den Content zu konsumieren.
  • Sind wir in der Lage, diese Themen abzudecken, Storys oder Videos dazu in der erwarteten Qualität zu produzieren? Haben wir das richtige Team dafür, die nötigen Zugänge?
  • Gibt es ein – ausreichend großes – Publikum für diese Inhalte, um den Aufwand zu rechtfertigen? Wenn ja, wer sind diese Personen?

Der Prozess beginnt mit dem Gewinnen von Hinweisen, welche möglichen Zugänge die Zielgruppe zum Thema hat. Nehmen wir an, es geht um ein Online Portal zum Thema Hochzeit, das durch Content Marketing unterstützt werden soll. Über klassische Marktforschung ist es sehr schwer (bzw. teuer), eine repräsentative Stichprobe befragen zu können. Daher treten qualitative Verfahren an die Stelle von quantitativen, etwa Rollenspiele oder Fokus-Gruppen. Besonders letztere beweisen sich immer wieder als Quelle von hoch spannenden Informationen. Motto: Lass‘ acht Leute miteinander diskutieren und du bekommst mehr als aus einer Befragung von 80 oder gar 800.

Das Setup: Man suche pro Fokus-Gruppe 4 bis 5 Paare, die vor Kurzem geheiratet haben oder eine Heirat planen – sie lassen sich wahrscheinlich bereits im erweiterten Bekanntenkreis auftreiben. Diese diskutieren dann 2 bis 3 Stunden, wobei nur grobe Themen vorgegeben werden: Wahl der Location, Geschenkliste, Catering, Musik und so weiter. Da es in diesem Fall wahrscheinlich um ein sehr emotionales Thema geht, wird es nicht viel brauchen, um ein lebhaftes Gespräch anzuregen und daraus den Umgang der Anwesenden mit dem Thema zu verstehen.

Aufbauend auf den Erkenntnissen dieser Beobachtung werden Profile von typischen Benutzerinnen und Benutzern erstellt, die sogenannten „Personas“. Die weitere Entwicklung und Betrachtung des Content Angebots erfolgt aus deren Standpunkt, wobei es wichtig ist, die Persona möglichst umfassend zu beschreiben, um dem Bild einer realen Person möglichst nah zu kommen.

  • Persona A ist Anfang 30, weiblich, und hat vor, ihren langjährigen Partner zu heiraten. Beide leben im urbanen Umfeld, haben gut bezahlte Jobs, schätzen moderne Gastronomie und Nightlife, sie sind nicht religiös.
  • Dem gegenüber Persona B, Mitte 40, ehelicht einen geschiedenen Mann, der zehn Jahre älter ist und den sie vor einem Jahr online kennengelernt hat. Sie leben in einer österreichischen Kleinstadt, gehen traditionellen Berufen nach (Friseurin, Tischler) und fühlen sich der Tradition verpflichtet.

Die Frage ist nun: Findet Persona A denselben Content spannend wie Persona B? Ist das Thema Hochzeit ein gemeinsamer Content-Nenner, trotz höchst unterschiedlicher Lebensentwürfe? Die Antwort darauf lässt sich aus den Fokus-Gruppen ablesen, aber auch aus Tests mit entsprechender Auswertung, insbesondere in den Social Media Kanälen.

Auf diese Weise hilft Design Thinking, Licht ins Dunkel zu bringen, indem die Komplexität von Content Präferenzen nicht rein quantitativ, sondern in Kombination von quantitativen mit qualitativen Mitteln erfasst wird. Um wertvolle Hinweise dafür zu liefern, welcher Weg am ehesten der richtige ist.

Apropos Weg: Auch bei der Herleitung von Customer Journeys (über die Sie hier mehr erfahren) spielt Design Thinking eine zentrale Rolle.

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Der wahrscheinlich wesentlichste Unterschied zwischen traditioneller Werbung und Content Marketing ist die Wiederholfrequenz ein und derselben Botschaft. Ziel ersterer ist es, simple Messages in die Köpfe möglichst vieler zu bekommen. Im Content Marketing wollen wir exakt das Gegenteil erreichen, nämlich Zielgruppen mit immer neuen Informationen unterhalten und informieren. Die Redaktionsplanung hat dabei eine Schlüsselfunktion: Sie definiert was, wann und wo publiziert wird und vor allem wie oft. Wie das gelingen kann, sehen wir uns nun näher an.

Der Weg zum Redaktionsplan

Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen und noch mehr Möglichkeiten, einen Redaktionsplan abzubilden. Inhaltlich existiert aber ein klarer gemeinsamer Nenner: Welche Linie verfolgt das Content Marketing und wer soll damit angesprochen werden? Letzteres, die Zielgruppe, ist dabei der weit einfachere Teil. Wird diese doch eine Etage höher, als Teil der Marketingstrategie insgesamt, definiert.

Etwas kniffliger ist da schon jener rote Faden, der in der Print-Welt als „Blattlinie“ bezeichnet wird. Jene unverkennbare Handschrift in Themensetzung und Schreibstil, die den Inhalt dem Absender zuordenbar machen. Und genau das soll ja erreicht werden, nämlich mit einem Themenfeld assoziiert zu werden und daraus Vorteile für die eigene Unternehmens- bzw. Markenposition, insbesondere gegenüber dem Mitbewerb zu entwickeln. Das Problem dabei: Kaum ein Unternehmen bewegt sich in einem Umfeld, das per se Berichtenswertes hervorbringt. Die wenigen Ausnahmen haben einen Startvorteil – man denke etwa an einen Zoo, der praktisch täglich putzige Tiergeschichten lancieren kann. Oder auch Kultureinrichtungen mit ihren fast täglichen Vorstellungen und Bühnen Celebrities.

Abseits von Schönbrunn und Burgtheater heißt es über den Tellerrand blicken und Themenfelder definieren, in denen man sich zuhause und kompetent fühlt. Für eine Fluglinie könnten es Reiseberichte, Restaurantempfehlungen und City Guides sein, für eine Haarpflegemarke Styling- und Mode-Tipps und für einen IT-Dienstleister Profi-Tricks im Umgang mit MS Office. Wichtig ist, dass es eine natürliche, logische und klare Brücke zwischen Unternehmen bzw. Marke und Themenfeld geben muss. Diese darf nicht zu offensiv und plump sein, das würde die wahrgenommene Objektivität gefährden, aber auch nicht zu vage, um die Assoziation überhaupt erst möglich zu machen.

Das gewählte Themenfeld muss ebenso interessant wie relevant für die Zielgruppe sein. Ob man sich bei der Bewertung dieser Faktoren auf Hausverstand und Erfahrung oder auf Marktforschungsergebnisse beruft, ist eigentlich gar nicht so entscheidend. Schließlich ist das A und O erfolgreichen Contents dessen konkrete Aufbereitung. Man kann das tollste Thema in Langeweile „zerschreiben“ und umgekehrt aus manch‘ einer Nebensächlichkeit Sensationelles herauskitzeln.

Was in den Redaktionsplan gehört

Für die Content Marketing Praxis der meisten Unternehmen empfiehlt sich eine Jahresbetrachtung, die selbst bei einwöchiger Periodizität noch einigermaßen übersichtlich ist. Das sind die Spalten der Matrix. In den Zeilen werden die Zielmedien geführt, wie sie in der Content Marketing Strategie definiert wurden: Webseite, Blogposts, Podcasts, Print, Social Media (nach Kanälen), Video, Drittmedien.

Weitere wichtige Informationen im Redaktionsplan:

  • Publikationsanlässe und -termine: Wöchentlich am Freitag, jeder erste Mittwoch im Monat, täglich im Advent, etc. Sie werden markiert und müssen gefüllt werden.
  • Storys mit Thema, Verfasser, Format, Genre sowie eine Liste von Storyideen, die noch konkreten Terminen zuzuordnen sind, gegebenenfalls mit Hinweis auf Parameter, die die Relevanz beeinflussen (z.B. es liegt Schnee oder nicht), mit entsprechenden Alternativen.
  • Farbcodes für Sub-Themen: Beim Themenfeld Gesundheit wären das etwa „Ernährung“, „Bewegung“, „Spiritualität“, „Krankheiten“, „Vorsorge“ usw. Das Farbbild der Matrix gibt ein visuelles Gefühl dafür, ob die Sub-Themen im richtigen Mix stehen.
  • Publikationsabhängige Termine im Workflow sowie deren Status: Redaktionsschluss, Freigabe, Promotion, Offline-Stellung, Archivierung, usw.
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Das traditionelle Marketing kennt eine überschaubare Zahl von Kommunikationskanälen: elektronische und gedruckte Massenmedien, Drucksorten, Dialogmarketing. Mangels Rückkanal hat man nur eine vage Vorstellung davon, welches Medium welchen Beitrag zum Kommunikationserfolg leistet und noch weniger weiß man, auf welchem davon wann potenzielle Adressaten anzutreffen wären.

In der Onlinewelt ist diese Frage nicht unbedingt einfacher zu beantworten, aber es stehen uns mit Analytics, Cookies & Co. leistungsfähigere Tools zur Verfügung. Dazu kommt der Shift im Informationsverhalten von analog zu digital: An die Stelle von Fachzeitschriften treten spezialisierte Websites mit tagesaktueller Information und umfangreichen Testberichten. Die Verkäuferin oder der Verkäufer im Geschäft wird zum KI-gesteuerten Produktkonfigurator. Und zum Erfahrungsbericht von Freunden und Bekannten kommen die Kommentare völlig Fremder sowie die Postings von thematisch versierten Bloggerinnen und Bloggern hinzu.

Die Kundenreise verstehen

Bei der Customer Journey geht es darum, all diese analogen und digitalen Kontakt- oder Berührungspunkte („Touchpoints“) vom ersten Produktinteresse bis zum tatsächlichen Kauf zu verstehen und – soweit möglich – zu adressieren. Dem liegt eine Weiterentwicklung der AIDA-Formel zugrunde, wonach sich die Touchpoints auf fünf Phasen verteilen:

  1. Awareness: Bewusstsein für ein Angebot wird geweckt
  2. Favorability: Interesse für das Angebot wird verstärkt
  3. Consideration: Eine Kaufabsicht wird erzeugt
  4. Intent to Purchase: Die Kaufabsicht wird verstärkt
  5. Conversion: Der Kauf wird umgesetzt

Bei rein digitalen Customer Journeys kann die Reise der Kundin bzw. des Kunden mittels Tracking Technologien im Idealfall lückenlos nachvollzogen werden. Wie kam die Person auf die Webseite? Wie oft kam sie vor dem Kauf wieder? Wo war die Person zwischen diesen Visits? Welche Werbeformate haben sie erreicht und wie oft? Daten über Daten. Die Herausforderung besteht darin, sie zu einem sinnvollen Ganzen zu ordnen und interpretierbar zu machen – Stichwort „Big Data“.

Insgesamt stellt E-Commerce aber den weit kleineren Teil des Geschäfts dar, in fast allen Branchen dominiert nach wie vor der Ladenkauf. Was die Analyse der Customer Journey weit komplizierter macht, denn auf ihrem Weg liegen ein oder mehrere Medienbrüche. Da heißt es, kreativ werden und sich jener Schnittstellen zu bedienen, die die analoge und die digitale Welt miteinander verbinden.

Bonusprogramme etwa, die so attraktiv gestaltet sind, dass deren Teilnehmer sie möglichst aktiv nutzen, sodass ein maximaler Anteil ihrer analogen Käufe aufgezeichnet werden kann. Die Verbindung zum digitalen Teil der Customer Journey erfolgt über die Online Registrierung und über Folgebesuche, etwa um Prämien abzurufen (die oftmals wiederum digital sind). Auf diese Weise wird eine 360° Sicht der Customer Journey möglich, was solche crossover gültigen Daten extrem wertvoll macht. Und die Auslobung attraktiver Goodies und Preisvorteile erlaubt, was wiederum das Bonusprogramm stärkt.

Kunden mittels Content Marketing abholen

Neben den Datenaspekten spielt aber auch Content Marketing eine große Rolle in der Customer Journey. Wenn es nämlich darum geht, potenzielle Käuferinnen und Käufer an den relevanten Touchpoints mit entsprechender Information zu versorgen und „abzuholen“. Dabei geht man vor allem heuristisch vor und orientiert sich am typischerweise anzunehmenden Informationsverhalten bestimmter Zielgruppen.

Nehmen wir als Beispiel In-Ear Kopfhörer für Android Endgeräte (also nicht Air Pods, Apple steht längst über Themen wie Customer Journey…):

  • Awareness: Die Message wäre zum Beispiel an dieser Stelle: „Du kannst nun auch für Dein Samsung Handy weiße In-Ear Bluetooth Headphones bekommen.“ Die Bekanntmachung von neuen Produkten ist ein entscheidender erster Schritt, vor allem bei Technologie. In zeitgemäßen Kampagnen erfolgt diese nicht unbedingt als ein „Big Bang“, sondern oft in Stufen, beginnend vielleicht mit gezielten Leaks von Prototypen und Vorankündigungen. Dem folgt die Ansprache der Early Adopter über die von solchen primär frequentierten Webseiten und Apps. Erst danach, vielleicht mit ein wenig Zeitabstand, geht es an eine breite tech-affine Zielgruppe. Jede dieser Maßnahmen umfasst bestimmten Content – Texte, Bilder, Videos. Erwünschte Reaktion des Konsumenten: „Klingt interessant und vielversprechend.“
  • Favorability: Die Message hier: „Diese In-Ear Headphones schlagen alles, was Du bislang an Kopfhörern hattest.“ Die Welt weiß, dass es das Produkt gibt. Nun setzt das Storytelling ein und hebt Features, Design, Brand Emotion und alle anderen kaufrelevanten Produkteigenschaften hervor. Die Kommunikation ist sach- und faktenorientiert und spielt sich über Medien ab, die möglichst hohes Ansehen haben. Dazu kommen Testvideos, die die Eigenschaften bestätigen. Erwünschte Reaktion: „Das scheint ja wirklich zu funktionieren.“
  • Consideration: Die Botschaft lautet nun: „Die Headphones liegen voll im Trend. Sieh mal, wer sie alles hat.“ Hoch mit den Wunschmotiven, runter mit Risikowahrnehmung und sonstigen Dissonanzen, heißt es in dieser Phase. Werbliche Kommunikation allein erreicht dieses Ziel nur schwer, neutrale Quellen sind die ideale Ergänzung. Nutzerberichte, Testimonials und alles, was das Angebot trendy und „must-have“ macht. Es geht nicht nur darum, was gesagt und geschrieben wird, sondern wer das tut und wo. Mit anderen Worten: Nicht nur die Redaktion von Content, sondern vor allem dessen Distribution ist in dieser Phase von entscheidender Bedeutung. Die Reaktion: „Ich glaube, das will ich haben.“
  • Intent to Purchase: Was hier vermittelt werden soll: „Eine gute Gelegenheit, zuzuschlagen.“ Auf der Zielgerade in Richtung Kaufentscheidung wird nichts mehr dem Zufall überlassen. Die Person befindet sich bereits weit fortgeschritten im Sales Funnel, ist hellwach und reagiert aufmerksam auf Information, die eine Rolle für ihre Kaufentscheidung spielen. Dabei ist eigentlich jedes Mittel recht: Preisaktionen und andere Vorteile, aber auch die nochmalige Bestätigung des bereits Gesagten – Produktvorteile und Co. Wo diese Informationen zu platzieren sind, sagen uns zu diesem Zeitpunkt bereits die bis dahin gesammelten Daten.
  • Conversion: Der Olymp des Digital Commerce – das Kommunikationsziel wurde erreicht. Tatsächlich ist die Endstation der Customer Journey auch der einzige Punkt am Weg, der sich zweifelsfrei nachweisen lässt. Egal ob analog oder digital.

 

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Kaum ein Lebensbereich hat sich in den letzten Jahrzehnten stärker verändert als unser Informationsverhalten. Und das nicht erst seit der Entstehung des World Wide Web vor knapp dreißig Jahren. Bereits davor haben private TV- und Radiostationen, unzählige Zeitungen und Magazine zu noch so kuriosen Nischenthemen und eine unglaubliche Schwemme an Buchveröffentlichungen das verfügbare Informations- und Unterhaltungsangebot vervielfacht. Die Mehrheit dieser Medien sind werbefinanziert, was zu einer massiven Inflation der kommerziellen Botschaften geführt hat, die tagtäglich auf uns einprasseln. Mit Einzug der Online Werbung stieg die Zahl der Werbe-Messages außerdem zunehmend. Die Konsumentenforschung kommt zu dem Schluss, dass bereits bei weniger als der Hälfte des heutigen Werbedrucks die sogenannte „Werbeblindheit“ eintritt. Unsere Wahrnehmung riegelt einfach ab und schaltet den ganz großen Filter ein – „interessiert mich alles nicht mehr“.

Die Marketingwelt wird umgekrempelt

Der klassische Werbeansatz gerät dadurch unter enormen Druck, wird doch sein Grundaxiom ausgehebelt: AIDA, das beherrschende Akronym von Marketing Erstsemestern. Alle zusammen: Attention, Interest, Desire, Action. Eh fein, im Grunde, aber wo keine Attention ist, fällt auch der Rest flach. Dass Konsumentinnen und Konsumenten die Aufmerksamkeit fehlt, lässt sich an jedem Supermarktregal ablesen. Die überwiegende Zahl der (Haupt- bzw. Dach-)Marken, die sich dort finden, waren bereits vor zehn oder zwanzig Jahren da und in vielen Fällen noch um einiges länger. Bestenfalls mit Diversifikationen, saisonalen Limited Editions und anderen Tricks lassen sich die reizermüdeten Konsumentenblicke noch fangen. Die Einführung neuer Brands auf dem Level von Red Bull, Oreo oder Axe, ist zu einer fast unüberwindbaren Hürde geworden.

Dem gegenüber stehen die neuen Markenriesen, die praktisch ohne Ausnahme der digitalen Welt entsprungen sind. Wobei wir eines wissen: Ein klassischer Werbeansatz hat dem US-IT-Giganten Google, der französischen Musikplattform Deezer, dem US-Streamingdienst Netflix und Co. sicherlich nicht zu ihrer Bedeutung geholfen. Sie wurden gefunden, entdeckt, sie erwiesen sich von praktischem Nutzen für Konsumentinnen und Konsumenten, fanden ihren Weg in die Mode. Sie werden geliebt. Die Marketingwelt: Upside down. Und weiter?

Wo der Bevormundung durch unerträglichen Werbedruck ein Riegel vorgeschoben wird, müssen Konsumentinnen und Konsumenten andere Strategien entwickeln. Schließlich hat sich eines nicht geändert: Produkte und Dienstleistungen werden nach wie vor gekauft. Aber wie? Die klassischen Unterhaltungsmedien haben den Trend ausgelöst und an ihnen können wir auch erkennen, wohin die Reise geht. Vom allabendlichen Genuss von ORF1 über das ziellose Zappen durch dutzende Channels zum bewussten Auswählen dessen, was man sehen will, egal wann und wo. Vielleicht mit ein bisschen Push durch Recommendation Engines, Alexas oder andere Artificial Intelligence Helferlein. Nicht anders ist es bei Musik, nicht anders bei News.

Menschen werden nicht mehr von Information eingefangen, sie drehen den Spieß um und fangen sie selbst ein. Genau an diesem Punkt kommt Content Marketing ins Spiel. Denn wenn Menschen sich aktiv auf die Suche begeben, so ist davon auszugehen, dass nicht eine inhaltsleere Kurzbotschaft im Zentrum dieses Strebens steht, sondern „echte“ Inhalte: Unterhaltsames, Informatives, Bewegendes sind die Leitmotive und jedes Angebot, das auf eines, besser noch auf mehr als eines dieser Bedürfnisse eingeht, hat gute Chancen, das erste „A“, nämlich Attention, in AIDA zurückzugewinnen.

Die Suche nach echten Inhalten in der digitalen Welt

Im Grunde wurde die ganze Formel durchgeschüttelt, denn in einer digitalen Welt gibt es weit weniger spontane Aufmerksamkeitsimpulse als in einer Einkaufsstraße, einem Supermarkt oder einem Versandhauskatalog. Man kann nicht so gedankenlos über eine Website wischen, wie man durch ein Shoppingcenter schlendert. Online weiß man meistens, wonach man sucht, zumindest ungefähr. Das Interesse oder vielleicht sogar das Bedürfnis sind es, die Verhalten auslösen, die Aufmerksamkeit folgt danach – und richtet sich auf die Top Positionen bei Google oder Amazon. Die Action schließlich folgt dem Impuls oft unmittelbar ohne Zwischenschritt.

Das Bedürfnis nach Content ist das Wasser, das die digitalen Mühlen antreibt. Marketingentscheider, deren Welt sich über Jahrzehnte am 30 Sekunden dauernden TV-Spot orientiert hat, lassen nicht so leicht los. Ein ganzes Ökosystem lebt von der Annahme, dass sich Kaufverhalten darüber tatsächlich noch signifikant steuern ließe. Umso mehr wird daran festgehalten, solange noch Mittel für klassische Kampagnen in Multi-Millionen Höhe freigegeben werden. Man kann doch nicht so falsch gelegen sein? Ist man auch nicht. Aber liegt man jetzt. Zumindest in Teilen.

Zugegeben, es gibt Einfacheres als eine auf Content Marketing basierende Kommunikationsstrategie zu entwerfen. Die Best Practices sind rar, die Kanäle vielfältig, die Themen unendlich. Dazu kommt, dass Content Marketing ein ständiger Prozess ist, der sich fast täglich neu erfindet, wie das auch für periodische Medien gilt. Wer seine Instagram Community nicht bei Laune hält, ist sie schnell wieder los. Aber vielleicht war das ja auch in der klassischen Werbung schon so, nur haben wir es – mangels Analytics – nicht bemerkt.

Nach diesem Plädoyer für Content Marketing wollen wir Sie nun in genau diese, unsere, Welt ein- und entführen. Ihre Aufmerksamkeit, Ihr Interesse und schließlich den Wunsch in Ihnen wecken, mitzumachen. Denn so funktioniert AIDA.

Bildquelle: Freedomz - stock.adobe.com
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Zum Weiterlesen:

Apropos AIDA und „A“ wie Attention:

Finden Sie hier fünf To-Dos, um sich auch im Print die Aufmerksamkeit Ihrer Zielgruppe zu sichern.